Start Wirtschaft Xbox-Manager Florian Liewer: Xbox All Access kommt auch in Deutschland

Xbox-Manager Florian Liewer: Xbox All Access kommt auch in Deutschland

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Florian Liewer, Director Xbox Gaming DACH (Foto: Microsoft Deutschland)
Florian Liewer, Director Xbox Gaming DACH (Foto: Microsoft Deutschland)

Mit der Xbox Series X läutet Microsoft die neue Konsolen-Generation ein: Xbox-Director Florian Liewer über Corona-Herausforderungen, Halo Infinite und Xbox All Access.

In seinem früheren Leben war Florian Liewer für Sony tätig, vermarktete dort unter anderem Vaio-Laptops und Xperia-Tablets. Seit über sechs Jahren ist er nun in Diensten von Microsoft Deutschland in München und als Director Xbox Gaming für das komplette Xbox-Geschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich – Konsolen, Spiele, Game Pass. Und am 10. November, also in wenigen Stunden, bringt Microsoft eine neue Spielkonsole auf den Markt – und zwar weltweit parallel.

Die Eingangsfrage nach dem Befinden beantwortet Liewer im GamesWirtschaft-Gespräch mit „Aufgeregt“. Schließlich sei so eine neue Konsolen-Generation, wie sie ja nur alle sechs bis sieben Jahre vorkommt, ein „sehr besonderer Moment“ – noch dazu inmitten einer globalen Pandemie. Der Virus stellt die gesamte Industrie und natürlich auch Microsoft vor gewaltige Herausforderungen – angefangen von den Produktionsanlagen in Asien über die Logistik und Termin-Verschiebungen bis hin zu abgesagten Messen und Events.

Immerhin: Zum Launch der Xbox Series X stünden „deutlich mehr“ Konsolen zur Verfügung als noch beim Vorgängermodell Xbox One. Auf Wochenbasis werde nun gesteuert, wann welche Kontingente in den Markt gelangen. Ab dem 10.11. um 9 Uhr wird man bei ausgewählten Händlern wieder Xbox Series X-Geräte für unverbindlich empfohlene 499,99 Euro vorbestellen können.

In einigen wenigen Filialen sind zwar möglicherweise Konsolen vorrätig, aber bestenfalls in homöopathischen Mengen: Ebenso wie im Falle der PlayStation 5 (erscheint kommende Woche) vertreiben Media Markt, Saturn & Co. die begehrte Ware bevorzugt über ihre Online-Shops – einerseits, weil die Kunden derzeit lieber von zu Hause bestellen und zweitens, weil nicht absehbar ist, ob der (Teil-)Lockdown nicht doch noch auf den Einzelhandel ausgeweitet wird.

Wer sich im Handel umschaut, wird feststellen, dass das 500-Euro-Topmodell Xbox Series X rasch ausverkauft war, während die laufwerklose, leistungsschwächere Xbox Series S nach wie vor für 299 Euro zu haben ist. Für Liewer nicht überraschend: „Wir sind ja jetzt am Anfang des Konsolen-Lebenszyklus. Wir wissen auch, dass wir eine große Anzahl von Core-Fans haben, die seit einer langen Zeit auf den Start der neuen Generation warten.“ Vor diesem Hintergrund sei nachvollziehbar, dass diese Klientel zum Premium-Highend-Produkt greift. Richtung Weihnachtsgeschäft und Geschenke-Saison werde dann auch die Xbox Series S stärker nachgefragt sein.

Power Your Dreams: Szene aus dem Xbox Series X-Werbespot (Abbildung: Microsoft)
Power Your Dreams: Szene aus dem Xbox Series X-Werbespot (Abbildung: Microsoft)

Zur Vermarktung der beiden Konsolen setzt Liewer auf verschiedene Säulen: So seien etwa Influencer sehr frühzeitig involviert und mit Mustern versorgt worden. Überhaupt hat die Marketing-Kampagne einen digitalen Schwerpunkt – ein Unterschied zur PlayStation 5, die auch in TV-Spots und im Champions-League-Umfeld beworben wird. Microsoft plant unter anderem Livestreams, Content-Creator-Partnerschaften und Aktionen mit Versendern. Als herausfordernd habe sich erwiesen, dass sich viele der Xbox-Series-X/S-Vorzüge – drastisch kürzere Ladezeiten, 4K-Auflösung oder 120 Bilder pro Sekunde – allein mit YouTube-Videos kaum seriös demonstrieren lassen, so Liewer.

Der Microsoft-Manager macht auch keinen Hehl daraus, dass er zum Start gerne einen starken First-Party-Titel wie Halo Infinite gehabt hätte, der die Leistungsfähigkeit der Xbox Series X andeutet. Das Spiel wurde weit ins Jahr 2021 hinein verschoben. Dadurch fehlt bis auf Weiteres ein konzerneigener Toptitel. Mit externen Neuheiten wie Assassin’s Creed Valhalla oder Call of Duty: Black Ops – Cold War plus aufgebohrten Dauerbrennern wie Forza Horizon 4 und Gears 5 gäbe es allerdings genügend spielbares Material – vom Xbox Game Pass Ultimate ganz zu schweigen.

In diesem Flatrate-Tarif sind Hunderte von Spiele inklusive, darunter sämtliche Microsoft-Titel direkt ab Werk plus (fast) der komplette Spiele-Katalog von Bethesda und Electronic Arts. Ab morgen wird beispielsweise Star Wars: Jedi Fallen Order freigeschaltet – ein Spiel, das erst vor einem Jahr auf den Markt kam.

Xbox Series X (links) und Xbox Series S (rechts) erscheinen am 10. November 2020 (Abbildung: Microsoft)
Xbox Series X (links) und Xbox Series S (rechts) erscheinen am 10. November 2020 (Abbildung: Microsoft)

Der Game Pass spielt auch eine zentrale Rolle bei Xbox All Access: In den USA und elf weiteren Ländern gibt es dieses ausgesprochen attraktive Finanzierungsangebot bereits seit längerem. Zum monatlichen Pauschalpreis von 25 Dollar (Xbox Series S) beziehungsweise 35 Dollar (Xbox Series X) erhält der Kunde eine nagelneue Konsole plus den Xbox Game Pass Ultimate. Laufzeit: 24 Monate, also ähnlich einem Smartphone-Vertrag. Günstiger ist der Einstieg in das Next-Generation-Zeitalter kaum zu bekommen. Gegenüber GamesWirtschaft verriet Liewer, dass ein vergleichbares Angebot auch für den deutschen Markt in Vorbereitung sei – zwar nicht mehr vor Weihnachten, wohl aber 2021. Die dazugehörige Website ist bereits angelegt.


Xbox Series X und Xbox Series S sind ab dem 10. November im deutschsprachigen Raum erhältlich. Einen Überblick über Händler und Preise finden Sie hier – eine laufend aktualisierte Spiele-Liste gibt es hier. Falls Sie sich für den Xbox-Fahrplan bis Weihnachten interessieren: bitte schön.