Start Wirtschaft Embracer Group verkauft Gearbox Entertainment an Take-Two

Embracer Group verkauft Gearbox Entertainment an Take-Two

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Embracer verkauft Gearbox Software inklusive der Shooter-Marke Borderlands an Take-Two Interactive (Foto: GamesWirtschaft)
Embracer verkauft Gearbox Software inklusive der Shooter-Marke Borderlands an Take-Two Interactive (Foto: GamesWirtschaft)

Für 460 Mio. $ wechselt der Borderlands-Entwickler Gearbox erneut den Besitzer: Take-Two Interactive erwirbt das US-Studio von der Embracer Group.

Die Medienberichte, die bereits im Herbst vergangenen Jahres die Runde machten, haben sich mit dem heutigen Tag bestätigt: Unmittelbar vor dem Ende des Geschäftsjahrs trennt sich Europas zweitgrößter Spielehersteller von einem der größten Zukäufe. Die schwedische Embracer Group reduziert die massive Kosten- und Schulden-Last, indem sie das texanische Studio Gearbox Entertainment verkauft – und zwar an den US-Spiele-Riesen Take-Two Interactive (Grand Theft Auto, Red Dead Redemption, NBA 2K).

Teil des Pakets sind Gearbox Software (mit Sitz in Frisco / Texas), Gearbox Montréal, Gearbox Studio Quebec und die Spiele-Marken Borderlands, Homeworld, Brothers in Arms, Duke Nukem und Risk of Rain.

Bei Embracer verbleiben Gearbox Publishing San Francisco (wird umbenannt), die Rechte an mehreren Spielen (Hyper Light Breaker, Remnant), Cryptic Studios (Neverwinter Online, Star Trek Online) sowie zwei weitere Spiele-Entwickler, die allesamt auf die bestehenden Embracer-Strukturen verteilt werden.

Take-Two zahlt 460 Millionen Dollar, umgerechnet rund 425 Millionen €. Bei der Übernahme im Februar 2021 hatte Embracer 363 Millionen Dollar auf den Tisch gelegt – inklusive Erfolgsprämien hätte sich der Deal auf über eine Milliarde Dollar summiert. Seitdem bildete Gearbox eine der tragenden Säulen im weitverzweigten Embracer-Konstrukt, zu dem auch THQ Nordic (Wien) und Plaion (München) samt ihrer Studio- und Publisher-Töchter zählen.

Damit schließt sich ein Kreis, denn Take-Two fungiert mit dem Label 2K schon seit 2009 als Vermarkter für die überaus erfolgreiche Shooter-Reihe Borderlands. Teil 3 erschien im Herbst 2019 für PC, Xbox und PlayStation. Im August kommt ein gleichnamiger, star-besetzter Film in die Kinos – in den Hauptrollen: Kevin Hart, Cate Blanchett, Jamie Lee Curtis und Jack Black.

Erst vor wenigen Wochen hatte Embracer die US-Sparte Saber Interactive abgespaltet – ebenfalls mit dem Ziel, den Spiele-Dampfer wieder in ruhigere Gewässer zu manövrieren. Der schwedische Konzern war mit teils milliardenschweren Einkäufen zu schnell gewachsen – der geplatzte Einstieg eines Investors (dem Vernehmen nach Saudi-Arabien) hatte schließlich eine Kaskade an Sanierungs-Maßnahmen eingeleitet. Mehr als 1.400 Jobs wurden seitdem gestrichen, ganze Studios geschlossen.

Der Gearbox-Verkauf wirkt sich sehr unmittelbar auf die kurz- und mittelfristigen Embracer-Verbindlichkeiten und -Verpflichtungen aus und verbessert den Cash-Flow.

Embracer-CEO Lars Wingefors: „Mit dieser Transaktion verringern wir die Risiken und verbessern die Profitabilität, da wir dadurch zu einem schlankeren und stärker fokussierten Unternehmen werden. Nachdem wir mehrere Optionen für Gearbox geprüft haben, bin ich glücklich, dass wir eine Lösung gefunden haben, die im besten Interesse unserer Aktionäre ist. Randy und sein Team waren großartige Partner in den vergangenen Jahren – und ich möchte allen dafür danken. Gearbox ist einer der weltweit großartigsten Spiele-Entwickler – ich bin sicher, dass das Studios auch in der neuen Take-Two-Heimat innovativ bleibt und reüssiert.“

Gearbox-Gründer und -CEO Randy Pitchford: „Als einer der großen, langfristig orientierten Embracer-Aktionäre glaube ich an die Strategie der Embracer Group und bin total davon überzeugt, dass diese Transaktion das bestmögliches Szenario ist – mit einem sehr positiven Ausgang für Embracer Group, Take Two und natürlich für Gearbox Entertainment. Mein oberstes Interesse ist immer Gearbox, gerade mit Blick auf die Belegschaft und unsere Kunden. Ich möchte den Fans unserer Spiele persönlich versichern, dass diese Vereinbarung sicherstellt, dass die anstehenden Neuheiten so gut wie nur irgend möglich geraten.“