Nächster Exit für Bigpoint-Gründer Heiko Hubertz: Das niederländische Medien-Unternehmen Azerion übernimmt den Hamburger Spiele-Entwickler Whow Games.
Mit 90 Mitarbeitern gehört Whow Games zu den Top 20 unter den deutschen Games-Entwicklern. Jetzt meldet das Hamburger Unternehmen die Übernahme durch den niederländischen Medienkonzern Azerion, der nach einer 200-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde aggressiv die Games-Expansion vorantreibt und im vergangenen Jahr bereits den Casual-Games-Spezialisten Spil Games übernommen hat.
Details zum Kaufpreis wurden zunächst nicht bekannt. Für 2019 weist der Geschäftsbericht von Whow Games einen Umsatz von 27,5 Millionen Euro aus.
Whow Games baut und betreibt sogenannte Social Online Casino-Games im Netz und als Gratis-App unter der Marke Jackpot.de (Slogan: „Deutschlands bestes Gratis-Casino“). Jackpot.de navigiert an der Schnittstelle zum Glücksspiel und richtet sich an volljährige Nutzer, dient aber nach eigener Darstellung „der reinen Unterhaltung“: Der Spieler kauft virtuelle Chips-Pakete für Echtgeld – Gratis-Chips locken beispielsweise bei täglichem Login. Anders als bei klassischen Online-Casinos werden die Spielautomaten allerdings nur simuliert – es werden also keine Geldgewinne ausbezahlt. Die Automaten sind an authentische Modelle von Anbietern wie Merkur oder Bally Wulff angelehnt.
Whow Games wurde seit 2015 von Heiko Hubertz aufgebaut, der ab 2002 mit Bigpoint einen der deutschen Browsergames-Pioniere gegründet hat. Bekannteste Bigpoint-Marken: Farmerama, Sea Fight, Drakensang Online. 2011 hat Hubertz die Mehrheit am Unternehmen an US-Investmentgesellschaften für kolportierte 350 Millionen Dollar verkauft – eine der größten Übernahmen in der deutschen Games-Historie.
2016 hat der chinesische Games-Konzern Yoozoo Interactive die verbliebenen Anteile für 80 Millionen Euro erworben.
„Nach Jahren außergewöhnlichen Wachstums nimmt Whow Games heute eine führende Rolle auf dem deutschen Markt ein“, kommentiert Hubertz. „Unsere Marktposition und unsere bestehenden Partnerschaften ergänzen sich perfekt mit der Azerion-Erfahrung im Bereich Monetarisierung. Für uns ist der Azerion-Deal ein logischer Schritt, weil wir unsere Präsenz im deutschsprachigen Raum ausbauen wollen und ein europäischer Champion werden wollen.“
Nach eigener Aussage hat Hubertz bereits ein weiteres Startup gegründet – Details sollen in Kürze folgen.
Azerion mit Hauptsitz in Amsterdam beschäftigt weltweit mehr als 800 Mitarbeiter: Ein engmaschiges Agentur-Netzwerk vermarktet Spiele-Apps, Online-Games und Plattformen.
