Start Wirtschaft Steam: Auch Bestands-Titel benötigen Alters-Angaben

Steam: Auch Bestands-Titel benötigen Alters-Angaben

1
Steam ist die marktführende Vertriebs- und Download-Plattform für PC-Spiele (Abbildung: Valve Corp.)
Steam ist die marktführende Vertriebs- und Download-Plattform für PC-Spiele (Abbildung: Valve Corp.)

Klare Ansage der deutschen Behörden: Auch ältere Titel auf Steam müssen zwingend eine Alters-Einstufung durchlaufen.

Erst im März 2023 hat Steam-Betreiber Valve ein eigenes Alterskennzeichen-System für den deutschen Markt eingeführt – als Ergänzung zu den gelernten Freigaben der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Denn anders als der PlayStation Store, Epic Games Store oder Nintendo eShop greift Steam nicht auf das internationale IARC-System zurück, das sich als Quasi-Industriestandard etabliert hat.

Valve war seinerzeit zum Handeln gezwungen. Denn das reformierte Jugendschutzgesetz verpflichtet große Games- und Streaming-Plattformen zur Kennzeichnung der angebotenen Inhalte, seien es Games, Filme oder TV-Serien. Seitdem durchlaufen PC-Spiele-Entwickler einen Steam-Fragebogen, der abhängig von den Antworten die Einstufung vornimmt. Das Steam-eigene Logo unterscheidet sich optisch vom USK-Siegel, enthält aber ebenfalls die jeweilige Altersfreigabe (6, 12, 16, 18) und eine kurze Begründung, etwa ‚Alkohol‘, ‚Tabak‘ oder ‚Drastische Gewalt‘.

Offen und umstritten war bis zuletzt, ob diese Kennzeichnung nur für neue Spiele gilt – oder auch für Bestandsspiele, die vor Inkrafttreten des Gesetzes veröffentlicht wurden.

Die dem Familienministerium unterstellte Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) hat nun gegenüber Valve unmissverständlich klargestellt, dass die Regelung sämtliche 70.000 Titel auf Steam betrifft. Unmittelbare Folge: „Infolgedessen sind wir verpflichtet, in Deutschland nur noch Spiele zum Verkauf anzubieten, die entweder den in Steam integrierten Bewertungsprozess durchlaufen haben oder von der deutschen Bewertungsagentur USK bewertet wurden“, heißt es in einer Stellungnahme.

Valve fordert die Studios auf, ihre Portfolios umgehend zu durchleuchten, inwieweit einzelne Titel noch keine Alterseinstufung aufweisen – wovon insbesondere Spiele betroffen sein dürften, die vor Januar 2020 bei Steam gelistet wurden. Via Steamworks können Entwickler und Publisher einen ‚Healthcheck‘ durchführen.

1 Kommentar

  1. Naja es macht ja schon Sinn.
    Nicht nur für Deutschland, wäre auch sinnvoll für die ganze Welt (wobei zu gegeben, manchmal wirds schwer für alle Länder länder haben auch so nen „Obrigkeit“ und verschleierungs Ego Zentrum…)

    Weil auf Steam kann ja echt jeder Spiele hoch laden ohne irgendwelche Grenzen.
    Und da hab ich schon Sachen gesehn, da denk ich mir Manhunt war darmals nichts gegen…
    Also quasi so ein bisschen sowas wie Reddit und Patrion für Videospiele.

Kommentarfunktion ist geschlossen.