Start Wirtschaft Bungie: Sony-Studio vor erneutem Stellenabbau

Bungie: Sony-Studio vor erneutem Stellenabbau

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Seit 2022 ist Bungie eine Sparte von Sony Interactive (Abbildung: Sony Inc.)
Seit 2022 ist Bungie eine Sparte von Sony Interactive (Abbildung: Sony Inc.)

Das Sony-Studio Bungie (Destiny 2) kommt nicht zur Ruhe: Strategische Fehler des Managements führen zu einem erneuten personellen Kahlschlag.

„The New Path For Bungie“ – so ist der Beitrag überschrieben, der am heutigen Mittwoch auf der Website von Bungie erschienen ist. Das US-Studio ist seit 1990 am Markt und wurde 2022 für 3,6 Milliarden Dollar vom PlayStation-Konzern Sony Interactive übernommen. Seit 2014 steht der Online-Shooter Destiny im Fokus – 2017 erschien Destiny 2, das für PC, PlayStation und Xbox erhältlich ist. Parallel in Entwicklung: eine Neuauflage des Multiplayer-Action-Spiels Marathon.

Nachdem es bereits im November 2023 zu einem substanziellen Stellenabbau gekommen war, folgt nun eine weitere Runde: Bungie trennt sich von 220 Beschäftigten – somit verlieren 17 Prozent der zuletzt 1.300 Angestellten ihren Job. Betroffen seien alle Ebenen, inklusive dem Top-Management.

Weitere 155 Mitarbeiter (entspricht 12 Prozent) wechseln in den kommenden Monaten zum Mutterkonzern Sony Interactive Entertainment. Gleichzeitig soll nach Optionen gefahndet werden, ob und wie sich ein im frühen Stadium befindliches Science-Fiction-Action-Spiel bei anderen PlayStation-Studios unterbringen lässt. Zum Verbund zählen unter anderem Naughty Dog (Uncharted, The Last of Us), Insomniac Games (Marvel’s Spider-Man 2, Wolverine) und Santa Monica Studio (God of War Ragnarök).

Nach Abschluss der Umstrukturierung beschäftigt Bungie noch 850 Mitarbeiter.

Zur Begründung verweist CEO Pete Parsons auf gestiegene Entwicklungskosten und das konjunkturelle Umfeld. Gleichzeitig sei es zu strategischen Fehlentscheidungen gekommen, die nun korrigiert würden: So habe die breitere Aufstellung mit mehreren Spiele-Marken zu einer Überstrapazierung der Struktur, zu schnellem Wachstum und davongaloppierenden Kosten geführt. Darunter hätten wiederum die beiden Kern-Marken Destiny und Marathon gelitten – das Studio habe zuletzt rote Zahlen geschrieben.

In den sozialen Medien machen betroffene Mitarbeiter und Spieler ihrem Ärger Luft: Bungie-Boss Parsons – der seit 2002 für das Studio arbeitet – müsse seinerseits Verantwortung übernehmen und Konsequenzen ziehen.

2 Kommentare

  1. Warum nochmal übernehmen MS und Sony für viel zu viel Geld Studios mit denen sie dann nichts anzufangen wissen?

    Dieses Monopoly-Missmanagement der beiden Konsolenhersteller ist wirklich erschreckend. Schaut man sich nicht an, was die Studios in der Vergangenheit abgeliefert haben, bzw. für die Zukunft in Planung haben, bevor man das Geld auf den Tisch legt?

    • Das Problem ist Microsoft. Sie sehen eines ihrer Kerngeschäfte schwinden und kaufen deswegen ein Studio nach dem anderen. Weil Sony sich nicht die Butter vom Brot stehlen lassen will kauft Sony in panik eben auch Studios dazu um nicht alles an den Dreckskonzern mit dem grünen X zu verlieren, so einfach ist das; FOMO!

      Natürlich müssen die Studios dann Marktwert beweisen und den Preis mit Gewinn wieder einspielen. Klappt aber nicht weil ungeduldige Investoren möglichst schnell ihr Geld zurück wollen und nicht weiter denken als bis zum Ende des Geschäftsjahres – ergo wird da gespart wo man eben auf den geringsten Wiederstand stößt – beim Personal

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