Die Computerspielpreis-Gala wird zum Geisterspiel: Die diesjährigen DCP-Gewinner werden im Rahmen einer „Digital-Gala“ gekürt.
Ungefähr niemand wird sich derzeit vorstellen können, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Abend des 27. April 2020 auf der Bühne des Münchener Löwenbräukellers steht und vor 700 Gästen den Gewinnern zum Deutschen Computerspielpreis 2020 gratuliert. Schon rein logistisch sind bis auf Weiteres keine glamourösen Galas umzusetzen.
Diese Erkenntnis ist zuletzt auch immer mehr bei den DCP-Veranstaltern (Verkehrsministerium, Branchenverband, Kanzleramt) eingesickert: Der Deutsche Computerspielpreis 2020 findet in Coronavirus-Zeiten daher unter ganz besonderen Umständen statt.
Gute Nachricht 1: Eine Verleihung wird es trotzdem geben – wenn auch ohne Vor-Ort-Publikum. Der Livestream soll am 27. April unter intensiver Einbindung der Community stattfinden. Details wollen die Ausrichter in Kürze bekannt geben. Ob Barbara Schöneberger und Nino Kerl wie angekündigt moderieren, geht aus der Ankündigung nicht hervor.
Gute Nachricht 2: Auch das Preisgeld von 590.000 Euro wird ausbezahlt, wovon in diesem Jahr insbesondere die Preisträger in den deutlich höher dotierten Nachwuchs-Kategorien profitieren.
Die 40köpfige Hauptjury wird wie geplant am 25. März im Rahmen einer Videokonferenz tagen. Ursprünglich war vorgesehen, dass sich die Juroren im Bundeskanzleramt zum fröhlichen Diskurs treffen – in Zeiten wie diesen schlichtweg allein aus Sicherheits-Erwägungen nicht realisierbar.
An der für Ende April geplanten Preisverleihung hätten neben Söder auch Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU), Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) teilnehmen sollen. Viel spricht nun dafür, dass sich der eine oder andere Politiker via Video-Grußbotschaft zu Wort meldet.