Durch die Ausgabe von 80 Millionen zusätzlichen Aktien erhält der schwedische Publisher Embracer Group rund 168 Mio. €.
Einer der größten europäischen Spielehersteller stattet sich mit zusätzlichem Kapital aus: Der Embracer Group fließen knapp 168 Mio. € von schwedischen und internationalen Investoren zu, die sich mit 80 Millionen zusätzlich in Umlauf gebrachter Aktien eingedeckt haben.
Embracer-Gründer und -CEO Lars Wingefors wertet die nach eigenen Angaben „signifikante Nachfrage“ bestehender und neuer Anteilseigner nach den Aktien als Beleg für die eingeschlagene Strategie und das unerschlossene Potenzial der Eigen-Marken. Das Programm war demnach mehrfach überzeichnet. Parallel zu den laufenden Restrukturierungs- und Sparmaßnahmen sollen die Zuflüsse für mehr Stabilität und Flexibilität sorgen; gleichzeitig will Wingefors die immense Schuldenlast reduzieren.
Das Management habe auch andere Finanzierungs-Möglichkeiten in Betracht gezogen – im aktuellen Marktumfeld habe man sich nach einer Risiko-Abwägung für die Ausgabe neuer Aktien entschieden.
Die Embracer Group mit Sitz im schwedischen Karlstad hat in den zurückliegenden Jahren eine große Zahl an Publishern, Studios, Dienstleistern und Spielemarken zugekauft. Das Unternehmen beschäftigt gegenwärtig 16.600 Angestellte, davon mehr als 1.000 in Deutschland und Österreich bei Plaion und THQ Nordic.
Infolge eines geplatzten Milliarden-Deals und unter Erwartungen liegende Verkaufszahlen hat Embracer ein umfassendes Kostensenkungs-Programm eingeleitet, das auch einen Stellenabbau umfasst – Details zur konkreten Umsetzung sind noch nicht bekannt. Ein erster Vorbote: Anders als in den Vorjahren wird die Wiener Embracer-Sparte THQ Nordic auch nicht an der Gamescom 2023 (ab 23. August in Köln) teilnehmen, wie am Donnerstag bekannt wurde.
Die Embracer-Aktie bewegt sich seit dem heftigen Kurseinbruch in einem engen Korridor zwischen 1,90 € und 2,10 € – vor zwei Jahren lag der Preis des Papiers noch bei knapp 12 €. Der Börsenwert beträgt derzeit rund 2,8 Milliarden €.