Nur drei Monate vor der Landtagswahl in Bayern erhöht das Digitalministerium den Etat der Games-Förderung um eine Million Euro.
Update vom 27. Juni 2023: Auf Anfrage von GamesWirtschaft konkretisiert das bayerische Digitalministerium die Zusammensetzung der Haushaltsmittel für die Games-Förderung im Jahr 2023.
Demnach stehen dem staatlichen Medien-Förderer FFF Bayern besagte 4,4 Mio. € zur Verfügung. Durch Umschichtungen aus anderen Fördertöpfen können Games-Konzepte, -Prototypen und -Produktionen mit einer zusätzlichen Million gefördert werden.
Im Gesamtbetrag kommen allerdings auch Sondereffekte zum Tragen – etwa bisher nicht ausbezahlte Fördermittel sowie Rückflüsse, darunter jene 620.000 €, die das Münchener Studio Aesir Interactive vereinbarungsgemäß an den Freistaat Bayern zurückzahlt (genauer: zurückzahlen muss, da Darlehen).
Das Ministerium weist explizit darauf hin, dass diese Rückzahlung nicht die Basis für die Aufstockung um 1 Mio. € bildet – gleichwohl seien die zurückgeflossenen Mittel auch in den kommunizierten 4,4 Mio. € inklusive, da das Geld für neue Projekte zur Verfügung steht.
Games-Förderung: Bayern erhöht um eine Million €
Meldung vom 26. Juni 2023: 4,4 Millionen € sind in der laufenden Saison im bayerischen Haushalt für die Computerspiele-Förderung eingeplant: Das Plus von 1 Million € gegenüber 2022 hat das bayerische Digitalministerium am heutigen Montag bekannt gegeben. Im Bundesvergleich liegt Bayern damit wieder vor Berlin/Brandenburg und Nordrhein-Westfalen, die zwischen 3 und 4 Mio. € pro Jahr in die regionale Branche investieren.
Mit dem Geld werden nicht nur klassische Games-Projekte bayerischer Studios bezuschusst, sondern auch Virtual Reality-Trainingsprojekte für Feuerwehren, die Aktivitäten von Standortinitiativen wie Games Bavaria oder der Auftritt im Rahmen der Gamescom 2023, die am 23. August in Köln startet.
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) will die unterjährige Aufstockung auch als Reaktion auf den Antrags-Stopp der Bundesförderung verstanden wissen: Das Wirtschaftsministerium unter Leitung von Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) nimmt infolge ausgeschöpfter Fördertöpfe keine Anträge für 2023 und 2024 mehr entgegen.
Die Games-Förderung des Bundes war im Herbst 2020 nach einer einjährigen Pilotphase gestartet – zu diesem Zeitpunkt noch unter Verantwortung des damaligen CSU-Verkehrsministers Andreas Scheuer.
In Bayern erfolgt die administrative Abwicklung der Games-Förderung über den FilmFernsehFonds Bayern (FFF): Im Unterschied zu den Subventionen des Bundes müssen die Zuschüsse des Freistaats im Erfolgsfall anteilig zurückbezahlt werden (Ausnahme: Konzepte).
Digitalministerin Judith Gerlach: „Bayern bleibt ein starker und verlässlicher Partner der Spieleentwickler. Mit der erneuten Aufstockung unserer Fördermittel stärken wir dieser Zukunftsbranche weiter den Rücken. Die Games-Wirtschaft ist in den letzten Jahren immer attraktiver und wichtiger geworden. Der Bund hat das offenbar noch immer nicht erkannt. Während die Bundesregierung hier einen Antragsstopp verhängt, bekennt sich Bayern als wichtiger Games-Standort klar zu dieser Branche.“
In Bayern wird am 8. Oktober ein neuer Landtag gewählt.