Start Politik Liminski: „Ampel lässt Games-Branche im Regen stehen“

Liminski: „Ampel lässt Games-Branche im Regen stehen“

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NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) auf der Gamescom 2022 (Foto: Land NRW / Robin Teller)
NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) auf der Gamescom 2022 (Foto: Land NRW / Robin Teller)

NRW-Medienminister Liminski will die Stop & Go-Mechanik der Games-Förderung überwinden – fordert dazu aber Bewegung von der Ampel.

Wenn nicht während oder unmittelbar nach der parlamentarischen Sommerpause ein kleines Wunder geschieht, dann droht vielen deutschen Spiele-Studios ein anstrengendes zweites Halbjahr und ein noch anstrengenderes 2024.

Denn die von CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer eingeführte und an den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck vererbte Computerspiele-Förderung liegt seit knapp zwei Monaten auf Eis – neue Anträge werden nicht angenommen. Spiele-Entwickler, die derzeit ihre Business-Pläne aufstellen, müssen die Finanzierung ihrer Neuheiten daher auf absehbare Zeit ohne Zuschüsse des Bundes stemmen.

Der Grund: Die Budgets für die Jahre 2023 und 2024 sind vollständig ausgereizt und bereits bewilligten Projekten zugesagt – nur durch eine Last-Minute-Aufstockung von 50 Mio. auf 70 Mio. € konnte das Programm kurz vor Weihnachten 2022 überhaupt ins Jahr 2023 gerettet werden.

Es gilt weiterhin das Windhund-Motto: Wenn weg, dann Pech. Solange die Förder-Mechanik nicht grundlegend umgebaut wird, lässt sich dieses Dilemma kurzfristig nur mit zusätzlichen Millionen heilen – bis zum nächsten Antrags-Stopp. Der Industrieverband pocht zunächst auf einen weiteren Nachschlag von 55 Mio. €. Doch der Haushalts-Entwurf, der am Mittwoch im Kabinett verabschiedet wurde, sieht anstelle einer Erhöhung eine deutliche Kürzung der Zuschüsse vor.

Nicht nur in unions-geführten Ländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern blickt man mit Sorge auf das Förder-Vakuum beim Bund. Die regionalen Programme können die schon jetzt entstandene Lücke nur bedingt schließen, auch wenn die Fördertöpfe zuletzt regelmäßig erhöht wurden.

NRW-Medienminister und Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU): „Die Ampel lässt die Games-Branche ein weiteres Mal im Regen stehen. Bereits im Mai hatte der Bund verkündet, dass die Fördertöpfe für die Computer- und Videospielbranche für dieses und nächstes Jahr bereits ausgeschöpft seien. Nun folgt der zweite Schock für die Branche: Denn im vorliegenden Entwurf des Bundeshaushalts 2024 werden die Fördermittel sogar noch gekürzt. Das ist ein herber Rückschlag für den Games-Standort Deutschland.“

Die Entwickler und Produzenten bräuchten Planungssicherheit, um wettbewerbsfähig zu bleiben, so Liminski. „Unter diesen aktuellen Bedingungen wird Deutschland nicht mit anderen Ländern wie Kanada oder Frankreich mithalten können. Die Bundesregierung soll aufhören, große Worte zu schwingen und anfangen, den Games-Unternehmen in Deutschland eine Perspektive aufzuzeigen.“

Liminski, dessen Bundesland mit Ubisoft, Electronic Arts und Astragon Entertainment einige der bundesweit größten Publisher und Studios beherbergt, plädiert anstelle der Förderung für ein steuerliches Anreizmodell: „Wir stehen als Nordrhein-Westfalen bereit, zu einem kombinierten Ansatz von Bundes- und Landesförderung zu kommen. Aber die Bundesregierung muss dafür endlich vom Reden ins Handeln kommen – im Interesse des Games-Standortes Deutschland.“

Das Thema Computerspiele-Förderung wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Gamescom 2023 prägen, die am 23. August in Köln startet.

3 Kommentare

  1. Und schon kuschelt die deutsche Games Industrie wieder mit der CDU/CSU. Es ist einfach unglaublich wie einfach immer wieder mit den Konservativen-Rechten angebandelt wird nur um wieder mehr Steuergelder zu kassieren! Mal irgendwie nur so ein Hauch Moral tät hier wirklich mal gut!

  2. Sorry Leute aber die CDU soll mal ganz fein die Fresse halten. Das ist jetzt einizg und allein politische Meinungsmache und am Ende wird sich ohnehin nichts ändern sollten die in 2 Jahren wieder an die Macht kommen!

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