Start Sport Visa-Erleichterung für eSportler kommt (Update)

Visa-Erleichterung für eSportler kommt (Update)

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eSportler aus Asien, Südamerika oder den USA (hier bei der ESL One Cologne 2019) könnten vom Update der Beschäftigungsverordnung profitieren (Foto: ESL / Helena Kristiansson)
eSportler aus Asien, Südamerika oder den USA (hier bei der ESL One Cologne 2019) könnten vom Update der Beschäftigungsverordnung profitieren (Foto: ESL / Helena Kristiansson)

Neben Berufskraftfahrern profitieren auch ausländische eSportler von einem umfassenden Update der deutschen Beschäftigungsordnung.

Update vom 20.12. Dezember 2019: Der Bundesrat hat in seiner heutigen, letzten Sitzung des Jahres 2019 einem Update der sogenannten „Beschäftigungsordnung“ zugestimmt. Ab März 2020 wird ausländischen eSport-Profis der Zugang nach Deutschland erleichtert – diese Gruppe wird somit Sportlern aus Drittstaaten gleichgestellt und darf auch langfristig an Turnieren und Ligen teilnehmen. Eine gesonderte Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit ist nicht (mehr) erforderlich. Zugangsvoraussetzung ist ein Mindestalter von 16 Jahren, ein Mindestgehalt und eine Bescheinigung des für den eSport zuständigen Verbands.

„Die neue Beschäftigungsverordnung stärkt die Position Deutschlands als internationaler eSports-Standort“, bilanziert Game-Geschäftsführer Felix Falk. Der Industrieverband hatte sich ebenso wie der eSport-Bund (ESBD) für die Reform eingesetzt.

Auch beim ESBD ist man zufrieden: „Der energische Kampf hat sich bezahlt gemacht“, erklärt ESBD-Präsident Hans Jagnow. „Wir sind zuversichtlich, dass Visa-Probleme bei eSport-Veranstaltungen in Deutschland jetzt der Vergangenheit angehören.“

Sowohl Falk als auch Jagnow nehmen die Bundesrat-Entscheidung zum Anlass, um die im Koalitionsvertrag angekündigte Anerkennung der Gemeinnützigkeit von eSport-Vereinen einzufordern.

Meldung vom 30. September 2019: Eines der zentralen Anliegen von eSport-Bund (ESBD), Game-Verband, Turnier-Veranstaltern und eSport-Klubs könnte in Kürze abgeräumt werden: Das Innenministerium von „eSport-Minister“ Horst Seehofer (CSU) und das SPD-geführte Arbeits- und Sozialministerium planen die Gleichstellung von professionellen eSportlern mit Berufssportlern sowie erleichterte Verfahren für Teilnehmer, die aus Drittstaaten – also außerhalb der EU – stammen.

Das sieht ein Referenten-Entwurf vor, den beide Ministerien erarbeitet haben. Das 21seitige Dokument enthält Vereinfachungen, Korrekturen und Ergänzungen im Zuge des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. Von dieser Anpassung der „Verordnung über die Beschäftigung von Ausländerinnen und Ausländern“ profitieren mehrere Branchen und Personengruppen, mit dem Ziel, den Zuzug von Spezialisten und Führungskräften nach Deutschland zu erleichtern und zu beschleunigen.

Aus Sicht von ESBD-Präsident Hand Jagnow sei der Vorschlag „gut für Spieler und Teams“ und stärke den eSport-Standort Deutschland, gerade mit Blick auf die Ausrichtung internationaler Turniere und den Liga-Betrieb.

Bei besonderen Personengruppen – etwa Berufssportlern, Musikern, Models oder Schauspielern – ist schon jetzt keine Zustimmung für die Erteilung eines Aufenthaltstitels erforderlich, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Diese Regelung wird nun um den eSport erweitert: Unter anderem muss der Verein oder die Organisation ein Bruttogehalt zahlen, das mindestens 50 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rentenversicherung beträgt, die ab 2020 bei 6.900 Euro liegt. Zudem müssen die Teilnehmer mindestens 16 Jahre alt sein und der Wettbewerb muss eine nationale und/oder internationale Bedeutung haben.

Wird der Entwurf wie geplant umgesetzt, könnten sich deutsche Profi-Teams und Bundesliga-Vereine einfacher und gezielter mit ausländischen Talenten verstärken.