Der Freistaat Thüringen steigt in die Games-Förderung ein: Eine neue Richtlinie berücksichtigt auch die Computerspiele-Entwickler.
Auch und gerade mit dem Anlaufen der Games-Förderung des Bundes sind und bleiben die Fördertöpfe der einzelnen Bundesländer von großer Relevanz. Denn die Zuschüsse des Verkehrsministeriums sind auf mittelgroße bis (sehr) große Projekte mit Millionen-Budgets ausgelegt.
Vielen Startups, Hochschul-Ausgründungen, Solo-Entwicklern und kleinen Teams genügen bereits deutlich kleinere Summen als finanzielle Anschubhilfe, um beispielsweise Prototypen zu bauen.
Genau hier setzt das Programm des Freistaats Thüringen an: Mit Inkrafttreten einer neuen Medien-Förderrichtlinie unterstützt das Land die Entwicklung von Games mit maximal 15.000 Euro (Konzepte) beziehungsweise 50.000 Euro (Produktion). Gemäß der EU-Subventions-Bestimmungen darf ein Antragsteller maximal 200.000 Euro innerhalb von drei Jahren abrufen („De-Minimis“).
Geld kommt weiterhin von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM), die Games-Projekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt.
Thüringen gehört bislang zu den weißen Flecken auf der deutschen Spielehersteller-Landkarte: Die wenigen Games-Studios finden sich überwiegend im Großraum der Landeshauptstadt Erfurt. Zu den bekannteren Entwicklern gehören die TML-Studios (Fernbus-Simulator, Tourist Bus Simulator). Auf Werbe-Spiele und Kinder-Apps hat sich Kids Interactive spezialisiert.
Mit der MAG Erfurt existiert seit zwei Jahren ein Games-Festival, das zuletzt 13.000 Besucher anzog und im Herbst als kombinierte Online-/Offline-Veranstaltung geplant ist. Gera ist außerdem Sitz des E-Sport-Teams Ad Hoc Gaming.