Start Marketing & PR Keighley: Weniger Publisher-‚Showcases‘ im Sommer

Keighley: Weniger Publisher-‚Showcases‘ im Sommer

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Geoff Keighley moderiert und produziert die Eröffnungs-Show Gamescom Opening Night Live 2022 (Archivbild: KoelnMesse GmbH)
Geoff Keighley moderiert und produziert die Eröffnungs-Show Gamescom Opening Night Live 2022 (Archivbild: KoelnMesse GmbH)

Summer Game Fest-Produzent Geoff Keighley rechnet mit deutlich weniger PR-Livestreams von Publishern in den kommenden Monaten.

Es dürfte abseits von Geoff Keighley wohl nur wenige Menschen innerhalb der Spiele-Industrie geben, die einen derart detaillierten Einblick haben in das, was in den kommenden Wochen und Monaten von Konsolen- und Spieleherstellern angekündigt wird. Denn Keighley kuratiert, produziert und moderiert gleich mehrere plattformübergreifende Shows und Online-Formate, in denen Publisher sowohl komplett neue Spiele vorstellen als auch frische Werbetrailer und erstes Ingame-Material zeigen.

Für den Abend des 9. Juni ist die Auftakt-Veranstaltung zu Keighleys Summer Game Fest 2022 geplant, am 23. August folgt dann die Eröffnungs-Show Gamescom Opening Night Live, die nach zweijähriger Pandemie-Pause wieder live vom Kölner Messegelände übertragen wird – und zwar vor 5.000 Zuschauern vor Ort.

Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres geht Keighley davon aus, dass zwischen diesen beiden Fixpunkten weniger digitale ‚Showcases‘ – also PR-Livestreams – stattfinden als 2021. Bislang ist mit dem Xbox & Bethesda Games Showcase am 12. Juni erst ein einziges großes Format eines ‚First Party‘-Herstellers angekündigt. Dort werde man erleben, wie kleine und mittelgroße Publisher ‚unterschlüpfen‘, anstatt einen eigenen Showcase aufzusetzen.

Zur Begründung verweist der Produzent auf die enttäuschten Reaktionen auf die letztjährigen Online-Präsentationen von Take-Two, Capcom und Square Enix. Die hochgesteckten Erwartungen des Publikums seien enttäuscht worden. Die Lehre würde lauten: Wer einen Showcase plant, sollte ein mindestens 30minütiges Programm seriös füllen können – ein bis zwei schöne Spiele seien nicht genug.

Bei THQ Nordic gibt es offenkundig genügend Stoff: Der Wiener Publisher mit schwedischer Mutter will kurz vor der Gamescom (24.-28. August) einen eigenen Showcase veranstalten. Electronic Arts hat hingegen bereits im März angekündigt, dass es in diesem Jahr keine Ausgabe von EA Play Live geben werde – allein dadurch entfällt eine wesentliche Säule des Ankündigungs-Sommers. Noch unklar ist, wie sich Ubisoft mit Blick auf Ubisoft Forward entscheidet, das üblicherweise im Juni oder Juli stattfindet.

Laut Keighley wirke sich nun der ‚Covid-Gap‘ aus: Die Pandemie habe zuletzt zur Verschiebung mehrerer Blockbuster geführt. So wurde der Microsoft-Xbox-Weihnachts-Titel Starfield von November 2022 auf 2023 verschoben – Stand jetzt ist völlig offen, welches Produkt die entstandene Lücke füllen könnte, zumal seit Veröffentlichung von Halo Infinite im Dezember 2021 ohnehin schon ein halbes Jahr ohne AAA-Nachschub vergangen ist.

Ähnlich ist die Lage bei Sony Interactive: Im zweiten Halbjahr 2021 ist kein Blockbuster der konzerneigenen PlayStation Studios erschienen. Nach der Auslieferung von Horizon: Forbidden West und Gran Turismo 7 im 1. Quartal droht für die kommenden Monate eine weitere Software-Flaute.