Im Februar gelangten kaum noch PlayStation 5-Konsolen in den Handel. GameStop-Einkaufs-Chefin Silvia Erpenbach hofft auf Linderung im 2. Halbjahr.
Seit mehr als 20 Jahren ist Silvia Erpenbach für GameStop tätig – seit 2017 verantwortet sie die Einkaufsleitung und gehört als Director Merchandising zum Führungsteam der Unternehmens-Zentrale im schwäbischen Memmingen.
Von dort aus versorgt die Tochter der US-Handelskette mehr als 200 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Tateinheit mit den Online-Shops gehört GameStop damit zu den umsatzstärksten Handelspartnern der großen Spiele- und Konsolen-Hersteller, allen voran Sony Interactive, Nintendo und Microsoft.
Außergewöhnlich begehrt und seit Markteinführung im November 2020 nur mit großer Mühe und viel Geduld zu bekommen ist die PlayStation 5. Die Nachschub-Situation ist aufgrund Sonys Produktionskürzung so miserabel wie seit 12 Monaten nicht mehr: Im Februar 2022 gab es gerade einmal drei Gelegenheiten, die Konsole online bei Versendern zu bestellen; die winzigen Kontingente waren binnen weniger Minuten ausverkauft. Im stationären Handel ist das Gerät bestenfalls über Wartelisten zu bekommen.
Im GamesWirtschaft-Interview erklärt Erpenbach, wie sich die Lage auf dem PlayStation-5-Markt derzeit aus Sicht von GameStop darstellt.
GameStop-Direktorin Erpenbach zur PS5-Lage: „Hoffen auf Besserung im 2. Halbjahr“
GamesWirtschaft: Seit Sommer 2021 verkauft GameStop die PlayStation 5 nicht mehr via gamestop.de, sondern ausschließlich in den Stores. Was waren die Beweggründe, wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus und wird GameStop an dieser Vertriebsstrategie in den kommenden Monaten festhalten?
Erpenbach: GameStop ist der größte Fachhandel für Videospiele – da liegt es nahe, dass wir Kontingente größtenteils in unseren Stores anbieten. Mit unserem geschulten Fachpersonal vor Ort möchten wir unseren Kunden den bestmöglichen Service bieten.
Darüber hinaus haben unsere Kunden die Möglichkeit ihre inaktiven Konsolen vor Ort in den Stores einzutauschen und so beim Kauf einer Next-Gen-Konsole zu sparen.
GameStop Deutschland blickt auf eine lange Liste an Konsolen-Launches zurück. Welche Gemeinsamkeiten gibt es mit Blick auf die Nachfrage zwischen PS5 und Xbox Series X – und was unterscheidet beide Plattformen bei der Kunden-Resonanz?
Bisher konnte bei keinem Konsolen Release die anfängliche Nachfrage bedient werden, allerdings hat sich in der Vergangenheit die Situation schneller entspannt.
Durch die Pandemie und die daraus resultierenden weltweiten Lieferverzögerungen ist die aktuelle Liefersituation sehr angespannt. Weder Sony noch Microsoft oder Nintendo können aktuell die anhaltende Nachfrage bedienen.
Zu welcher Vorgehensweise raten Sie Ihren Kunden, die im 1. oder 2. Quartal 2022 eine PlayStation 5 kaufen möchten?
Leider müssen unsere Kunden weiterhin Geduld aufbringen. Wir können nur empfehlen, regelmäßig die Verfügbarkeit von Konsolen in unserem Online Shop unter www.gamestop.de zu prüfen oder sich vor Ort an unsere Mitarbeiter in den Store zu wenden.
Wie plant GameStop für die kommenden Monate? Gehen Sie davon aus, dass die Nachschub-Schwierigkeiten anhalten oder ist mit einer Entspannung zu rechnen?
Die Liefersituation wird vorerst angespannt bleiben, da weiterhin mit Lieferengpässen zu rechnen ist. Wir hoffen jedoch darauf, dass sich die Warensituation im zweiten Halbjahr deutlich verbessert und wir die Kundenwünsche erfüllen können.
Die Lage auf dem PlayStation 5-Markt dokumentiert GamesWirtschaft von Montag bis Freitag im laufend aktualisierten PS5-Ticker.