Start Wirtschaft Microsoft-Zahlen: Game Pass-Plus und Konsolen-Minus

Microsoft-Zahlen: Game Pass-Plus und Konsolen-Minus

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Nach nur einem Jahr erhöht Microsoft im Sommer 2024 erneut die Abo-Preise für Xbox Game Pass.
Nach nur einem Jahr erhöht Microsoft im Sommer 2024 erneut die Abo-Preise für Xbox Game Pass.

Die Transformation des Xbox-Geschäfts bei Microsoft ist in vollem Gange: Der Game Pass-Umsatz wächst – die Relevanz von Konsolen sinkt.

Von außen betrachtet wirkt es so, als gäbe es bei Microsoft kaum noch Ambitionen, im Konsolen-Business eine wahrnehmbare Rolle zu spielen: Um weitere 29 Prozent ist der Umsatz mit Xbox-Hardware im Vorjahresvergleich zurückgegangen, wie aus den aktuellen Quartalszahlen hervorgeht. Daran werden nach Microsoft-Einschätzung auch die neuen Xbox Series X-/S-Modelle wenig ändern, die seit wenigen Tagen erhältlich sind.

Ungleich besser lief es zwischen Juli und September bei Software und Services – mit einem Zuwachs von 61 Prozent, davon 53 Prozent durch Activision-Blizzard-Zusatz-Umsätze. Daneben schlagen insbesondere die deutlichen Preiserhöhungen für die Spieleflatrate Game Pass durch: Pünktlich zum Quartals-Ende und rechtzeitig zum Launch von Call of Duty: Black Ops 6 wurde der Monats-Tarif für den Xbox Game Pass Ultimate auf 17,99 € erhöht.

In Summe meldet Gaming-CEO Phil Spencer ein Umsatz-Plus von 43 Prozent. Activision-Blizzard-Anteil: 43 Prozent. Heißt im Umkehrschluss: Ohne die Einnahmen aus Call of Duty, Diablo, Candy Crush, World of WarCraft & Co. würde Microsofts Videospiele-Umsatz stagnieren.

Davon abgesehen bleibt der Konzern gewohnt wattig, was konkrete Umsatz-, Verkaufs- und Nutzerzahlen anbelangt. Monatlich aktive User (MAU)? Neuer Rekord. Anzahl der Spieler im Xbox-Ökosystem? Neuer Rekord. Game-Pass-Umsätze? Neuer Rekord. Durchschnittlicher Umsatz pro Abonnent? Neuer Rekord. Wie viel genau? Firmengeheimnis.

Die neuen Preise für den Xbox Game Pass ab September 2024 im Überblick (Stand: 19.9.2024)
Die neuen Preise für den Xbox Game Pass ab September 2024 im Überblick (Stand: 19.9.2024)

Die Microsoft-Finanzabteilung plant für das laufende Quartal vergleichsweise konservativ. Dass die Games-Sparte auf ein neues Rekord-Weihnachtsgeschäft zusteuert, ist unvermeidlich: Denn allein zwischen Oktober und Dezember erscheinen Diablo 4: Vessel of Hatred, ein neuer Flight Simulator, Indiana Jones und der große Kreis und Call of Duty: Black Ops 6, das am vergangenen Wochenende den besten Start eines Call of Duty-Spiels hingelegt haben soll. Es handelt sich außerdem um das erste Spiel der Serie, das ab Tag 1 im Game Pass inklusive ist. Microsoft erhofft sich neue Game-Pass-Stammkunden und regelmäßige Umsätze.

Größte Cash-Cow ist und bleibt die Cloud-Plattform Azure, die substanziell zum Quartals-Umsatz von 65,6 Mrd. $ bei einem Überschuss von fast 25 Mrd. $ beiträgt. Daneben investiert Microsoft analog zu Mitbewerbern massiv in KI-Technologien, die via Copilot & Co. in immer mehr Produkten und Services Einzug halten.


Mit der Lage bei Microsoft beschäftigt sich auch die jüngste GamesWirtschaft-Kolumne.