Start Wirtschaft PlayStation 5-Verkaufszahlen: So lief der Deutschland-Start

PlayStation 5-Verkaufszahlen: So lief der Deutschland-Start

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In den ersten 12 Monaten hat Sony Interactive mehr als eine Million Konsolen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft (Abbildung: SIE)
In den ersten 12 Monaten hat Sony Interactive mehr als eine Million Konsolen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verkauft (Abbildung: SIE)

Im ersten Jahr nach Markteinführung hat Sony Interactive in Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr als eine Million PlayStation 5-Konsolen verkauft.

Knapp 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die Sony Interactive Entertainment Deutschland GmbH mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt. Die Niederlassung ist zusammen mit zwei Filialen in Wien und im Schweizer Schlieren nahe Zürich für die Vermarktung und den Vertrieb des PlayStation-Sortiments im deutschsprachigen Raum zuständig, also die DACH-Region.

Jetzt liegen die Umsätze für das Geschäftsjahr 2020/21 vor, konkret: für den Zeitraum vom 1. April 2020 bis 31. März 2021. Das Zahlenwerk ist insofern spannend, weil es den Launch-Zeitraum der PlayStation 5 umfasst, die in Europa seit dem 19. November 2020 verfügbar ist.

Der Vertrieb der 400- beziehungsweise 500-€-Konsole erfolgte zunächst ausschließlich über große Versender, Elektronikmärkte und Fachhändler wie Amazon, MediaMarkt / Saturn, Otto und GameStop – seit November 2021 wird die Konsole auch sporadisch im Online-Werksverkauf PlayStation Direct angeboten. Zwei Drittel des Umsatzes werden mit gerade einmal fünf großen Handelspartnern erzielt.

Gegenüber dem Vorjahr ist der DACH-Gesamt-Umsatz der deutschen PlayStation-Tochter im Jahr 2020/21 deutlich gestiegen – nämlich von 430 Millionen € auf 542 Millionen €, ein Plus von 23 Prozent. Der Löwenanteil von etwas mehr als 465 Millionen € entfällt auf Hardware und Zubehör, also Konsolen, Controller oder Headsets.

Naheliegender Grund: die Markteinführung der PlayStation 5.

PlayStation 5-Verkaufszahlen: So lief der Deutschland-Start

Im Launch-Zeitraum – also zwischen Mitte November 2020 und März 2021 – hat Sony weltweit 7,8 Millionen PlayStation 5-Konsolen produziert und ausgeliefert. Davon entfielen 490.000 Stück auf den deutschsprachigen Raum.

Zum Vergleich: Bei der PlayStation 4 wurden im vergleichbaren Zeitraum des Jahres 2013/14 exakt 434.000 Konsolen abgesetzt. Der PlayStation 5-Launch lief somit, trotz aller Widrigkeiten, deutlich besser als beim Vorgängermodell.

Die Gesamt-Entwicklung liegt laut Management dennoch „etwas unter unseren Erwartungen“, was auf die eingeschränkte Warenverfügbarkeit der PS5 zurückzuführen sei.

In den ersten sieben Monaten des Geschäftsjahr 2021/22 (sprich: April 2021 bis Oktober 2021) sind 556.000 PlayStation-5-Konsolen hinzugekommen, also im Schnitt 80.000 Geräte pro Monat. Pi mal Daumen gehen 87 von 100 Konsolen nach Deutschland, der ‚Rest‘ nach Österreich und in die Schweiz.

Ende Oktober 2021 – also knapp ein Jahr nach Markteinführung – lag die Zahl der im deutschsprachigen Raum verkauften PlayStation 5-Geräte bei etwas mehr als eine Million Stück, genauer: 1.046.000 Konsolen. Mit Blick auf die vergleichsweise großen Kontingente, die zwischen Oktober und Dezember hinzugekommen sind, kann man mittlerweile gesichert von einer niedrigen siebenstelligen Zahl an PS5-Besitzern in Deutschland ausgehen.

Die Nachfrage nach der nur noch mit Mühe erhältlichen PlayStation 4 ist hingegen nahezu zum Erliegen gekommen: Zwischen April und Oktober 2021 gingen gerade einmal 85.000 Geräte über den Ladentisch. Seit 2013 hat Sony Interactive in den drei betreuten Märkten mehr als 9,2 Millionen PS4-Konsolen verkauft.

PlayStation 5 Verkaufszahlen weltweit

Inklusive Weihnachtsgeschäft 2021 hat Sony Interactive weltweit 17,3 Millionen PS5-Konsolen abgesetzt. Nach vergleichsweise großen Liefermengen in den Monaten Oktober bis Dezember ist der Nachschub zum Jahreswechsel förmlich eingebrochen. Selbst große Handelspartner wie Amazon, Euronics, Expert, MediaMarkt oder Saturn werden bestenfalls im Abstand mehrerer Wochen, teils Monate beliefert. Hauptgrund sind deutlich reduzierte Kapazitäten infolge des globalen Mikrochip-Mangels (Analyse).

Die Lage auf dem PlayStation 5-Markt dokumentiert GamesWirtschaft werktäglich im PS5-Ticker.

PS5-Verkaufszahlen: Seit November 2020 hat Sony Interactive mehr als 17 Millionen Konsolen abgesetzt (Stand: 2. Februar 2022)
PS5-Verkaufszahlen: Seit November 2020 hat Sony Interactive mehr als 17 Millionen Konsolen abgesetzt (Stand: 2. Februar 2022)

Während die Covid-19-Lage weiterhin die Produktion spürbar ausbremst, gibt es bei Marketing und Vertrieb keine wesentlichen Einschränkungen. Und zwar deshalb, weil es gelungen sei, die internen Strukturen schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einzustellen – mehr noch: „Die Corona-Pandemie bewerten wir aus Unternehmenssicht eher als Chance denn als Risiko.“ Ebenso wie nahezu die gesamte Videospiele- und Home-Entertainment-Industrie hat Sony von der stark gestiegenen Nachfrage profitiert.

Für das Geschäftsjahr 2021/22 (das bis Ende März 2022 reicht) geht die Geschäftsführung mit Blick auf die PS5 von einer „deutlich steigenden Stückzahl“ und damit einhergehend von höheren Umsätzen und größerem Marktanteil aus. Auch für die weitere Entwicklung im Jahresverlauf ist Sony Interactive positiv gestimmt – namentlich genannt werden insbesondere die wachsende Bedeutung des eigenen Online-Vertriebs und Virtual Reality (via PlayStation VR2).

6 Kommentare

  1. Diese Zahlen sind kaum zu glauben. Oder die Nachfrage nach PS5 ist ungefähr 10x so hoch wie bei der PS4, was ich auch nicht glaube.
    Im Launch-Zeitraum der PS4 war es nicht ansatzweise so schwierig eine Konsole zu kaufen (wohlgemerkt zum regulären Preis) als jetzt.

    Ich habe das PS5-Thema für mich inzwischen abgehakt, denn ich habe keine Zeit den ganzen Tag Shops zu überwachen nur um die 3 Minuten in einem Monat zu erwischen in denen das Ding mal verfügbar ist.
    Habe stattdessen eine Series X gekauft mit GP und lasse PS+ auslaufen.

    • Der Eindruck bzgl. der PS4-Nachfrage täuscht, weil die Konsole damals überwiegend stationär verkauft wurde.

  2. Gemessen an den Spieleverkäufen, hat man einen ungefähren Index wie viele Konsolen tatsächlich an Endkunden gegangen sind und wie viele in irgendwelchen dunklen Lagern vor sich hinrotten bis die Garantiezeit sich dem Ende neigt. Mal sehen ob das noch ein Aufschrei geben wird.

    Es könnte ja sein das die Konsolen ein ähnliches Hard- oder Software Problem über die Zeit entwickeln, wie die PS3 mit dem YLOD. So senkt man natürlich die Kosten als Hersteller und kann die Kunden stattdessen zur Kasse bitten statt der Garantie oder einer Gewährelistungspflicht nachzukommen. Auf der anderen Seite leidet dann der Gamesbereich, weil es die Wiederverkäufer nicht interessiert hier auch noch Spiele zu kaufen.

    Im Grunde genommen gibt es hier zwei Verlierer. Der Spielehersteller und der Endkunde. Sony hat das Geld ja bereits in der Kasse. Die Funktionsweise der Lizenzeinnahmen bei Spielen kenne ich jetzt nicht (abhängig von (a) Spieleverkäufen (b) Zeit (c) Konsolentyp oder eine Kombination von allen dreien) aber ich glaube, das sich hier die Verluste für Sony bei schwächerem Spieleabsatz in Grenzen halten wird oder gegen Null tendiert.

    Aus wirtschaftlicher Sicht ist diese Zurückhaltung „ökonomisch effizient“. Aus Kundensicht weniger. Aber da hier die Gefahr eines Systemwechsels auch verschwindend gering ist, ist auch das keine Grund für Sony hier aktiv zu werden. Warum auch, wenn jeder Gamer seine Loyalität bekundet.

    Es wundert mich nur sehr, dass hier kein Spieleentwickler diese Zurückhaltung seitens Sony rügt.

    • Für Sony ergibt es überhaupt keinen Sinn, auch nur eine Konsole zurück zu halten. Jeder Tag, an dem die Konsole im Lager steht, kostet Geld. Die Margen stecken in den Spielen und Services sowie im Zubehör (Stichwort Ladestation für 35 €). Konsolen sind wie Tchibo-Kaffeemaschinen – verdient wird an den Bohnen.

  3. Aus Endkundensicht ist das ganze bis heute ein großer Flop. Die Knappheit ist das eine, des es Sony bis heute nicht gelungen ist das Problem mit den Wiederverkäufern in den Griff zu bekommen zeugt von absoluter Ignoranz gegenüber den Kunden.

    • Sony ist bestimmt sehr gespannt auf dein Konzept zur Lösung dieses Problems.
      Na dann hau Mal raus für ein paar Millionen an SONY.

      Dummschwätzer…

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