Start Marketing & PR Lootboy: Neuzugänge, US-Offensive und eSport-Team

Lootboy: Neuzugänge, US-Offensive und eSport-Team

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Die eSport-Profis Mexe und Skram treten für Lootboy bei der Fortnite-WM in New York an (Abbildungen: Lootboy GmbH)
Die eSport-Profis Mexe und Skram treten für Lootboy bei der Fortnite-WM in New York an (Abbildungen: Lootboy GmbH)

Als „virtuellen Power-Influencer“ positioniert das Startup Lootboy das hauseigene Sammelkarten-Konzept. Nach Deutschland soll nun der US-Markt erobert werden.

Am 26. April war es soweit: Zeichner Marvin Clifford (u. a. „Shakes & Fidget“) hat den 100. Lootboy-Comic fertiggestellt und veröffentlicht. Die wöchentliche Episode ist eines der wesentlichen Marketing-Tools des Münsteraner Games-Startups Lootboy – zusätzlich zu den Kooperationen mit bekannten YouTubern wie MontanaBlack und Standard Skill. Mittlerweile gibt es sogar ein eigenes eSport-Duo, das die Lootboy-Farben auf Turnieren vertritt („Mexe“ und „Skram“).

[no_toc]Die Funktionsweise: Wer den Comic aufruft oder die Website täglich besucht, kann LootCoins verdienen – und im Austausch kostenlose „LootPacks“, also virtuelle Sammelkarten-Päckchen innerhalb der App oder am PC öffnen. Darin verbergen sich vorwiegend Starter-Pakete oder Codes für Ingame-Items von Free2play-Spielen von InnoGames, Upjers, Wargaming, Bigpoint, Gamigo oder Goodgame Studios.

Zusätzlich sind thematisch sortierte Premium Lootpacks für Tarife zwischen 99 Cent und 4,99 Euro erhältlich – zugeschnitten auf den Google PlayStore, Xbox Live, Steam oder einzelne Spiele wie „APEX Legends“ und „Rocket League“. Wer Glück hat, findet darin eine Karte, die im besten Fall mehrere tausend „Fortnite“-V-Bucks, „FIFA 19“-Coins oder „Gardenscapes“-Goldmünzen freischaltet.

Wer „Pech“ hat, erhält zumindest Rabatt-Codes für Online-Shops oder eine zufällig zugeloste PC-Vollversion, die von Großkunden wie Astragon, Headup Games oder Daedalic stammt. Im Unterschied zu einem Gewinnspiel gibt es hier also grundsätzlich einen ‚Trostpreis‘ mit einem bezifferbaren Wert, der meist den Kaufpreis übersteigt. Schnell füllt sich das Inventar mit Dutzenden von Download-, Gutschein- und Rabatt-Karten unterschiedlicher Wertigkeit.

Lootcoins gibt es zum Beispiel für den Aufruf des wöchentlichen Comics. Mit den Münzen lassen sich dann weitere Lootpacks freischalten (Abbildungen: Lootboy GmbH)
Lootcoins gibt es zum Beispiel für den Aufruf des wöchentlichen Comics. Mit den Münzen lassen sich dann weitere Lootpacks freischalten (Abbildungen: Lootboy GmbH)

Lootboy: Marketing-Experte Ralph Frefat neu im Team

Warum gerade große Free2play-Anbieter riesige Code-Bestände für Lootboy bereitstellen, liegt auf der Hand: Die Reichweite von 1,4 Millionen monatlichen Nutzern hilft dabei, Mobilegames in die Charts zu hieven oder abgewanderte Spieler zurückzugewinnen. Lootboy argumentiert mit hohen Conversion-Rates und minimalen Streuverlusten, da ja nur ausgewiesene Spiele-Fans das Angebot nutzen – und vermarktet das Produkt daher als ersten „virtuellen Power-Influencer“.

Ralph Frefat verantwortet seit Anfang 2019 als Director Partner Management die Akquise von Spieleherstellern und Marken von Lootboy (Foto: Lootboy GmbH)
Ralph Frefat verantwortet seit Anfang 2019 als Director Partner Management die Akquise von Spieleherstellern und Marken von Lootboy (Foto: Lootboy GmbH)

Nach Unternehmensangaben werden pro Tag durchschnittlich über eine Viertelmillion der kostenlosen Packs geöffnet – für das laufende Jahr wird mit 100 Millionen digitaler Lootboy-Pakete gerechnet. Das Modell war von Anfang an so erfolgreich, dass Lootboy-Gründer André Kuschel (einst Erfinder der Role Play Convention und derzeit Director of Geek Responsibility der CCXP Cologne 2019) die Belegschaft mittlerweile auf rund 30 Personen an den Standorten Münster und Hamburg aufgestockt hat.

Seit dem Frühjahr neu im Hamburger Team ist Industrie-Veteran Ralph Frefat, der seine Karriere als Marketing-Manager bei Atari startete und im Anschluss Führungs-Positionen bei Bigpoint, Gamigo und bei der Telekom übernahm. Als Director Partner Management soll Frefat die Akquise von Spiele-Herstellern, Marken, Sponsoren und Kooperationen vorantreiben.

Wie Lootboy-Gründer Kuschel den US-Markt aufrollen will

Besonders im Blick hat Lootboy-Gründer Kuschel den US-Markt: Nach Deutschland sind die Vereinigten Staaten bereits der zweitgrößte Markt für Lootboy. Die App gehört dort regelmäßig zu den umsatzstärksten Shopping-Apps im Google Play Store. Auf der Game Developers Conference in San Francisco und auf der Games Connection führte Kuschels Team weitere Gespräche mit potenziellen Kooperationspartnern.

Für einen Schub des weltweiten Lootboy-Bekanntheitsgrads dürfte auch der „Fortnite“-World Cup sorgen, der Ende Juli in New York ausgetragen hat: Das Lootboy-eSport-Duo Mexe und Skram hat sich vor wenigen Tagen für das prestigeträchtige Turnier qualifiziert. Ausgelobtes Preisgeld: umgerechnet 27 Millionen Euro.