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Deutscher Kulturrat fordert Bundeskulturministerium

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Bundestagswahl 2017: Der Deutsche Kulturrat plädiert für ein eigenes Bundeskulturministerium.
Bundestagswahl 2017: Der Deutsche Kulturrat plädiert für ein eigenes Bundeskulturministerium.

Bundeskulturbeauftragte abschaffen – Bundeskulturministerium gründen: Das ist eine der Forderungen des Deutschen Kulturrats zur Bundestagswahl 2017.

Drei Monate vor der Bundestagswahl 2017 vergeht kein Tag, an dem nicht ein Berliner Lobbyverband eine Art Wunschzettel mit Maximalforderungen bei den Parteien einwirft. Der Games-Branchenverband BIU hat seinen Forderungskatalog bereits im Januar eingereicht und stellt vor allem das Thema Games-Förderung heraus.

Jetzt legt der Deutsche Kulturrat nach. Im Spitzenverband des Bundeskulturverbände haben sich mehr als 250 Gruppierungen zusammengeschlossen, darunter der GAME Bundesverband und eben der BIU.

Beide sind Teil des Deutschen Medienrats, dem unter anderem ARD, ZDF, Privatsender, Drehbuchautoren und Synchronsprecher angehören.

Bundeskulturministerium: Neue Heimat für den Deutschen Computerspielpreis?

Im Namen der Mitglieder fordert der Deutsche Kulturrat nicht weniger als die Abschaffung des Jobs von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, also der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien im Kanzleramt. Stattdessen plädiert der Kulturrat für die Schaffung eines eigenständigen „Bundesministeriums für Kultur und Medien“. Die Einrichtung einer solchen Behörde samt eigenen Ministern und Staatssekretären sei „eine konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Struktur“.

Das Bundeskulturministerium wäre Heimat für die gesamte Medien- und Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland – von der Denkmalpflege über Museen bis hin zur Film-, Musik- und Gamesbranche. Auch für den Deutschen Computerspielpreis fände sich eine fast schon zwangsläufige neue Heimat: Derzeit ist der Preis im Bundesverkehrsministerium verankert.

Abgesehen von der Kernforderung nach einem Bundeskulturministerium hat der Kulturrat noch 13 weitere Ideen aufgeschrieben, vom „gerechten Welthandel“ über die „Gestaltung der Digitalisierung“ bis hin zur „Geschlechtergerechtigkeit“. Dazu gehöre zum Beispiel die „geschlechtergerechte Besetzung von Gremien und Jurys zur Vergabe von Preisen und Auszeichnungen“. Als Juror des Deutschen Computerspielpreises weiß Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann, wovon er spricht: Mehr als drei Viertel der DCP-Jury 2017 sind mit Männern besetzt.

Die Forderungen des Deutschen Kulturrats zur Bundestagswahl 2017 sind im Detail auf der Website des Verbands nachzulesen.