Start Marketing & PR GTA Online boomt – Rockstar Games hat keine Eile bei GTA 6

GTA Online boomt – Rockstar Games hat keine Eile bei GTA 6

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GTA Online hat sich zur Cashcow für Rockstar Games entwickelt (Abbildung: Take-Two)
GTA Online hat sich zur Cashcow für Rockstar Games entwickelt (Abbildung: Take-Two)

Weil sowohl GTA 5 als auch GTA Online weiterhin enorme Umsätze einfahren, kann sich Rockstar Games mit GTA 6 weiterhin viel Zeit lassen.

Am 11. November soll Grand Theft Auto 5 für Xbox Series X / S und PlayStation 5 erscheinen, wie in dieser Woche bekannt wurde. Es handelt sich somit um die dritte Konsolen-Generation nach PS3/Xbox 360 (2013) und PS4/Xbox One (2014), für die das Open-World-Action-Abenteuer erscheint. Mittlerweile hat Rockstar Games mehr als 145 Millionen Stück verkauft – allein zwischen Januar und März sind noch einmal fünf Millionen dazu gekommen.

Was bei den Fans zwangsläufig die Frage aufwirft: Was ist eigentlich mit einer ‚richtigen‘ Fortsetzung, sprich: Grand Theft Auto 6? Ein Blick in die aktuellen Geschäftsberichte der Rockstar-Konzernmutter Take-Two Interactive liefert abermals beeindruckende Indizien, warum es der US-Publisher nicht eilig hat.

In Summe hat allein die Marke Grand Theft Auto zwischen März 2020 und März 2021 einen Umsatz von 985 Millionen Dollar erwirtschaftet, umgerechnet rund 800 Millionen Euro – so viel wie noch nie seit der Launch-Phase 2013/14.

Allein aufgrund des moderaten Umsatz-Ausblicks auf das kommende Geschäftsjahr ist ein GTA 6 vor März 2022 ohnehin komplett ausgeschlossen. Tatsächlich spricht deutlich mehr dafür, dass GTA 6 erst zur Halbzeit des PS5-/Xbox-Series-X-Zyklus erscheint, also frühestens 2023, eher 2024. Erst zu diesem Zeitpunkt haben beide Next-Generation-Konsolen eine hinreichende Verbreitung gefunden. Als Anhaltspunkt: Bis Anfang 2022 wird es weltweit bestenfalls 22 Millionen PlayStation-5-Besitzer geben, aber immer noch weit über 100 Millionen betriebsbereite PlayStation 4.

Grund für die betonte Gelassenheit bei Rockstar Games sind insbesondere die anhaltend strammen Einnahmen durch die Multiplayer-Auskopplung GTA Online: Die Spielerzahlen sind im 1. Quartal 2021 auf ein neues Rekord-Niveau geklettert, nachdem bereits das 4. Quartal 2020 alle Erwartungen von Analysten und Investoren übertroffen hatte.

Die Ausgaben innerhalb von GTA Online sind um ein Drittel gewachsen: Mit der Ingame-Währung GTA-Dollar können die Spieler unter anderem Appartements, teure Klamotten, Waffen oder Nobelkarossen erwerben. Das Spielgeld lässt sich zwar auch innerhalb des Spiels erwirtschaften, was aber ein langer, mühseliger Prozess ist. Nachhelfen lässt sich per Guthaben-Karte (‚Shark Card‘), die in mehreren Ausbaustufen erhältlich ist. 8 Millionen GTA-Dollar sind für rund 75 Euro zu haben. Mit solchen „recurrent consumer spendings“ (also wiederkehrenden Ausgaben von Spielern) macht Take-Two zwei Drittel des Gesamt-Umsatzes von zuletzt 3,5 Milliarden Dollar, rund 2,8 Milliarden Euro.

Mit immer neuen Inhalts-Updates – mittlerweile sind es mehr als 40 – baut Rockstar das Multiplayer-Universum von Los Santos immer weiter aus. Weil GTA Online mit Grand Theft Auto 5 mitgeliefert wird, bestehen gute Chancen, dass Solo-Spieler zu GTA Online-Bewohnern ‚konvertiert‘ werden. Durch Gratis-Aktionen – etwa im Xbox Game Pass oder als Download im Epic Games Store – wächst die User-Basis kontinuierlich an. Und: PlayStation-Plus-Abonnenten erhalten bis November monatlich 1 Millionen GTA-Dollar – einfach so.

Rockstar Games betreibt derzeit elf Studios rund um Globus, die in erster Linie an den Hauptmarken Grand Theft Auto und Red Dead Redemption arbeiten. Take Two unterhält auch eine deutsche Niederlassung in München, die für 2019/20 einen Umsatz von 24 Millionen Euro meldete – nach 64 Millionen Euro in der Red Dead Redemption 2-Hauptsaison 2018/19.