Die Transformation des Xbox-Geschäfts bei Microsoft ist in vollem Gange: Der Game Pass-Umsatz wächst – die Relevanz von Konsolen sinkt.
Von außen betrachtet wirkt es so, als gäbe es bei Microsoft kaum noch Ambitionen, im Konsolen-Business eine wahrnehmbare Rolle zu spielen: Um weitere 29 Prozent ist der Umsatz mit Xbox-Hardware im Vorjahresvergleich zurückgegangen, wie aus den aktuellen Quartalszahlen hervorgeht. Daran werden nach Microsoft-Einschätzung auch die neuen Xbox Series X-/S-Modelle wenig ändern, die seit wenigen Tagen erhältlich sind.
Ungleich besser lief es zwischen Juli und September bei Software und Services – mit einem Zuwachs von 61 Prozent, davon 53 Prozent durch Activision-Blizzard-Zusatz-Umsätze. Daneben schlagen insbesondere die deutlichen Preiserhöhungen für die Spieleflatrate Game Pass durch: Pünktlich zum Quartals-Ende und rechtzeitig zum Launch von Call of Duty: Black Ops 6 wurde der Monats-Tarif für den Xbox Game Pass Ultimate auf 17,99 € erhöht.
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In Summe meldet Gaming-CEO Phil Spencer ein Umsatz-Plus von 43 Prozent. Activision-Blizzard-Anteil: 43 Prozent. Heißt im Umkehrschluss: Ohne die Einnahmen aus Call of Duty, Diablo, Candy Crush, World of WarCraft & Co. würde Microsofts Videospiele-Umsatz stagnieren.
Davon abgesehen bleibt der Konzern gewohnt wattig, was konkrete Umsatz-, Verkaufs- und Nutzerzahlen anbelangt. Monatlich aktive User (MAU)? Neuer Rekord. Anzahl der Spieler im Xbox-Ökosystem? Neuer Rekord. Game-Pass-Umsätze? Neuer Rekord. Durchschnittlicher Umsatz pro Abonnent? Neuer Rekord. Wie viel genau? Firmengeheimnis.

Die Microsoft-Finanzabteilung plant für das laufende Quartal vergleichsweise konservativ. Dass die Games-Sparte auf ein neues Rekord-Weihnachtsgeschäft zusteuert, ist unvermeidlich: Denn allein zwischen Oktober und Dezember erscheinen Diablo 4: Vessel of Hatred, ein neuer Flight Simulator, Indiana Jones und der große Kreis und Call of Duty: Black Ops 6, das am vergangenen Wochenende den besten Start eines Call of Duty-Spiels hingelegt haben soll. Es handelt sich außerdem um das erste Spiel der Serie, das ab Tag 1 im Game Pass inklusive ist. Microsoft erhofft sich neue Game-Pass-Stammkunden und regelmäßige Umsätze.
Größte Cash-Cow ist und bleibt die Cloud-Plattform Azure, die substanziell zum Quartals-Umsatz von 65,6 Mrd. $ bei einem Überschuss von fast 25 Mrd. $ beiträgt. Daneben investiert Microsoft analog zu Mitbewerbern massiv in KI-Technologien, die via Copilot & Co. in immer mehr Produkten und Services Einzug halten.
Mit der Lage bei Microsoft beschäftigt sich auch die jüngste GamesWirtschaft-Kolumne.