Start Wirtschaft Konsolen-Besitzer setzen weiterhin auf Disc und Modul

Konsolen-Besitzer setzen weiterhin auf Disc und Modul

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Trend zum Download: Einst große Games-Abteilungen - wie hier bei Saturn - werden sukzessive zurückgebaut (Foto: MediaMarktSaturn)
Trend zum Download: Einst große Games-Abteilungen - wie hier bei Saturn - werden sukzessive zurückgebaut (Foto: MediaMarktSaturn)

Zwei Drittel aller Konsolen-Spiele werden weiterhin auf Datenträgern erworben – im PC-Sektor dominiert hingegen der Download.

Steam, GOG, Stadia, Epic Games Store, Ubisoft Store und Windows Store & Co. haben PC-Spiele auf DVD und Blu-Ray nahezu komplett verdrängt: 93 Prozent aller Computerspiele werden in Deutschland mittlerweile auf Online-Plattformen per Download erworben. Diese Transformation verläuft rasant: Vor zehn Jahren lag dieser Wert erst bei 30 Prozent.

Das geht aus heute veröffentlichten Zahlen des Branchenverbands Game hervor, der sich auf Erhebungen des Marktforschers GfK beruft.

Deutlich behäbiger verändert sich der Konsolenmarkt. Nach jahrelanger Stagnation zwischen 2017 und 2019 sorgte die Pandemie für einen Sprung von 24 auf 35 Prozent beim Download-Anteil. Im vergangenen Jahr wurden 36 Prozent aller Switch-, PlayStation- und Xbox-Games rein digital gekauft.

Der Löwenanteil dürfte auf Nintendo-Switch-Spiele entfallen, denn im PlayStation-Universum lag die Digital-Download-Ratio zuletzt bei sagenhaften 79 Prozent. Bedeutet: 4 von 5 PS4- und PS5-Besitzern verzichten auf die Disc-Version und kaufen direkt im PlayStation Store. Selbst den teuren Collector’s Editions – etwa im Falle von God of War Ragnarök – liegt vielfach nur noch ein zwölfstelliger Code bei, aber kein Datenträger.

Befeuert wird der Wandel zudem durch dedizierte laufwerk-lose Konsolen (Xbox Series S, PlayStation 5 Digital Edition) sowie Flatrate- und Streaming-Abos wie Microsofts Xbox Game Pass.

Für die Kaufentscheidung relevant ist laut Game auch der Preis: Je günstiger ein Spiel, desto eher fällt die Wahl auf den Download. Für den Datenträger sprechen unter anderem der Sammelfaktor, ein möglicher Wiederverkauf und zuweilen günstigere Preise, gerade mit Blick auf Rabatt-Aktionen im Einzelhandel.

Gleichwohl geht der Umsatz mit Spiele-Einzelkäufen stetig zurück: Zuletzt wurde damit in Deutschland nur noch etwas mehr als eine Milliarde € umgesetzt – ein erneutes Minus von 9 Prozent gegenüber 2020. Gleichzeitig boomen In-Game- und In-App-Käufe, die mit 4,23 Milliarden € mittlerweile 77 Prozent aller Software-Umsätze stellen. Das Segment ist 2021 um weitere 30 Prozent gewachsen.

Der Umsatz mit Games-Hardware und -Software in Deutschland ist 2021 auf fast 10 Milliarden € angestiegen (Stand: 11.4.2022)
Der Umsatz mit Games-Hardware und -Software in Deutschland ist 2021 auf fast 10 Milliarden € angestiegen (Stand: 11.4.2022)