Start Politik Umfrage: Bayern ist Deutschlands bester Games-Standort

Umfrage: Bayern ist Deutschlands bester Games-Standort

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Deutschen Computerspielpreis 2018 in München (Foto: Isa Foltin / Getty Images for Quinke Networks)
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) beim Deutschen Computerspielpreis 2018 in München (Foto: Isa Foltin / Getty Images for Quinke Networks)

In welchem Bundesland gibt es die besten Rahmenbedingungen für Games-Unternehmen? Eine Verbands-Umfrage sieht Bayern vor Berlin und NRW.

Wenn NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet sein Bundesland erklärtermaßen zum „Games-Standort Nummer 1“ machen möchte, liegt noch Arbeit vor ihm: Denn Nordrhein-Westfalen liegt laut Einschätzung der deutschen Games-Branche nur auf Platz 3, hinter Berlin. Mit knappem Vorsprung auf dem ersten Platz: der Freistaat Bayern.

Das Ergebnis überrascht insofern, weil kein anderes Bundesland höhere Games-Subventionen ausweist als NRW, nämlich 3 Millionen Euro pro Jahr. Zudem richtet die Düsseldorfer Staatskanzlei einen jährlichen „Games-Gipfel“ aus und unterstützt Veranstaltungen wie die Gamescom und den Deutschen Entwicklerpreis.

Das Ranking stammt vom Branchenverband Game: Wenige Wochen vor der Bundestagswahl am 26. September hat der Verband seine rund 350 Mitglieds-Unternehmen befragt, welches Bundesland denn aus ihrer Sicht der beste Standort wäre – und zwar mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen.

Sprich: Wo bekommen Startups, Mittelständler und internationale Konzerne die größte Unterstützung durch die Landesregierung, etwa in Form von Fördergeldern oder durch dedizierte Games-Hubs? Faktoren wie die Fachkräfte- und Hochschul-Situation, das Gehalts-Niveau und die Infrastruktur spielten hingegen keine Rolle.

Im oberen Drittel tummeln sich Standorte wie Hamburg, Baden-Württemberg und das Saarland, das trotz kompakter Größe vergleichsweise viel Geld in die Hand nimmt und sich unter anderem eine eigene, noch dazu dotierte Auszeichnung für Games leistet.

Dass Hessen sowie nahezu alle Bundesländer im Osten der Republik auf den hinteren Plätzen landen, ist ebenso kein Zufall: Dort gibt es entweder gar keine oder – wie im Falle von Hessen oder Rheinland-Pfalz – nur eine sehr überschaubare Unterstützung durch die Landesregierung.

Das Ranking im Überblick:

  1. Bayern
  2. Berlin
  3. Nordrhein-Westfalen
  4. Hamburg
  5. Baden-Württemberg
  6. Saarland
  7. Niedersachsen
  8. Brandenburg
  9. Rheinland-Pfalz
  10. Schleswig-Holstein
  11. Bremen / Sachsen-Anhalt / Hessen
  12. Sachsen / Thüringen
  13. Mecklenburg-Vorpommern

Die Reihenfolge korrespondiert ganz grob mit den Fördermitteln der Bundesländer (jährliches Budget in Klammern):

  1. Nordrhein-Westfalen (3 Mio. €)
  2. Bayern (2,5 Mio. €)
  3. Berlin / Brandenburg (2,2 Mio. €)
  4. Baden-Württemberg (900.000 €)
  5. Niedersachsen (600.000 €)
  6. Hamburg (520.000 €)
  7. Hessen (200.000 €)
  8. Saarland (180.000 €)
  9. Rheinland-Pfalz (125.000 € / geplant)
  10. Sachsen / Sachsen-Anhalt / Thüringen (20.000 €)
  11. Schleswig-Holstein / Mecklenburg-Vorpommern / (jeweils 0 €)

Dass der Bund seit 2019 die Games-Unternehmen mit jährlich 50 Millionen Euro bezuschusst, könnte zu der Annahme verleiten, dass die lokalen Förder-Instrumente eine geringere Rolle spielen – zumal Landes-Fördermittel im Erfolgsfall zurückgezahlt werden müssen. Wer hingegen Geld vom Bundes-Verkehrsministerium erhält, darf es behalten – egal, ob das Spiel floppt oder viele Millionen Euro einspielt.

Beim Branchenverband hält man die Unterstützung der Länder weiterhin für relevant: „Die Bedeutung der regionalen Förderungen ist durch den Start der bundesweiten Games-Förderung sogar noch einmal gewachsen“, sagt Verbandsgeschäftsführer Felix Falk. „Denn letztere ermöglicht endlich international konkurrenzfähige Wettbewerbsbedingungen für ganz Deutschland, während die Länder mit ihren Förderprogrammen ganz bestimmte Schwerpunkte setzen können – etwa für junge Gründerinnen und Gründer.“

Wie es Nordrhein-Westfalen anstellen will, doch noch zur Nummer 1 zu aufzurücken, könnte sich bereits am morgigen Freitag (13. August) herausstellen: Ab 14 Uhr ist Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) zu Gast im Verbands-Live-Talk bei Twitch.