Nach Daten der Gesundheitsbehörden hat die exzessive Mediennutzung im Jugendalter seit 2015 stark zugenommen – die Drogenbeauftragte Ludwig schlägt Alarm.
Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) – einer nachgelagerten Behörde des Gesundheitsministeriums – nimmt die Mediennutzung im Jugendalter seit Jahren stetig zu. Mit Corona-Lockdown-Langeweile ist die Entwicklung nicht zu erklären, denn die Daten beziehen sich auf 2019. Befragt wurden 7.000 Personen.
Demnach liegt die Nutzungszeit von Computerspielen und Internet unter 12- bis 17jährigen mittlerweile bei durchschnittlich 22,8 Stunden pro Woche, bei den 18- bis 25jährigen sind es 23,6 Stunden – die Nutzung für Schule, Studium und Arbeit jeweils nicht mitgerechnet.
Der Anteil der Jugendlichen mit einer problematischen Internetnutzung ist nochmals gestiegen – auf mittlerweile 30,4 Prozent. Zum Vergleich: Noch 2015 lag dieser Wert noch bei 22 Prozent. Bei weiteren 7,6 Prozent sprechen die Experten von einer „Computerspiel- und internetbezogenen Störung“.
„Nicht jeder Hinweis auf eine exzessive Mediennutzung sollte pathologisiert werden“, mahnt BzgA-Chefin Prof. Dr. Heidrun Thaiss. „Gleichwohl dürfen die Suchtrisiken von digitalen Spielen sowie eine mögliche Verknüpfung mit Glücksspielen nicht verharmlost werden. Die Studiendaten bestätigen, wie wichtig es ist, Jugendlichen die Risiken der exzessiven Nutzung von Internet, Smartphones und Computerspielen aufzuzeigen. Darüber hinaus gilt es, Eltern und andere erwachsene Bezugspersonen für ihre Vorbildrolle für Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren.”
Die Bundesdrogenbeauftrage Daniela Ludwig (CSU) hält Medien- und Internetabhängigkeit wörtlich für ‚die Droge der Zukunft‘: „Immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die digitalen Medien mehr, als ihnen guttut. Auch wenn die Digitalisierung insgesamt ein wertvolles Gut ist – während Corona mehr denn je –, müssen junge Menschen wissen, wann sie auch mal ‚offline‘ sein sollten.“
Gemeinsam mit Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat Ludwig die Aufklärungskampagne „Familie.Freunde.Follower“ gestartet.
Natürlich hat das zugenommen, es gibt im lockdown doch sonst nichts zu tun. Freunde trifft man jetzt eben im Internet, warum verschwendet die drogenbeauftragte ihre Zeit mit diesem Thema. Es gibt weitaus wichtigere themen für Frau Ludwig.
Die Daten beziehen sich auf 2019. Nach unseren Recherchen gab es da noch keinen Lockdown.
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