Hiobsbotschaft aus Karlsruhe: Das Mobilegames-Studio FlareGames muss 45 Stellen abbauen – Gründer Klaas Kersting räumt den Chefposten.
„Extrem stolz“ sei er, was das FlareGames-Team in den vergangenen Jahren erreicht habe, schreibt FlareGames-Gründer Klaas Kersting in einer Stellungnahme auf der Website. Das Mobilegames-Studio hat sich zu einem der größten Arbeitgeber der deutschen Videospiel-Branche entwickelt und beschäftigte zuletzt nach eigenen Angaben 120 Mitarbeiter im Hauptquartier in Karlsruhe sowie 30 Entwickler bei der Frankfurter Tochter Keen Flare.
Bekannteste Smartphone-Spiele von FlareGames: „Nonstop Knight“, „Zombie Gunship Survial“, „Olympus Rising“ und „Royal Revolt“.
Wenngleich die jüngsten FlareGames-Spiele gut gestartet seien, hätten die Free2play-Titel nicht die nötige Reiseflughöhe erreicht, um die langfristige Zukunft der Firma zu sichern.
Daraus resultiert eine tiefgreifende Umstrukturierung des Unternehmens, die mit dem 12. November 2018 in Kraft tritt:
- Ergänzend zur FlareGames GmbH entsteht eine neue Holding, die sich um die Beteiligungen an Keen Flare (Frankfurt), Kolpa Games (Tampere/Finnland) und künftigen Zukäufen kümmert. Das neue Unternehmen wird von Klaas Kersting geleitet.
- Gleichzeitig gibt Kersting den CEO-Posten bei der FlareGames GmbH ab – er habe das Gefühl, nicht mehr die richtige Person zu sein, um das operative Tagesgeschäft zu führen. Neuer Geschäftsführer ist Todd English, bislang Head of Studio. Statt einem ganzen Strauß an Dienstleistungen will die FlareGames GmbH mit kleineren Einheiten die Partner-Studios unterstützen.
- Mit dem Umbau des Unternehmens verlieren 45 Mitarbeiter ihren Job – also fast jeder dritte Mitarbeiter.
Weitere Details zur genauen Aufgabenteilung zwischen der FlareGames GmbH und der neuen Firma will FlareGames im Januar 2019 bekannt geben.
Klaas Kersting zählt zu den bekanntesten Investoren der deutschen Games-Branche. 2003 gründete er zusammen mit Alexander Rösner die Gameforge GmbH, die nach wie vor als einer der größten europäischen Anbieter von Online- und Browsergames gilt. Parallel investierte Kersting frühzeitig in Studios wie Supercell („Clash of Clans“) und startete 2011 mit FlareGames ein weiteres Unternehmen.
Hintergrund-Infos rund um Klaas Kersting und FlareGames:
- FlareGames-CEO Klaas Kersting: „Die Zeiten von Self-Publishing sind vorbei“ (Exklusiv-Interview vom März 2018)
- FlareGames vermarktet Sviper-App „Super Spell Heroes“ (Juli 2018)
- FlareGames: Neues Logo, neuer Slogan, neue China-Kooperation (März 2018)
- FlareGames: Todd English ist neuer Head of Studio (November 2017)
- FlareGames Holding GmbH: Insolvenzverfahren eröffnet (Oktober 2017)
- FlareGames investiert 20 Millionen Euro in Flare Accelerator (Februar 2017)
Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.
Schon wieder? Die letzte Entlassungswelle ist ja noch nicht so lange her. Wie bei Gameforge. Da wurde auch erst massiv Eingestellt und dann wieder massiv abgebaut. Ebenfalls Kersting.
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