Start Wirtschaft Take-Two Interactive schließt zwei Studios

Take-Two Interactive schließt zwei Studios

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Zum US-Konzern Take-Two Interactive gehören die Labels Rockstar Games, 2K, Private Division und Zynga (Abbildungen: Take-Two)
Zum US-Konzern Take-Two Interactive gehören die Labels Rockstar Games, 2K, Private Division und Zynga (Abbildungen: Take-Two)

Die Sparmaßnahmen beim Publisher Take-Two Interactive führen zu Studio-Schließungen in Seattle und London.

Dass der US-Spiele-Konzern Take-Two Interactive nicht nur Blockbuster wie Grand Theft Auto, NBA 2K oder Red Dead Redemption ‚kann‘, soll seit 2017 die Sparte Private Division unter Beweis stellen: Das Label vermarktet Indie-Spiele wie The Outer Worlds, Hades, Ancestors und – ganz neu – No Rest for the Wicked.

Gleichwohl können sich die angeschlossenen Studios nicht jenem Kostensenkungs-Sog entziehen, der zu einem weiteren Stellenabbau bei Take Two Interactive führt. Seit Mitte April ist klar: Mehr als 550 Beschäftigte – was fünf Prozent der weltweiten Belegschaft entspricht – verlieren ihre Jobs.

Nach und nach werden Details zu den Maßnahmen bekannt. Dramatische Auswirkungen hat die Umstrukturierung demnach auf zwei Entwickler-Teams, die einige der bekanntesten Marken zum Portfolio von Private Division beisteuern:

  • Demnach steht das US-Studio Intercept Games mit Sitz in Seattle vor der Schließung. Das Studio hat sich mit dem Weltraum-Spiel Kerbal Space Program 2 einen Namen gemacht.
  • Ebenfalls geschlossen wird Roll7 mit Sitz in London, das seit 2021 zu Private Division gehört. Die Briten haben unter anderem OlliOlli World und Rollerdrome veröffentlicht.

Take-Two Interactive selbst hat die beiden Vorgänge bislang nicht offiziell bestätigt – gleichwohl hat das Unternehmen selbst den Abbau von 70 Stellen und die Schließung einer nicht näher genannten Filiale in Seattle hinterlegt. Das Aus für Intercept und Roll7 wird außerdem durch Recherchen mehrerer Branchen-Medien gestützt.

Der US-Spielehersteller kehrt weiterhin mit eisernem Besen durch Portfolio, Beteiligungen und Personal, um in die Gewinnzone zurückzukehren – investiert aber gleichzeitig in neue Segmente. So gilt die Übernahme des Mobilegames-Entwicklers Zynga für mehr als 11 Milliarden € als eine der größten Transaktionen der Games-Industrie. Erst vor wenigen Wochen hat Take Two den Borderlands-Entwickler Gearbox für 460 Millionen Dollar von der kriselnden Embracer Group übernommen.

Der Fokus von Management, Investoren und Aktionären liegt indes auf Grand Theft Auto 6: Das Action-Spiel von Rockstar Games ist weiterhin für das Kalenderjahr 2025 angekündigt und soll die Tradition einer der kommerziell lukrativsten Spiele-Franchises fortsetzen.

Take-Two Interactive ist auch in Deutschland vertreten – einerseits mit einer Vertriebs- und Marketing-Filiale in München, zum anderen mit der Berliner Zynga-Tochter Popcore. Dort hat im Februar ein substanzieller Stellenabbau stattgefunden – in welchem Umfang, dazu schweigt der Publisher ebenfalls.