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Huawei: Google stoppt Zusammenarbeit

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Für bereits produzierte Smartphones wie das Huawei P30 wird Google noch Android-Updates bereitstellen - für künftige Smartphone-Generationen gilt das nicht (Abbildungen: Huawei / Google)
Für bereits produzierte Smartphones wie das Huawei P30 wird Google noch Android-Updates bereitstellen - für künftige Smartphone-Generationen gilt das nicht (Abbildungen: Huawei / Google)

Infolge einer Vorgabe der US-Regierung wird Google keine Android-Updates für künftige Smartphones der Marken Huawei und Hoor bereitstellen.

Der Google-Mutterkonzern Alphabet legt die Geschäftsbeziehungen zum chinesischen Telekommunikations-Riesen Huawei auf Eis. In Deutschland sind die Chinesen in erster Linie durch die gleichnamigen Smartphones sowie als Bewerber im Rahmen der Ausschreibung des kommenden Mobilfunkstandards 5G bekannt.

Konkrete Auswirkung dieser Entscheidung: Google wird Huawei nicht mehr mit Updates für das Smartphone-Betriebssystem Android beliefern (mit Ausnahme von Open-Source-Komponenten). Laut Marktforschern ist Huawei nach Stückzahlen der weltweit zweitgrößte Smartphone-Anbieter – nach Samsung. Android gilt mit einem Marktanteil von 85 Prozent als weltweit wichtigstes Mobile-Betriebssystem.

Laut Nachrichtenagentur Reuters endet damit für Huawei-Kunden auch der Zugang zum populären E-Mail-Dienst Gmail und zur App-Plattform Google Play Store. Betroffen sind im Übrigen auch Geräte der Budget-Linie Honor.

Wichtig dabei: Die Maßnahmen gelten für alle künftigen Huawei-Endgeräte – nicht aber für bereits produzierte oder verkaufte Tablets und Smartphones. Wer also ein Gerät dieser Marke besitzt oder vor kurzem erworben hat, kann Google-Apps und -Dienste bis auf Weiteres nutzen. Via Twitter kündigte das Unternehmen bereits an, man werde weiterhin Sicherheits-Update und Services für alle bestehenden Geräte bereitstellen.

Google reagiert damit auf eine sogenannte „Schwarze Liste“ der US-Regierung, auf der seit vergangener Woche auch Huawei geführt wird. Amerikanischen Unternehmen ist es untersagt, mit den betroffenen Firmen Geschäftsbeziehungen zu unterhalten. Die US-Administration unter US-Präsident Trump verdächtigt Huawei, dass die Hightech-Produkte als eine Art „Trojanisches Pferd“ fungieren und über geheime Spionage-Funktionen verfügen. Aus ähnlichen Gründen ist der Telekommunikations-Konzern auch in Deutschland umstritten.

Die Verunsicherung der Konsumenten mit Blick auf die Zukunftssicherheit von Huawei-Smartphones könnte Auswirkungen auf die Absatzzahlen haben: Der Bundesverband der Verbraucherzentralen geht von steigenden Preisen aus.

Medienberichten zufolge arbeitet Huawei an einem eigenen Mobile-Betriebssystem. Das Unternehmen bewirbt derzeit insbesondere die neue P30-Serie, die seit April 2019 ausgeliefert wird und sich durch leistungsstarke Kameras auszeichnet.