Nach dem Massenmord in Orlando tobt die Debatte um eine Verschärfung der US-Waffengesetze. Jetzt schaltet sich Ultima-Schöpfer Richard Garriott ein.
Nach dem Massenmord in einem Nachtclub in Orlando am 12. Juni bestimmt die Debatte um die Verschärfung der US-Waffengesetze nicht nur den US-Präsidentschafts-Wahlkampf, auch im Netz schlagen die Wellen hoch. Jetzt schaltet sich auch Spieldesigner Richard Garriott ein: Garriott alias Lord British ist eine der bekanntesten Persönlichkeiten der Computerspiele-Geschichte, gründete das Studio Origin (Wing Commander), erschuf die Rollenspiel-Welt von Origin und reiste als Tourist ins Weltall. Darüber hinaus gilt er als außergewöhnlich mitteilungs- und meinungsfreudiger Twitter-User.
Richard Garriott: Mehr Kontrollen, aber Recht auf Waffenbesitz
Garriott plädiert für strengere Überprüfungen, intensivere Schulung und ein Verbot von Sturmgewehren. Dessen ungeachtet hält er eine Einschränkung des 2. Zusatzartikels der US-Verfassung für falsch und befürwortet das Recht auf privaten Waffenbesitz.
I am a gun owner, who advocates for common sense gun reform. Checks, limits, training, technology. https://t.co/vsUsHXdglD
— Richard Garriott (@RichardGarriott) 16. Juni 2016
Not give up 2nd amendment. Just improve regulations. No BS just enforce what we got. No fly = no buy & reg assault https://t.co/GWktLd630S
— Richard Garriott (@RichardGarriott) 16. Juni 2016
Garriott outete sich in der Vergangenheit wiederholt als Besitzer von halbautomatischen Waffen und einer restaurierten Original Gatling-Gun. Eine Uzi kam bei einem Einbruch Mitte der 90er in sein legendäres Schloss zum Einsatz: Nachdem er die Polizei gerufen hatte, richtete er die Waffe auf den Eindringling. Als der Mann trotz Warnung auf ihn zukam, feuerte er einen Warnschuss ab, der ein Loch in die Wand riss. Der offenkundig geistig verwirrte Einbrecher zog sich aus und legte sich ins Bett des Schlossherrn – dort wurde er später verhaftet. Garriott hätte nach eigenen Angaben keine Sekunde gezögert, den Abzug im Ernstfall ein weiteres Mal zu betätigen.
Derselbe Täter wurde im Übrigen einige Jahre später Opfer eines Killerwal-Angriffs im Freizeitpark SeaWorld Orlando: Daniel P. Dukes hatte sich im Juli 1999 über Nacht in den Park einschließen lassen. Am nächsten Monat wurde er tot im Becken jenes Orcas aufgefunden, der zudem 1991 und 2010 zwei Seaworld-Trainer tötete.
Der Vorfall spielt auch eine Rolle in der bekannten TV-Dokumentation Blackfish, die sich kritisch mit der Haltung von Schwertwalen in Zoos und Vergnügungsparks auseinandersetzt.