Als „Erfolgsmodell“ würdigt die USK die Nintendo Switch Altersbeschränkungen: Das serienmäßig verbaute Switch-Jugendschutzprogramm erhält eine Verlängerung der Betriebserlaubnis.
Update vom 21. Oktober 2022: Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) haben die Anerkennung des Jugendschutzsystems der Nintendo Switch inklusive Nintendo Account-System um weitere drei Jahre verlängert – also bis ins Jahr 2025 hinein.
Den entsprechenden Antrag hatte die Nintendo of Europe GmbH mit Sitz in Frankfurt im Juni gestellt.
Eine für iOS und Android verfügbare App versetzt Eltern in die Lage, einzelne Spiele freizuschalten, zeitlich zu regulieren oder komplett zu sperren. Auch die Kommunikation innerhalb von Games oder das Hochladen von Bildschirmfotos in sozialen Netzwerken lässt sich kontrollieren und einschränken. Für Einkäufe im Nintendo eShop kann außerdem eine PIN-Eingabe aktiviert werden. Damit wird die gesetzliche Vorgabe eines geschlossenen Systems erfüllt.
USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker: „Wenn es um das Thema Gaming im Familienalltag geht, wünschen sich Eltern Orientierung und Unterstützung. Neben der Auswahl altersgerechter Spiele, stehen auch Themen wie Spielzeit ganz oben auf der Tagesordnung der Debatten zwischen Eltern und Kindern. Um diese Aufgaben besser bewältigen zu können, stellen Jugendschutzeinstellungen auf Spielekonsolen eine wichtige und sinnvolle Hilfestellung für Familien dar. Wir freuen uns, dass Nintendo hier als Vorreiter vorangeht und neben der Erfüllung der hohen deutschen Jugendschutzstandards auch Lösungen im Bereich der möglichen Nutzungsrisiken – wie etwa der Steuerung der Spielzeit oder der Begrenzung von Ausgaben – bereithält.“
Meldung vom 28. November 2022: Wer die Bildschirmzeit von Kindern kontrollieren und regulieren will, muss sich zwingend mit den Werkseinstellungen von Konsolen und PCs auseinandersetzen. Die dafür nötigen systemseitigen Eingriffe haben zuweilen den Unterhaltungswert einer Wurzelbehandlung.
Ein vergleichsweise unkompliziertes und komfortables System stellt Nintendo bereit: Über eine kostenlose Smartphone-App für iOS und Android wird die Nintendo Switch mit wenigen Handgriffen verknüpft. Limits inklusive Warnhinweisen und Zwangspausen lassen sich für jeden Werktag festlegen. Erziehungsberechtigte erfahren außerdem, welche Spiele das Kind wie lange nutzt. Zugriffe auf Games mit bestimmten USK-Einstufungen können ebenso unterbunden werden wie Ingame-Käufe oder das Hochladen von Screenshots in soziale Netzwerke zum Schutz vor Cybergrooming.
In Summe also eine gute Idee. Im Mai 2018 wurde das Gesamtpaket („Parental Controls“) von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) als „geeignetes Jugendschutzprogramm“ eingestuft – damals ein Novum. In den vergangenen Monaten hat Nintendo das System um neue Funktionen erweitert und erneut zur Prüfung eingereicht. Die erneute USK-Betriebserlaubnis gilt nun für drei Jahre.
In der neuen Fassung können Erziehungsberechtigte nun einstellen, wie mit Online-Inhalten und selbst erstellten Videos umgegangen wird. Sogar Details wie die maximale Kopfhörerlautstärke für empfindliche Kinderohren sind einstellbar.
„Am Beispiel von Nintendo zeigt sich, wie zeitgemäßer Jugendschutz im Online-Bereich funktionieren kann“, lobt USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker. „Eine Anerkennung durch eine Selbstkontrolle wie die USK verhilft Anbietern schnell und unkompliziert, den Anforderungen des deutschen Jugendmedienschutzes gerecht zu werden.“