Start Politik Gerlach: „Ampel schwächt Games-Standort Deutschland“

Gerlach: „Ampel schwächt Games-Standort Deutschland“

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Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) - Foto: Fröhlich
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) - Foto: Fröhlich

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) warnt vor den Folgen des Antrags-Stopps für die Computerspiele-Förderung beim Wirtschaftsministerium.

Seit Montagabend ist klar: Das vom Bund eingeplante Budget für die Games-Förderung ist restlos ausgeschöpft, und zwar auch für 2023. Das zuständige Wirtschaftsministerium (BMWK) nimmt daher vorerst keine Anträge mehr an.

Der Branchenverband Game spricht von einem fatalen Signal; gleichlautend argumentiert NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU).

Heftige Kritik kommt nun auch aus der bayerischen Staatsregierung – wie schon vor drei Jahren, als CSU-Digitalministerin Judith Gerlach ihren Parteifreund Andreas Scheuer vor einem „politischen Desaster“ infolge der seinerzeit akut gefährdeten Förderung warnte.

„Mit dem Stopp neuer Fördermittel für 2022 und 2023 lässt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine ganze Branche im Regen stehen“, kritisiert Gerlach. Das BMWK schade damit nicht nur einem wachsenden Wirtschaftszweig, sondern dem gesamten Standort Deutschland, der laut Gerlach „in den letzten Jahren für die Entwicklung von Games immer attraktiver und wichtiger geworden ist“.

Der Bund und der für Games zuständige Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) müssten den Stopp nicht nur zurücknehmen, sondern die Fördermittel deutlich erhöhen – so wie es im Ampel-Koalitionsvertrag angekündigt worden sei.

Digitalministerin Gerlach: „Die Ampel stellt ihre Signale auf Rot: Nach dem Stopp bei der Förderung digitaler Infrastruktur veranlasst sie nun bei der Games-Förderung das nächste Chaos. So kommen wir nicht voran.“

Für ihr eigenes Bundesland kündigt die CSU-Politikerin an, den entgegengesetzten Weg zu gehen: Der Freistaat bezuschusst die Games-Branche seit zehn Jahren – zuletzt lag das Budget bei rund zwei Millionen Euro und damit im Bundesvergleich auf Platz 3 hinter Berlin-Brandenburg und Nordrhein-Westfalen.

Perspektivisch soll die Gründung neuer Unternehmen gezielt unterstützt werden: Via der Dachmarke „Games Hub“ und dedizierten Ansprechpartnern für das Standortmarketing will die Staatsregierung die bayerische Spiele-Industrie stärken.

Weitere Informationen zum Status Quo bei der Games-Förderung des Bundes finden Sie hier.