Ab jetzt kann Barbie wirklich alles werden: Die „Barbie Game Developer“ ist ab sofort in den USA erhältlich – und Mattel hat aus Fehlern der Vergangenheit gelernt.

Mattels berühmte Spielzeugpuppe Barbie war in den vergangenen 50 Jahren schon Vieles: Rennfahrerin, Architektin, Präsidentschaftskandidatin, Fußballtrainerin, Feuerwehrfrau, Pilotin und Chirurgin. Seit neuestem erleben wir sie auch in einer völlig neuen Rolle als Game-Designerin.

Barbie Game Developer: Notebook mit „echtem“ Programmcode

Die „Barbie Careers Game Developer Doll“ ist ab sofort für 13 Dollar in den USA erhältlich und ausgestattet mit einem „industry-inspired outfit“. In diesem Fall handelt es sich um Jeans, T-Shirt, Sneaker und eine schlammgrüngraue Jacke im angesagten Military-Style. Barbie-untypisch kommt die Puppe fast ohne das obligatorische Pink aus.

Außerdem trägt die Spieldesignerin ein voluminöses, silberfarbenes Headset, ein Tablet und ein Notebook, auf dem angeblich authentischer Programmcode zu besichtigten ist. Ob die auffällige Brille medizinische oder hipstertechnische Gründe hat, ist der Beschreibung nicht zu entnehmen.

Serienmäßig im Lieferumfang der Barbie Game Developer: Headset, Brille, Tablet, Notebook (Foto: Mattel).
Serienmäßig im Lieferumfang der Barbie Game Developer: Headset, Brille, Tablet, Notebook (Foto: Mattel).

„Barbie Game Developer“ wird von Mattel als „Career of the year 2016“ vermarktet und steht im bemerkenswerten Kontrast zur „Computer Engineer“-Barbie aus dem Jahre 2010. Damals stieß die Spielzeug-Programmiererin samt pinkfarbenem Laptop, pinkfarbenem Smartphone und einem Outfit im Platinen-Design auf gemischte Reaktionen. Ein Begleitbuch hatte 2013 für einen mittelschweren Skandal gesorgt, der schließlich in einer Entschuldigung seitens Mattel mündete: In der Broschüre wurde Barbie als tendenziell tölpelhafte Anwenderin dargestellt, die sich nicht nur leichtfertig einen Computer-Virus einfängt, sondern bei der Programmierung auch auf die Hilfe zweier männlicher Kollegen angewiesen ist.

Zum Vergleich: Barbie Computer Engineer (2010) und Barbie Game Developer (2016) - Fotos: Mattel
Zum Vergleich: Barbie Computer Engineer (2010) und Barbie Game Developer (2016) – Fotos: Mattel

Barbie Game Developer: Bislang nur in den USA erhältlich

Aus dem damaligen Mini-Shitstorm scheint der US-Spielwarenriese gelernt zu haben: In der aktuellen Beschreibung wird erstaunlich sachkundig erläutert, was eine Spieldesignerin eigentlich tagsüber so treibt. Unter anderem heißt es: „Games-Entwicklung umfasst Story-Telling, Grafik-Design, Audio-Design und Programmierung. Wegen dieser  vielen Aspekte ist Teamwork besonders wichtig. Spiele-Entwickler sind kreativ und haben ein Verständnis für Technologie, Mathematik, Storytelling und Grafik. Digitale Spiele entstehen für Konsolen, tragbare Konsolen, Computer, Tablets, Smartphones und sogar für Brettspiele. Es gibt so viele verschiedene Arten von Games, von Action und Adventure bis hin zu Rollenspielen und Puzzle-Spielen. Wenn du Spiele-Entwickler wärst: Welche Art Spiel würdest du erschaffen?“

Die Game-Developer-Barbie ist bislang nur in den USA lieferbar, wird aber mutmaßlich in Kürze auch in Europa erhältlich sein.