Start Wirtschaft GTA 6-Leak: Rockstar reagiert auf Daten-Diebstahl (Update)

GTA 6-Leak: Rockstar reagiert auf Daten-Diebstahl (Update)

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Rockstar Games arbeitet an der nächsten Auflage von Grand Theft Auto (Abbildung: Rockstar Games)
Rockstar Games arbeitet an der nächsten Auflage von Grand Theft Auto (Abbildung: Rockstar Games)

Super-GAU für Rockstar Games: Via Leak sind Dutzende Videos aus einer frühen Version von GTA 6 ins Netz gelangt.

Update vom 20. September 2022: „A Message from Rockstar Games“ – so ist der Beitrag überschrieben, den das Studio am Montagnachmittag deutscher Zeit verbreitet hat.

Demnach habe es einen illegalen Zugriff auf das Netzwerk des Unternehmens seitens Dritter gegeben, die vertrauliche Informationen heruntergeladen hätten. Damit widerspricht Rockstar der These, dass es sich um eine Aktion eines Mitarbeiters oder Dienstleisters gehandelt haben könnte.

Das Datenpaket habe frühes Material des in Entwicklung befindlichen Grand Theft Auto-Spiels enthalten.

Zum jetzigen Zeitpunkt sei nicht davon auszugehen, dass es zu zu einem nachhaltigen Effekt auf die laufende Produktion käme – eine wichtige Nachricht auch in Richtung von Investoren und Aktionären. Denn der Aktienkurs hatte am Montag bereits empfindlich auf den GTA 6-Leak reagiert.

Weiter heißt es: „Wir sind extrem enttäuscht, dass Details aus unserem nächsten Spiel auf diesem Weg an die Öffentlichkeit gelangt sind. Unsere Arbeit am nächsten Grand Theft Auto-Spiel wird wie geplant fortgesetzt und wir werden weiterhin alles daran setzen, den Spielern ein Ergebnis zu liefern, das ihre Erwartungen wahrhaftig übertrifft.“

In Kürze werde es ein Update in dieser Angelegenheiten geben – und beizeiten auch eine ‚ordnungsgemäße‘ Ankündigung.


Meldung vom 19. September 2022: Seit dem Wochenende herrscht Ausnahmezustand auf YouTube und in sozialen Medien: Über ein Forum sind mehrere Gigabyte mit insgesamt 90 Videos und kumuliert mehreren Minuten an Spielszenen aus einer erkennbar frühen Version von Grand Theft Auto 6 (GTA 6) an die Öffentlichkeit gelangt – inklusive Grafik- und Text-Platzhaltern sowie Debug-Einblendungen, was für eine Test-Version und somit einen „inside job“ spricht.

Das Action-Adventure wird derzeit bei Rockstar Games entwickelt, einer von drei Sparten des börsennotierten US-Publishers Take Two Interactive. Grand Theft Auto zählt zu den kommerziell bedeutendsten Marken der Games-Industrie.

Bislang gibt es weder einen offiziellen Namen noch einen Veröffentlichungstermin für das Spiel, das somit behelfsweise unter GTA 6 respektive GTA VI firmiert. Mit einem Verkaufsstart wird nicht vor 2024 gerechnet – zumal Take Two mit Blick auf sprudelnde GTA Online-Einnahmen auch keinen akuten Zeitdruck verspürt.

Dass es sich um authentisches, wenngleich veraltetes Material handelt, steht mittlerweile außer Frage: Gegenüber Bloomberg wurde der Hack bestätigt. Außerdem müht sich Take Two aktiv darum, die Videos aus YouTube und anderen Plattformen via Copyright-Strike zu entfernen – ein Vorgang, der dem Kampf gegen eine Hydra gleichkommt.

Die Implikationen sind schon jetzt immens: Hacks tragen häufig zu einer längeren Entwicklungszeit bei inklusive Verschiebung von Produkten bei – unter anderem deshalb, weil zunächst die Sicherheitslücken gefunden und abgedichtet werden müssen. Auch die Vermarktungs-Choreographie muss angepasst werden, wenn Spielelemente oder Figuren vorab bekannt werden.

Mittlerweile sind Rockstar auch prominente Mitarbeiter anderer Studios beigesprungen. Naughty Dog-Kreativ-Direktor Neil Druckmann (The Last of Us) schreibt auf Twitter: „An meine lieben Kollegen, die vom aktuellen Leak betroffen sind: Auch wenn es sich derzeit wie ein Albtraum anfühlt – das geht vorbei. Eines Tages werden wir euer Spiel spielen und eure Kunst bewundern – und niemand wird sich mehr für die Leaks interessieren.“

Druckmann weiß, wovon er spricht: Im Frühjahr 2020 – wenige Wochen vor Veröffentlichung von The Last of Us 2 – waren relevante Spielszenen und Story-Spoiler des PlayStation-Blockbusters bekannt geworden.

3 Kommentare

  1. Leider nein! Das zu sagen ist die eine Sache, das letztendlich vor Gericht aber nach z.B. deutschem Recht dazulegen ein anderes und solche Verfahren können Monate dauern.
    Nur weil ein Unternehmen eine Urheberrechtsverletzung anzeigt, heißt das noch lange nicht, dass das auch so ist. Zumindest generell.

    Leider zeigt der Fall CUII, dass immer mal wieder gerne auch über Rechtsbeugung hinweg gesehen und großen Firmen Sonderprivilegien eingeräumt werden. Nur funktioniert zumindest unser deutsches Rechtssystem NICHT nach dem Motto „wir schießen erstmal und stellen dann Fragen“. Also bitte zukünftig nicht einfach so leichtfertig irgendwelche rechtlichen Aussagen treffen. Bleibt bei dem was ihr könnt und überlasst die Juristerei den Profis 🙂

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