Supersell für Supercell: Das finnische Erfolgs-Studio (Clash Royale, Clash of Clans) steht laut Washington Post und New York Times vor dem Verkauf an den chinesischen Internet-Konzern Tencent.
Die Supercell-Bewertung läge damit bei 9 Milliarden Dollar (knapp 8 Mrd. Euro). Kommt der Mega-Deal zustande, übernimmt Tencent etwa drei Viertel der Supercell-Anteile, die derzeit beim Telekommunikations-Unternehmen Softbank liegen. Softbank ächzt unter hoher Schuldenlast und anhaltenden Problemen mit der US-Mobilfunktochter Sprint und will sich sich daher auch von Alibaba-Aktienpaketen trennen.
Riot, Epic, Activision, Supercell: Tencent steigt in die Games-Weltspitze auf
Schon jetzt zählt Tencent zu den Schwergewichten im internationalen Games-Geschäft. Tencent ist unter anderem investiert bei Riot Games (League of Legends) sowie Epic Games (Unreal-Engine) und hält gut 12 Prozent der Activision Blizzard-Aktien.
Die knapp 200 Supercell-Mitarbeiter generierten 2015 einen Umsatz von mehr als 2 Milliarden Dollar. Der Kaufpreis läge damit beim Vierfachen des Jahresumsatzes. Zum Vergleich: Activision Blizzard zahlte für King (Candy Crush Saga) rund 6 Milliarden Dollar, weniger als das Dreifache des King-Umsatzes.
Die Washington Post hält den stolzen Kaufpreis für eine Wette darauf, dass Supercell auch in den kommenden Jahren weitere Mobile-Hits in Serie abliefert – und verweist auf Rovio (Angry Birds) und Zynga (Farmville), die beide unterschiedlich große Schwierigkeiten haben, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Hinzu kämen niedrige Markteintrittsbarrieren, die den iOS- und Android-Appstore im Vergleich zum ungleich kostenintensiveren Konsolen-Segment auszeichnen. Indes zeigt die jüngere Vergangenheit, dass es für Newcomer und kleine Studios zunehmend schwerer wird, die Top-Grossing-Phalanx der etablierten Mobile-Games-Anbieter zu durchbrechen.