Start Wirtschaft Microsoft: Xbox Series X/S ist schnellstverkaufte Xbox (Update)

Microsoft: Xbox Series X/S ist schnellstverkaufte Xbox (Update)

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Der neue Xbox Series X-Controller im Detail (Foto: GamesWirtschaft)
Der neue Xbox Series X-Controller im Detail (Foto: GamesWirtschaft)

So schnell und in so kurzer Zeit hat sich noch keine Microsoft-Konsole verkauft: Xbox Series X und Xbox Series S erreichen Verkaufsrekorde.

Update vom 29. Juli 2021: Im Rahmen der Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2021 (April bis Juni) hat sich Microsoft-Vorstandschef Satya Nadella auch zur Entwicklung bei der Xbox Series X und Xbox Series S geäußert. Wörtlich sprach er von den „am schnellsten verkauften Konsole“, die Microsoft je gebaut hat.

Der Umsatz der Games-Sparte ist im Vorjahresvergleich um 357 Mio. Dollar (ca. 300 Millionen Euro) gestiegen – ein Plus von 11 Prozent. Bei der Xbox-Hardware liegt der Zuwachs bei 172 Prozent, während die Einnahmen mit „Content & Services“ leicht gesunken sind. Ein Grund: Dritt-Publisher haben weniger Xbox-Blockbuster zwischen April und Juni veröffentlicht – was sich allerdings Richtung Herbst ändern wird.

Konkrete Konsolen-Verkaufszahlen nennt der Konzern auch diesmal nicht. Analysten wie Daniel Ahmad schätzen die ‚installed base‘ auf weltweit 6,5 Millionen Stück zum Stichtag 30. Juni – beim Vorgängermodell Xbox One waren es im Vergleichszeitraum geschätzte 5,7 Millionen Konsolen. Zum Vergleich: Mitbewerber Sony Interactive meldet für den Zeitraum November 2020 bis Juli 2021 eine Schlagzahl von 10 Millionen PlayStation 5.

Analog zur Sony-Konsole ist das Topmodell Xbox Series X (UVP: 499 Euro) chronisch ausverkauft und nur phasenweise bestellbar. Mit der gut erhältlichen Xbox Series S für 299 Euro hat Microsoft die günstigste Next-Generation-Konsole im Sortiment – gerade in Kombination mit dem Flatrate-Tarif Xbox Game Pass ist das Preisleistungsverhältnis konkurrenzlos. Erst am Dienstag wurde der Microsoft Flight Simulator freigeschaltet, der ebenso wie alle anderen Microsoft-Neuheiten im Preis inklusive ist.

In einer Schaltkonferenz mit Analysten und Investoren verwies Nadella darauf, dass die Xbox-Nachfrage weiterhin das Angebot übersteigt. Dies gilt insbesondere für die Xbox Series X: Die Lager sind leergeräumt, wie sich an unserer Statistik ablesen lässt. Seit dem 5. Juli 2021 – also seit mehr als drei Wochen – wurde die Konsole in Deutschland nicht mehr von MediaMarkt, Saturn, Amazon, Otto & Co. angeboten.

Es gibt also erkennbare Lieferprobleme. Bei den großen Händlern rechnet man damit, dass frühestens Anfang August wieder Konsolen angeliefert werden. Ebenso wie Sony Interactive kämpft Microsoft mit den Herausforderungen des weltweiten Halbleiter-Mangels und daraus resultierender Produktionsbeschränkungen.

Microsoft nennt weiterhin keine Xbox Series X Verkaufszahlen

Der US-Konzern macht weiterhin ein Staatsgeheimnis daraus, wie viele Exemplare von Xbox Series X und Xbox Series S seit November 2020 verkauft wurden.

Meldung vom 28. April 2021: Anders als die Mitbewerber Nintendo und Sony bleibt Microsoft bei der Linie, keine Konsolen-Verkaufszahlen zu kommunizieren. Selbst zu den Nutzerzahlen des Flatrate-Angebots Xbox Game Pass verweigert der US-Konzern im Rahmen des aktuellen Quartalsberichts die Aussage – zuletzt wurden 18 Millionen Abonnenten gemeldet.

Dabei läuft es gerade für die Xbox- und Games-Sparte offenkundig erfreulich: Der Gaming-Umsatz ist um 1,2 Milliarden Dollar gestiegen, ein Plus von 50 Prozent. Bei der Hardware sind es sogar 232 Prozent, die durch die hohe Nachfrage nach der im November 2020 gestarteten Xbox Series X / S erklärbar sind. Ebenso wie Sony hat auch Microsoft große Schwierigkeiten, hinreichend Konsolen zu beschaffen: Kaum gelangt ein Kontingent auf den Markt, ist es binnen kürzester Zeit ausverkauft. Wesentlich entspannter ist hingegen die Lage bei der 299-Euro-Einsteiger-Konsole Xbox Series S, die gut verfügbar ist.

Von der gestiegenen Hardware-Basis profitiert auch die Software-Nachfrage: Der Bereich „Xbox Content and Services“ legt um 34 Prozent zu, angetrieben durch Spiele von Dritt-Herstellern wie Activision, Ubisoft und Electronic Arts sowie Xbox Game Pass-Abos und hauseigene Titel.

Trotz es milliardenschweren Zukaufs von Zenimax/Bethesda (Fallout, The Elder Scrolls, Doom) bleibt das dünne Angebot an Exklusivtiteln die anfälligste Achillesferse im Games-Geschäft von Microsoft: Der Blockbuster Halo: Infinite erscheint voraussichtlich erst ein Jahr nach geplanter Fertigstellung. Derweil feuert PlayStation-5-Hersteller Sony Interactive aus allen Rohren: Nach Spider-Man: Miles Morales und Demon’s Souls folgt am Freitag mit Returnal der nächste PS5-Exklusiv-Titel.

Stattdessen baut Microsoft das Games-Sortiment im Xbox Game Pass Ultimate weiter aus: Analog zu Netflix und Spotify hat der Abonnent Zugriff auf eine riesige, stetig wachsende Spiele-Bibliothek. Neuheiten der Microsoft-Studios sind bereits ab Veröffentlichung inklusive.

Im abgelaufenen Quartal hat Microsoft einen Umsatz von fast 42 Milliarden Dollar (ca. 35 Milliarden Euro) erwirtschaftet – ein Plus von 19 Prozent. Insbesondere Cloud-Services und PC-Software bleiben im Lichte der Pandemie und zunehmender Home-Office-Aktivitäten stark nachgefragt.