Start Wirtschaft Boom bei Gaming-Hardware im Corona-Jahr 2020

Boom bei Gaming-Hardware im Corona-Jahr 2020

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Spielkonsolen, Grafikkarten, Gamepads: Der Umsatz mit Gaming-Hardware in Deutschland 2020 (Stand: 5.5.2021)
Spielkonsolen, Grafikkarten, Gamepads: Der Umsatz mit Gaming-Hardware in Deutschland 2020 (Stand: 5.5.2021)

Die Flut hebt alle Boote: Analog zur Spiele-Software hat auch der Umsatz mit Spielkonsolen, Gamepads und Gaming-PCs im Jahr 2020 deutlich zugelegt.

Nintendo, Sony, Microsoft, Nvidia, HP, Logitech und viele weitere Hardware-Produzenten verzeichneten 2020 deutlich steigende Einnahmen mit der deutschen Computer- und Videospiele-Kundschaft: Nach 2,5 Milliarden Euro (2019) sind die Einnahmen in Deutschland im Jahr 2020 auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 26 Prozent.

Das hat GfK Entertainment im Auftrag des Industrieverbands Game herausgefunden.

Dabei hätten die Umsätze und Zuwächse noch weit, weit höher ausfallen können, wenn insbesondere die Hersteller von Spielkonsolen und Grafikkarten in der Lage gewesen wären, die enorme Nachfrage zu befriedigen. So war die Nintendo Switch über mehrere Monate hinweg so gut wie gar nicht zu bekommen – die Next-Generation-Modelle PlayStation 5 und Xbox Series X kommen seit Verkaufsstart im November 2020 nur schubweise auf den Markt und sind unmittelbar ausverkauft. An dieser misslichen Lage wird sich auch in den kommenden Monaten wenig ändern, auch deshalb, weil es branchenübergreifend an Mikrochips mangelt.

Die stärksten Zuwächse verzeichnete das Segment Gaming-PC-Peripherie, also Mäuse, Tastaturen, Headsets, Monitore und Grafikkarten – wobei hier die Abgrenzung gegenüber anderen Nutzungsarten (vom Home-Office bis zum Krypto-Mining) zwangsläufig knifflig ist. Dennoch: Mit einem Zuwachs von 46 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro fällt hier das Plus am kräftigsten aus.

Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Hardware-Umsatz fast vollumfänglich importiert wird: Von den strammen Zuwachsraten profitieren in erster Linie asiatische und US-Konzerne, die in Deutschland ausschließlich Marketing- und Vertriebs-Niederlassungen unterhalten. Größter Arbeitgeber ist der japanische Videospiel-Riese Nintendo of Europe, der am Standort Frankfurt/Main mehr als 900 Mitarbeiter beschäftigt.

Games-Umsatz 2020 in Deutschland: Mobile-Games als großer Gewinner (Stand: 9.4.2021)
Games-Umsatz 2020 in Deutschland: Mobile-Games als großer Gewinner (Stand: 9.4.2021)

Inklusive der Games-Software ist der Games-Umsatz in Deutschland auf ein Allzeit-Hoch von 8,5 Milliarden Euro gestiegen.

Die Hardware-Zahlen im Einzelnen:

  • Gaming-Hardware Gesamt: 3,25 Mrd. Euro + 26 % (2019: 2,59 Mrd. Euro)
  • Spielkonsolen (PlayStation, Xbox, Switch): 655 Mio. Euro + 25 % (2019: 526 Mio. Euro)
  • Konsolen-Peripherie (Gamepads, VR-Headsets usw.): 275 Mio. Euro + 24 % (2019: 222 Mio. Euro)
  • Gaming-PCs (Desktop + Notebook): 1,09 Mrd. Euro + 10 % (2019: 989 Mio. Euro)
  • Gaming-PC-Hardware (Headsets, Monitore, Mäuse, Tastaturen usw.): 1,24 Mrd. Euro + 46 % (2019: 848 Mio. Euro)