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Eintracht Spandau e. V. gegründet

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Hendrik Ruhe, Geschäftsführer der Eintracht Spandau GmbH und Vorstand des eingetragenen Vereins (Foto: GamesWirtschaft)
Hendrik Ruhe, Geschäftsführer der Eintracht Spandau GmbH und Vorstand des eingetragenen Vereins (Foto: GamesWirtschaft)

Dreieinhalb Jahre nach dem Start der Eintracht Spandau GmbH entwickelt sich aus dem League of Legends-Klub ein richtiger, sprich: eingetragener Verein.

Den ‚Vibe‘ der Fußball-Fan-Kultur in den Profi-E-Sport zu übertragen – dieses Kunststück ist der Spandauer Agentur Instinct3 in Kooperation mit Jung von Matt Nerd geglückt: Eintracht Spandau tritt in der League of Legends-Liga Prime League an und grenzt sich in Selbstverständnis, Inszenierung und Vermarktung recht deutlich von Mitbewerbern ab.

Ein Erfolgsfaktor: der agentureigene Influencer Maximilian Knabe alias HandOfBlood, dem in seiner Rolle als schrulliger ‚Präsident‘ auch die Markenerweiterung in die Kleinfeld-Liga Baller League gelungen ist.

Eintracht Spandau e. V. gegründet

Aus der Vereins-Fiktion wird nun Realität: Denn aus dem ursprünglichen Marketing-Joint-Venture entsteht ein ‚richtiger‘ eingetragener Verein, der einen gesellschaftlichen Anspruch verfolgt.

Hendrik Ruhe, Geschäftsführer der Eintracht Spandau GmbH und Vorstand des e. V.: „Der Trend im Profisport ist seit Jahren, dass Vereine zunehmend Anteile und Kontrolle an Investoren und Konzerne abgeben. Wir machen es genau umgekehrt. Wir wollen die Menschen in Deutschland, und vor allem in Spandau, involvieren.”

In der Satzung des 1. Eintracht Spandau e.V. ist neben der Förderung des Sports auch die Jugendhilfe verankert: Mit erschwinglichen Mitgliedschaften, echtem Stimmrecht und demokratischer Selbstbestimmung will sich der Verein bewusst von „konstruierten Modellen wie in Leipzig“ abgrenzen. Auch der ‚Nachlass‘ ist schon jetzt geregelt: Im Falle der Auflösung des Klubs wird das Vereinsvermögen an eine soziale Einrichtung übertragen.

Ein Schwerpunkt ist außerdem der Frauenfußball: Der 1. Eintracht Spandau e.V. nennt Viktoria Berlin als Vorbild und will die erwiesene Storytelling-Kompetenz nutzen, um „Frauen zu Heldinnen und Vorbildern im Verein und darüber hinaus“ werden zu lassen.

Bei den Herren nutzt der Verein naheliegenderweise die Synergie zur Baller League, etwa durch Trainingseinheiten auf Kleinfeld-Fußball. Dadurch soll sich der Verein zur Ausbildungsstätte entwickeln.

Bringen Fachkompetenz in die Baller League ein: Hans Sarpei und Maximilian Knabe alias Hänno führen das Kleinfed-Team von Eintracht Spandau an (Foto: Instinct3)
Bringen Fachkompetenz in die Baller League ein: Hans Sarpei und Maximilian Knabe alias Hänno führen das Kleinfed-Team von Eintracht Spandau an (Foto: Instinct3)

Als Ausrüster und Sponsor konnte die baden-württembergische Teamsport-Marke Jako gewonnen werden. Marketing- und Vertriebs-Vorstand Tobias Röschl: „Vereine übernehmen eine zentrale gesellschaftliche Funktion – sie schaffen Gemeinschaft, fördern Engagement und ermöglichen jungen Menschen, sich sportlich und persönlich zu entfalten. Deshalb ist es uns bei Jako ein echtes Anliegen, den 1. Eintracht Spandau e.V. von Beginn an zu begleiten. Wir sind stolz darauf, Teil dieses mutigen und zukunftsweisenden Projekts zu sein, das die Werte von Sport und sozialer Verantwortung neu denkt und lebt.“

Mit Blick auf die Finanzierung will Eintracht Spandau auf marktübliche Fördergelder verzichten und strebt stattdessen eine breite Mitgliederbasis samt Unterstützung aus dem wirtschaftlichen Netzwerk an. Jasmin Ruhe, zweite Vorständin des Vereins: „Durch meine Zeit in der Jugendförderung habe ich gesehen, wie Gelder für soziale Projekte gekürzt werden, während gesellschaftliche Spannungen wachsen. Der deutsche Sozialstaat hat auch uns dabei geholfen, aus sozial schwachen Verhältnissen zu Unternehmerinnen und Unternehmern zu werden. Jetzt ist es an uns, Verantwortung zu übernehmen und anderen zu helfen.“

Aus der Regionalpolitik gibt es für diesen Ansatz bereits Rückendeckung. Spandaus Vize-Bürgermeisterin Carola Brückner (SPD): “Mit diesem Projekt verschreibt sich Eintracht Spandau voll dem Wohl des Bezirks. Vor allem der Schwerpunkt des Projekts auf den Frauenfußball begeistert mich dabei. Da ist für mich klar, dass wir an einem Strang ziehen und dem Verein mit dem Stadion Haselhorst ein Zuhause geben, in dem er wachsen kann.“

Auch der Spandauer Bezirks-Bürgermeister Frank Bewig (CDU) ist erkennbar begeistert: „Ich war dabei, als Eintracht Spandau den Europapokal in League of Legends gewann und in der Altstadt mit tausenden Fans feierte. Schon damals war ich stolz, so etwas in meinem Bezirk zu wissen. Die Gründung des Vereins ist ein starkes Bekenntnis zur echten Verbundenheit mit Spandau.“

Für 2025 plant der Verein den Aufbau erster Jugend- und Mädchenmannschaften, die Durchführung von Community-Events und Kooperationen mit lokalen Schulen und sozialen Einrichtungen.

Wer Mitglied oder Förderer werden will, findet erste Informationen auf der Vereins-Website.