Aus stürmischer See in ruhigeres Fahrwasser: Goodgame Studios beendete 2018 mit einem Gewinnsprung und weiter rückläufigen Umsätzen.
Das Jahr 2018 markierte ein weiteres Jahr des Umbruchs beim Hamburger Spiele-Hersteller Goodgame Studios („Big Farm“, „Goodgame Empire“): Die beiden Gründer Kai Wawrzinek und Christian Wawrzinek hatten im November 2018 die operative Leitung des Studios abgegeben. Seitdem führt ein neues Management-Team einen der größten deutschen Anbieter von Mobile- und Online-Games.
Ein Jahr zuvor hatten die beiden Brüder das Unternehmen in die schwedische Stillfront Group eingebracht – Bewertung: 270 Millionen Euro. Dem Verkauf voraus ging eine beispiellose Kaskade aus Entlassungen, Strategie- und Management-Wechseln, einhergehend mit hohen Verlusten, verursacht durch aus den Fugen geratenes Wachstum. Zu Spitzenzeiten beschäftigte das Studio mehr als 1.200 Mitarbeiter.
Mittlerweile ist Goodgame Studios wieder zurück in der Spur, wie der Jahresabschluss der dazugehörigen Altigi GmbH für das Jahr 2018 zeigt. Zwar ist der Umsatz von knapp 96 Millionen Euro (2017) auf 91 Millionen Euro gesunken – dafür stieg das Jahresergebnis von 11,8 Millionen Euro auf 18,4 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben deutlich gesunkene Personalkosten: Statt 18 Millionen Euro gab das Unternehmen nur noch knapp 14 Millionen Euro für Gehälter aus. Der Grund: Die Belegschaft schrumpfte abermals, von durchschnittlich 318 Personen auf derzeit 271 Mitarbeiter.
Bemerkenswert: Bei halbiertem Umsatz und einem Drittel weniger Personal gegenüber dem Rekordjahr 2014 weist die Firma nahezu unter dem Strich den gleichen Überschuss aus.
Damit bleibt Goodgame Studios einer der bedeutendsten Games-Entwickler und -Arbeitgeber des Landes – mit deutlichem Abstand zum Hamburger Mitbewerber InnoGames, der mit zuletzt 190 Millionen Euro mehr als doppelt so hohe Einnahmen erzielt.
Für 2019 geht das Management von einem leichten Plus bei Umsatz und Gewinn aus, befeuert durch Neuheiten wie „Empire: Age of Knights“.