Start Wirtschaft Cyberpunk 2077-Zahlen: Wird CD Projekt zum Übernahme-Kandidat?

Cyberpunk 2077-Zahlen: Wird CD Projekt zum Übernahme-Kandidat?

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Im Dezember 2020 wurden 13,7 Millionen Stück von Cyberpunk 2077 abgesetzt (Abbildung: CD Projekt)
Im Dezember 2020 wurden 13,7 Millionen Stück von Cyberpunk 2077 abgesetzt (Abbildung: CD Projekt)

Polens größter Spielehersteller legt Zahlen vor: Wie gut hat sich Cyberpunk 2077 verkauft – trotz der Mängel?

Noch immer ist Cyberpunk 2077 nicht im PlayStation Store erhältlich. Heißt: Auch vier Monate nach Veröffentlichung und nach mehreren Patches genügt das Action-Rollenspiel nicht den Ansprüchen, um wieder von Sony Interactive gelistet zu werden. Dabei gilt Cyberpunk 2077 als eines der aufwändigsten und teuersten Computerspiele, die je in Europa entwickelt wurden: Das Budget lag jenseits von 250 Millionen Euro. Das Spiel wurde in 18 Sprachen übersetzt und von über 2.000 Sprechern synchronisiert.

Umso gespannter waren Anleger und Analysten auf die Geschäftszahlen, die der börsennotierte Mutterkonzern CD Projekt heute veröffentlicht hat.

Der Umsatz stiegt auf fast 470 Millionen Euro, eine glatte Vervierfachung gegenüber 2019. Unterm Strich blieb ein Gewinn von mehr als einer Viertelmilliarde Euro. CD Projekt ist also hochprofitabel. Davon sollen auch die Anteilseigner und Aktionäre profitieren: 110 Millionen Euro fließen als Dividende.

Bereits seit längerem bekannt sind die vorläufigen Cyberpunk 2077-Verkaufszahlen: 13,7 Millionen Stück hat CD Projekt Red zwischen dem 10. und dem 31. Dezember 2020 verkauft – davon alleine mehr als 500.000 in Deutschland. Zum Vergleich: Vom bislang erfolgreichsten CD-Projekt-Spiel – The Witcher 3: Wild Hunt – wurden seit 2015 weltweit mehr als 30 Millionen Stück abgesetzt.

Drei von vier Spielern haben sich für die digitale Version von Cyberpunk 2077 entschieden – 27 Prozent haben zur physischen Datenträger-Version gegriffen, die von Bandai Namco Entertainment vertrieben wird. Mehr als die Hälfte der verkauften Menge – nämlich 7,7 Millionen Stück – entfällt auf die PC-Version; die umstrittene PlayStation-4-Fassung hat einen Anteil von 3,8 Mio. (28 Prozent), die Xbox-One-Variante liegt bei 2,3 Mio. (17 Prozent). Für die kommenden Monate plant CD Projekt Red weitere Updates sowie eine Next-Generation-Version: Wer das PlayStation-4- oder Xbox-One-Spiel gekauft hat, kann kostenlos zur PlayStation-5- beziehungsweise Xbox Series X/S-Version wechseln.

Der Aktienkurs ist seit Anfang Dezember 2020 komplett unter die Räder gekommen: Von knapp 100 Euro ging es in nur wenigen Monaten rasant abwärts auf unter 40 Euro. Der Börsenwert liegt mittlerweile bei nur noch 4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Für Zenimax / Bethesda hat Microsoft jüngst etwas mehr als 6 Milliarden Euro gezahlt. CD Projekt wurde daher mehrfach von Analysten als Übernahmekandidat gehandelt. Das Management- und Gründer-Team hält knapp ein Drittel aller Anteile.

CD Projekt gehört zu den größten Publishern in Europa und beschäftigt fast 1.200 Mitarbeiter, davon alleine 900 bei CD Projekt Red. Ende März hatte das Unternehmen einen Strategiewechsel angekündigt – mit dem Ziel, künftig mehrere Großprojekte parallel zu entwickeln und zudem verstärkt in Online-Universen zu investieren.

Beitrag wird laufend aktualisiert