Das Aus für den Online-Shooter XDefiant hat Auswirkungen auf die Belegschaft: Ubisoft baut knapp 280 Stellen bei den beteiligten Studios ab.
Riesige Open-World-Spiele plus Live-Service-Games – in diesen beiden Feldern liegt aus Sicht des Ubisoft-Managements die Gegenwart und Zukunft des französischen Publishers. Und in beiden Segmenten ist derzeit der Wurm drin: Assassin’s Creed Shadows verpasst das Weihnachtsgeschäft und erscheint erst am 14. Februar 2025.
Ungleich betrüblicher ist die Lage beim Hoffnungsträger XDefiant: Der Free2Play-Online-Ego-Shooter für PC und Konsole wird eingestellt – nur wenige Monate nach Veröffentlichung im Mai 2024. Schon jetzt sind keine weiteren Downloads und Registrierungen möglich; die Server gehen im Juni 2025 vom Netz. Wer das Ultimate Founder’s Pack erworben hat, bekommt den Kaufpreis erstattet.
In einer am Dienstagabend verbreiteten Stellungnahme räumt Ubisoft-Managerin Marie-Sophie de Waubert ein, dass es ungeachtet eines vielversprechenden Starts nicht gelungen sei, auf Dauer hinreichend Spieler zu erreichen und zu binden. Infolgedessen sei das Spiel zu weit von einem Stadium entfernt, das weitere Investments rechtfertigen würde.
Die personellen Kapazitäten, die für die Weiterentwicklung und den Betrieb des Spiels eingeplant waren, sind somit obsolet. Die Hälfte des XDefiant-Teams soll an anderen Ubisoft-Projekten mitwirken. Parallel werden die Studios in San Francisco und im japanischen Osaka geschlossen; die Niederlassung im australischen Sydney wird verkleinert.
XDefiant bewegt sich in einem buchstäblich umkämpften Marktsegment, das mit Marken wie Fortnite, Call of Duty, Destiny 2, Valorant, Overwatch 2, Apex Legends und Rainbow Six Siege aus eigenem Hause hochkarätig bestückt ist. Erst im Mai hatte Ubisoft den ebenfalls kostenlos spielbaren Third-Person-Shooter Tom Clancy’s The Division: Heartland nach drei Jahren eingestellt.
Der Druck auf die Ubisoft-Aktie wird dadurch nicht nachlassen: In den vergangenen vier Jahren hat das Papier mehr als 80 Prozent des Werts eingebüßt, was zuletzt zu Spekulationen über eine Intervention von Großaktionär Tencent geführt hat.