Das beliebteste Computerspiel deutscher Teenager hieß 2019 immer noch „Fortnite“. Doch die Hoch-Zeiten sind laut JIM-Studie 2019 vorbei: „FIFA“ holt auf.
Netflix, Spotify, Alexa, YouTube, WhatsApp, Instagram, TikTok: Kinder und Jugendliche wachsen wie selbstverständlich mit Internet-Plattformen und mehr oder minder sozialen Medien auf. Das digitale Nutzungsverhalten der Teenager zwischen 12 und 19 Jahren misst die alljährlich erhobene JIM-Studie (Jugend, Information, Medien), die in Kooperation zwischen den Medienanstalten Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie dem SWR entsteht.
Weil die Studie seit über 20 Jahren durchgeführt wird, lassen sich auch mittel- und langfristige Entwicklungen abbilden.
Für die JIM-Studie 2019 (kostenloses PDF) wurden zwischen Mai und August 2019 rund 1.200 Jugendliche telefonisch befragt.
Die wesentlichen Erkenntnisse:
- Smartphone, Computer beziehungsweise Laptop, Fernsehgerät und WLAN haben in deutschen Haushaltung eine nahezu 100%ige Verbreitung. Zwei Drittel verfügen über mindestens eine stationäre Spielkonsole, also PlayStation 4, Xbox One und/oder Nintendo Switch.
- Jugendliche verbringen wochentags rund dreieinhalb Stunden (205 Minuten) im Netz. Bei der Nutzung von Spielen gibt es weiterhin große Unterschiede zwischen den Geschlechtern: 34 Prozent der Online-Nutzung von Jungs entfällt auf Games – bei den Mädchen sind es nur 14 Prozent.
- Laut den JIM-Autoren ist das Smartphone die einzige Spiele-Plattform, die bei Mädchen „eine gewisse Relevanz“ habe.
- Über alle Spielgeräte und Altersklassen hinweg liegt die selbstgeschätzte, durchschnittliche Spieldauer pro Tag bei etwas mehr als 80 Minuten – und damit auf dem Niveau von 2017. Den 2018-Ausschlag von mehr als 100 Minuten führt die JIM-Studie auf „den Hype um das Online-Action-Spiel „Fortnite“ zurück, der seitdem messbar abgeflacht sei.
- Jungs verbringen täglich 116 Minuten mit Games – zweieinhalb mal so viel Zeit wie Mädchen (43 Minuten).
- Das weiterhin populärste Spiel heißt „Fortnite“, gefolgt von „FIFA“ und „Minecraft“. Bei den Mädchen liegt „Die Sims“ klar auf Platz 1. Die „Fortnite“-Zahlen sind in Summe deutlich rückläufig – und zwar in allen Altersklassen. Gleichzeitig erfreut sich „FIFA 19“ ungleich größerer Beliebtheit (Studie wurde vor Erscheinen von „FIFA 20“ erstellt) – und auch Microsofts Klötzchen-Dauerbrenner „Minecraft“ legt kräftig zu.
- Nach eigenen Angaben haben acht Prozent der Kinder und Jugendlichen schon einmal versehentlich einen In-App-Kauf getätigt oder ein ungewolltes Abo abgeschlossen. Diese Kennzahl ist gegenüber 2018 unverändert. Im Herbst 2019 hatte die Stiftung Warentest derartige Kostenfallen in den beliebtesten Spiele-Apps angemahnt.
Alle Ergebnisse der JIM-Studie 2019 bekommen Sie hier. Eine Zusammenfassung der vorherigen JIM-Studie 2018 finden Sie hier.