Die Messe ist gelesen: Nach der E3 2022 entfällt auch die E3 2023 – die Electronic Entertainment Expo steht vor dem Aus.
Update vom 31. März 2023 (7 Uhr): Die E3 2023 findet nicht statt – die Veranstalter haben wie erwartet die Absage offiziell bestätigt.
Update vom 30. März 2023 (8 Uhr): Derweil E3-Ausrichter ReedPop und der US-Verband ESA weiterhin zur Absagewelle großer Publisher schweigen, schrumpft die Liste der potenziellen Aussteller weiter.
Nun hat auch Devolver Digital (Fall Guys: Ultimate Knockout) bestätigt, dass das US-Unternehmen nicht in LA dabei sein wird. Devolver ist bekannt für betont schräge Pressekonferenzen und Produkt-Inszenierungen auf Messen und Events.
Update vom 29. März 2023 (7:30 Uhr): Nach IGN-Recherchen haben auch Sega und Weltmarktführer Tencent für die E3 2023 abgesagt. Damit gibt es Stand heute keinen einzigen bestätigten Publisher oder Konsolenhersteller, der sich öffentlich zur E3 bekennt – und dies zweieinhalb Monate vor Beginn der Veranstaltung am 11. Juni.
Im Lichte der jüngsten Entwicklungen erscheint zunehmend fraglich, inwieweit das Format wie geplant durchgeführt werden kann. In den USA halten Beobachter auch eine Absage der E3 2023 für denkbar, was einem endgültigen E3-Aus gleich käme.
Update vom 28. März 2023 (9:30 Uhr): Rückschlag für die E3-Organisatoren und den US-Branchenverband: Anders als ursprünglich angekündigt, wird der französische Publisher Ubisoft (Assassin’s Creed, Far Cry) nicht an der E3 2023 teilnehmen.
Erst vor einem Monat hat das Unternehmen angekündigt, dass man ein „starkes Line-Up“ zeigen werde und es nur noch um die Feinabstimmung ginge. Gegenüber dem US-Magazin VGC hat Ubisoft nun überraschend eingeräumt, dass man nun doch eine „andere Richtung“ einschlagen wolle – anstelle des E3-Auftritts soll es eine weitere Ausgabe des Livestream-Formats Ubisoft Forward Live am 12. Juni in Los Angeles geben, also unmittelbar zum E3-Start.
Nach Absagen von Nintendo, Microsoft Xbox und Sony PlayStation wird keiner der drei großen Konsolen-Hersteller einen eigenen E3-Messestand im LA Convention Center betreiben. Stattdessen sind – analog zu Ubisoft – eigene Shows und Briefings im E3-Zeitraum geplant.
Der Ubisoft-Rückzug dürfte zu weiterer Verunsicherung beitragen, inwieweit das E3-Comeback in der geplanten Form gelingen kann. Gerade kleine und mittelgroße Aussteller profitieren von der Magnetwirkung solcher ‚Ankermieter‘.
Update vom 9. März 2023 (16 Uhr): Am heutigen Donnerstag startet die Registrierung für E3-2023-Fachbesucher: Der Messebetrieb im LA Convention Center läuft vom 13. bis 16. Juni 2023, die E3 Digital Week inklusive mehrerer Livestreams (PC Gaming Show, Future Games Show etc.) startet bereits am Sonntag (11. Juni).
Auch Medienvertreter und Content Creator können sich ab sofort für Zugangspässe bewerben.
Veranstalter ReedPop (u. a. PAX, EGX) hat das E3-Konzept sehr grundsätzlich umgebaut: So wird es analog zur Kölner Gamescom „Industry Days“ (13. – 15.6.) und „Gamer Days“ (15./16.6.) mit dedizierten Messebereichen sowie flankierenden Networking-Events geben.
Die vollständige Liste der Aussteller soll erst unmittelbar vor der eigentlichen E3 2023 veröffentlicht werden – die teilnehmenden Unternehmen sollen so die Möglichkeit erhalten, eigene Ankündigungen vorzunehmen. Von den Weltmarktführern hat bislang nur Ubisoft ein öffentliches E3-Bekenntnis abgelegt; Microsoft will das E3-Umfeld für eigene Formate nutzen.
E3 2023: Microsoft, Sony und Nintendo sagen ab
Update vom 27. Februar 2023 (10 Uhr): Nintendo hat gegenüber IGN offiziell bestätigt, dass der japanische Spielehersteller definitiv nicht an der E3 2023 teilnehmen wird. Alle Messen und Events würden als Einzelfall bewertet – die diesjährige E3 würde zwar nicht „in unsere Pläne passen“, man wolle die Veranstaltung aber weiterhin unterstützen. Ein genereller E3-Boykott ist mit dieser Entscheidung also nicht verbunden.
Microsoft hat hingegen angekündigt, dass es ein eigenes Format im E3-Umfeld geben – allerdings nicht auf dem ‚Showfloor‘ im LA Convention Center.
Update vom 31. Januar 2023 (14 Uhr): Mittlerweile wurde die IGN-Meldung von weiteren US-Medien mit eigenen Erkenntnissen unterfüttert: Laut VGC will Nintendo auf eine Vor-Ort-Präsenz verzichten, weil im E3-Zeitraum absehbar zu wenige Switch-Blockbuster in vorzeigbarer Form vorliegen.
Inwieweit sich die E3-Absagen auf die Gamescom 2023 auswirken, ist noch nicht absehbar. Denkbar sind zwei Szenarien, die auch bei der Gamescom 2022 schon eine Rolle gespielt haben: Entweder profitiert die Kölner Messe von der zusätzlichen Zeit zwischen Juni und Ende August, in der die Studios maßgeschneiderte Messe-Auskopplungen produzieren können. Oder aber es erweist sich als Nachteil, dass eine E3-Version ‚fehlt‘ – die in der Vergangenheit oft die Basis bildete für spielbare Gamescom-Demos.
Update vom 31. Januar 2023 (9 Uhr): Nach Informationen des US-Portals IGN wird keiner der drei marktführenden Konsolen-Hersteller an der E3 2023 vom 13. bis 16. Juni teilnehmen: Weder Microsoft Xbox noch Sony PlayStation noch Nintendo sind demnach im Los Angeles Convention Center mit eigenen Messe-Auftritten vertreten.
Die Meldung kommt überraschend: Erst vor wenigen Tagen hatte Microsoft im Nachgang zu einem Livestream angedeutet, dass man sich auf die „Rückkehr nach Los Angeles“ im Sommer freue. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt schon Hinweise, wonach der Xbox-Hersteller lediglich eine eigene Show im E3-Umfeld arrangiert. Gleichzeitig machte Xbox-CEO Phil Spencer deutlich, dass man als Mitglied des US-Branchenverbands ESA dafür Sorge tragen wolle, dass die E3 (wieder) in die Erfolgsspur zurückkehrt.
E3-Veranstalter ReedPop reagiert auf die IGN-Anfrage mit dem Hinweis, dass noch gar keine Verträge mit potenziellen Ausstellern geschlossen worden seien. Gleichwohl gäbe es ein großes Interesse und mündliche Zusagen von einigen der größten Unternehmen der Videospiele-Industrie.
Parallel zur IGN-Meldung hat Produzent und Moderator Geoff Keighley vor wenigen Stunden den Starttermin für das rein digitale E3-Konkurrenz-Format Summer Game Fest via Tweet angekündigt: 8. Juni – also exakt eine Woche vor der E3 2023.
Update vom 27. September 2022: „The Hype starts now.“ – mit dieser Botschaft starten die E3-Macher in den Vertrieb des Formats, das vom 13. bis 16. Juni 2023 im LA Convention Center stattfinden soll. Jetzt gibt es erste Details.
Analog zur Kölner Gamescom planen ReedPop und der Verband ESA eine kombinierte Fach- und Privatbesucher-Show: Die ersten beiden Tage (13./14.6.) sind exklusiv dem Business vorbehalten, Tag 3 ist eine Kombination und zum Abschluss stehen die Endverbraucher im Fokus. Explizit den Indie-Studios und -Publishern soll die Teilnahme erleichtert werden.
Im Unterschied zur Gamescom sollen auch Unternehmen und Institutionen eingebunden werden, die keine offiziellen (sprich: zahlenden) Partner sind oder abseits des Messegeländes eigene Räumlichkeiten belegen, etwa in den umliegenden Hotels.
Die neue Ausrichtung ist als Reaktion auf die spürbare Konkurrenz durch das Summer Game Fest zu werten: Organisator Geoff Keighley, der auch Gamescom: Opening Night Live und die Game Awards moderiert und produziert, hat die pandemie-bedingte Krise der E3 zum Auf- und Ausbau seines eigenen Online-Festivals genutzt.
Update vom 7. Juli 2022: Die Macher von PAX, New York Comic Con, EGX und Star Wars Celebration übernehmen die Konzeption und Durchführung der E3 2023: Mit ReedPop holt sich der US-Verband ESA einen erfahrenen Konferenz- und Messe-Veranstalter an Bord.
Austragungsort der E3 2023 ist das Los Angeles Convention Center – als Termin wird die zweite Juni-Woche angepeilt.
Kyle Marsden-Kish, Global VP of Gaming bei ReedPop: „Seit Jahren haben wir zugehört, verstanden und das Feedback der globalen Gaming-Community studiert. Die E3 2023 wird erkennbar episch sein – eine Rückkehr zur Form, die ehrt, was immer funktioniert hat, während sie das, was nicht funktioniert hat, neu gestaltet und einen neuen Maßstab für Videospielmessen im Jahr 2023 und darüber hinaus setzt.“
E3 2023: Erste Infos zum Konzept
Meldung vom 8. Juni 2022: Normalerweise würde sich in dieser Jahreszeit mindestens die US-Games-Industrie im LA Convention Center versammeln, um Neuheiten vorzustellen und zu besprechen. Doch die Pandemie und die Komplett-Absage der E3 2022 wirkten wie Sargnägel für ein Messe-Format, das endgültig aus der Zeit gefallen wirkte.
Ein Grund: Führende Spielehersteller – von Microsoft über Electronic Arts und Nintendo bis Sony, Capcom und Ubisoft – haben längst Gefallen daran gefunden, eigene vorab aufgezeichnete ‚Show-Cases‘ und ‚Media Briefings‘ auszustrahlen – zu deutlich günstigeren Konditionen und ohne das Korsett eines eng getakteten E3-Terminplans.
In die entstandene Lücke ist Produzent und Moderator Geoff Keighley gehüpft, der mit dem Summer Game Fest 2022 zum zweiten Mal eine lose Aneinanderreihung von Livestreams und Shows organisiert. Die Auftakt-Veranstaltung ist für den morgigen Donnerstag (9. Juni, 20 Uhr deutscher Zeit) geplant. Keighley wird am 23. August auch Gamescom: Opening Night Live im Auftrag von KoelnMesse und Verband präsentieren.
Pünktlich zum Start des Summer Game Fest lässt der E3-Veranstalter – die Entertainment Software Association (ESA) – mitteilen, dass es im kommenden Jahr eine E3 2023 geben würde, und zwar sowohl digital als auch in Präsenz. Gegenüber der Washington Post betont ESA-Chef Stan Pierre-Louis, dass es abseits digitaler Formate weiterhin einen Platz für physische Formate gebe.
Grundvoraussetzung ist und bleibt allerdings die Unterstützung seitens der relevanten Publisher, die im ESA organisiert sind – und just Unterstützung ist in den vergangenen Jahren zunehmend weggebrochen. Es bleibt daher spannend, mit welchem Konzept und mit welchen Spieleherstellern die ESA den Restart angeht.
Einen Termin für die E3 2023 gibt es noch nicht – allerdings spricht viel für eine Beibehaltung des Juni-Fensters. Denn schon wenige Wochen später – nämlich Ende August – folgt mit der Kölner Gamescom eine Messe, die neben Endverbrauchern seit jeher auch Medien und Fachbesucher adressiert. Nach zweijähriger Pandemie-Pause soll die Gamescom 2022 wieder auf dem Kölner Messegelände über die Bühne gehen.