Start Politik Schleswig-Holstein setzt E-Sport-Förderung fort

Schleswig-Holstein setzt E-Sport-Förderung fort

0
Wie schon 2022 finden auch 2023 E-Sport-Landesmeisterschaften in Schleswig-Holstein statt (Foto: EVSH / Sebastian Haas)
Wie schon 2022 finden auch 2023 E-Sport-Landesmeisterschaften in Schleswig-Holstein statt (Foto: EVSH / Sebastian Haas)

Das Kieler E-Sport-Landeszentrum steht vor einer Zäsur – gleichzeitig stellt das Land Schleswig-Holstein auch 2023 Fördermittel zur Verfügung.

Derweil andere Landesregierungen und der Bund zwar in Koalitionsverträgen über E-Sport philosophieren, aber nicht ins Handeln kommen, setzt Schleswig-Holstein auf Kontinuität: Kein anderes Bundesland investiert in vergleichbarem Umfang in Strukturen und Infrastruktur.

In dieser Woche hat das CDU-geführte Innenministerium die mittlerweile vierte „Richtlinie zur Förderung des E-Sports“ veröffentlicht: Laut Haushaltsbeschluss wird der E-Sport-Verband Schleswig-Holstein (EVSH) in der Saison 2023 mit 189.000 € bezuschusst. Für Projekte gemeinnütziger Vereine und Verbände sowie Kommunen stehen weitere 120.000 € zur Verfügung.

Zu den zentralen Projekten zählt der Betrieb des Landeszentrums für E-Sport und Digitalisierung in Kiel (kurz: (LEZ SH) und der Aufbau von E-Sport-Regionalzentren in Flensburg, Heide, Husum und Mölln. Geplant sind außerdem E-Sport-Landesmeisterschaften sowie Lehrgänge für E-Sport-Trainer.

Innenstaatssekretärin Magdalena Finke verweist darauf, dass der E-Sport in Schleswig- Holstein nun im fünften Jahr gefördert wird – bislang seien 1,5 Millionen € an Fördermitteln bewilligt worden: „Wir wollen Kinder und Jugendliche frühzeitig über E-Sport-Spiele zu einem behutsamen Umgang mit neuen Medien heranführen und in spielerischer Form den Kompetenzerwerb ermöglichen.“ Voraussetzung für die Förderung sei unter anderem die Prävention von Online-Spielsucht, die Vermittlung von Medienkompetenz und ein „regelhaftes Bewegungsangebot“.

Beim Landeszentrum, das Trainings-, Streaming- und Schulungsräume anbietet sowie Workshops und Events veranstaltet, gibt es indes zum 1. April 2023 eine tiefgreifende Veränderung: Der bisherige Träger – der E-Sport-Bund Deutschland e. V. (ESBD) unter Leitung von Verbands-Vize Martin Müller – gibt die operative Leitung ab. Stattdessen übernimmt der E-Sport-Verband Schleswig-Holstein die Trägerschaft.

Der Übergang erfolgt offenkundig nicht völlig reibungslos – die Kieler Nachrichten titelten in dieser Woche: „Ehrenamtliche schmeißen hin (hinter Paywall).

Die künftige Geschäftsführung liegt bei Leon Felgendreher – EVSH-Vorsitzender Phillip Ebben spricht von einer „vielversprechenden Kraft für diesen neuen Entwicklungsschritt“ und dankt Martin Müller „für das Herzblut, das er und das gesamte Ehrenamtsteam tagtäglich in den Betrieb des von ihnen aufgebauten E-Sport-Leuchtturms stecken.“

Müller teilt auf GamesWirtschaft-Anfrage mit: „Mein Team und ich haben in den vergangenen Jahren das LEZ SH aufgebaut, viele wichtige Projekte umgesetzt und so einen Teil zur gesellschaftlichen Etablierung des E-Sports beigetragen. Vielen Dank an dieser Stelle für das Engagement und die Unterstützung der Idee des Landeszentrums an alle, die dazu beigetragen haben. Der neuen Leitung des LEZ SH wünsche ich alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft. Ich bin gespannt auf die kommenden Entwicklungen. Dem E-Sport bleibe ich weiterhin erhalten, setze mich auch zukünftig für die nachhaltige Entwicklung der Infrastruktur ein und bin offen für spannende Projekte.“