Die schwedische Thunderful Group – die auch an deutschen Spiele-Entwicklern beteiligt ist – will dringend Kosten sparen und kündigt einen Stellenabbau an.
Die Videospiele-Industrie macht dort weiter, wo sie 2023 aufgehört hat – mit Kostensenkungen und Entlassungen. Jüngstes Beispiel: Die börsennotierte Thunderful AB reduziert die Belegschaft in „signifikantem Umfang“ und trennt sich von nicht-strategischen Beteiligungen. Das Paket soll bereits ab der zweiten Jahreshälfte zu Einsparungen von bis zu 10 Mio. € pro Jahr beitragen; infolge der Kündigung von rund 100 Beschäftigten (entspricht 20 Prozent der Belegschaft) entstehen allerdings zunächst Aufwendungen von umgerechnet 3,5 Mio. €.
CEO Martin Walfisz beschreibt die Maßnahmen als alternativlos und begründet die Entscheidung durch „Über-Investitionen“ der vergangenen Jahre, die sich mit Blick auf die aktuelle Branchen-Konjunktur als wenig nachhaltig erwiesen hätten. Thunderful will sich demzufolge gesundschrumpfen und auf Projekte mit den langfristig besten Perspektiven fokussieren.
Thunderful plant daher ein „De-Investment“ einzelner Unternehmenssparten. Im Dezember 2023 wurde bereits bekannt, dass Headup zum Verkauf steht: Der Indie-Publisher mit Sitz im nordrhein-westfälischen Düren wurde im Februar 2021 übernommen. Von einem Verkauf wäre auch die Studio Fizbin GmbH (Minute of Islands) mit Niederlassungen in Berlin und Ludwigsburg betroffen, die Headup im Februar 2023 gekauft hat.
Thunderful tritt außerdem als Publisher für eine ganze Reihe von Studios im deutschsprachigen Raum auf, darunter Megagon Industries (Lonely Mountains Downhill), Maschinen-Mensch (Curious Expedition) und Clockstone (LEGO Bricktales).
An der Börse reagiert die Thunderful-Aktie am heutigen Mittwochvormittag so, wie Aktien für gewöhnlich auf Personalabbau-Meldungen reagieren – mit einem zweistelligen Plus. Die Marktkapitalisierung – also der Wert aller Thunderful-Aktien – beträgt derzeit etwas mehr als 30 Mio. €.
