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Xbox Series X im Test

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Xbox Series X im Test (Foto: GamesWirtschaft)
Xbox Series X im Test (Foto: GamesWirtschaft)

Ab dem 10. November 2020 wird die neue Microsoft-Konsole ausgeliefert – so schneidet die Xbox Series X im Test ab.

Kraftpaket, Power-Tower, Spiele-Monolith – solche Attribute wurden der Xbox Series X im Vorfeld zugeschrieben. Oder wie es Microsoft formuliert: die „leistungsfähigste Konsole aller Zeiten“. Mit dem Microsoft-Topmodell sollen 4K-Auflösung, bis zu 120 Bilder pro Sekunde und High Dynamic Range (HDR) bei den Kunden Einzug halten – also Spiele mit nie dagewesener Bildqualität.

Die Xbox Series X wird ab dem 10. November 2020 ausgeliefert. GamesWirtschaft hat die neue Konsole bereits zwei Wochen ausprobiert und analysiert, für welche Zielgruppe sich der Kauf einer Xbox Series X lohnt.

Xbox Series X im Test

Der Karton der Xbox Series X mutet wie ein Schatzkästchen an: Wer den Deckel hochklappt, blickt auf die in schwarze Folie eingeschlagene Konsole, festgehalten von schwarzen Schaumstoff-Teilen. Umhüllt ist das Gerät mit einer Papier-Banderole und der Aufschrift „Power Your Dreams“.

Der erste Eindruck beim Auspacken der Konsole dürfte viele überraschen: Der schwarze Quader ist mit knapp viereinhalb Kilo ganz schön schwer – aber gleichzeitig erstaunlich kompakt. Das Gerät ist mit 30 Zentimetern gerade mal so hoch wie ein A4-Blatt, bei einer Grundgröße von 15 x 15 Zentimeter.

Die Konsole lässt sich hochkant oder waagrecht platzieren und fügt sich durch die neutrale Farbgebung nahtlos in vorhandenes Equipment (Receiver, Lautsprecher, Verstärker) ein.

Auffälligstes Element ist das Lüftungsgitter an der Oberseite. Anders als es Produkt-Fotos suggerieren, leuchtet es nicht grün – die Ausstanzungen sind lediglich grün lackiert.

So wird die Xbox Series X geliefert (Foto: GamesWirtschaft)
So wird die Xbox Series X geliefert (Foto: GamesWirtschaft)

Xbox Series X: Der Lieferumfang

  • Käufer der Xbox Series erhalten einen Karton mit folgendem Inhalt:
  • Xbox Series X Spielkonsole inklusive Blu-Ray-Laufwerk
  • Xbox Series X Controller inklusive Batterien
  • HDMI 2.1-Kabel
  • Kurzanleitung
  • Netzkabel
Der Lieferumfang der Xbox Series X (Foto: GamesWirtschaft)
Der Lieferumfang der Xbox Series X (Foto: GamesWirtschaft)

Xbox Series X: Die Inbetriebnahme

Der Konsole liegt lediglich eine gedruckte Schnellstart-Karte bei – mehr ist normalerweise auch nicht nötig. HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbinden, Netzkabel dran, Batterien in den Controller einlegen, WLAN einrichten, Update-Prozedur überstehen – und schon kann es losgehen.

Welche Anschlüsse hat die Xbox Series X?

Auf der Rückseite befinden sich die Anschlüsse für HDMI, Ethernet und Netzkabel sowie zwei USB-A-Anschlüsse und einen Speicherkarten-Slot. Auf der Vorderseite gibt es einen weiteren USB-A-Port.

Die Anschlüsse der Xbox Series X (Foto: GamesWirtschaft)
Die Anschlüsse der Xbox Series X (Foto: GamesWirtschaft)

Xbox Series X: Der neue Controller

Mehr Grip dank angerauter Trigger, Buttons und Seitenflächen, ein überarbeitetes Steuerkreuz und eine Share-Taste zum Aufzeichnen von Screenshots und Videos – das sind die wesentlichen Verbesserungen des Xbox Series X-Controllers gegenüber dem nahezu perfekten Vorgängermodell. Die Abmessungen sind etwas geschrumpft – dadurch liegt das Steuergerät perfekt in der Hand und ermöglicht ermüdungsfreies Spielen, auch über Stunden hinweg.

Der Controller ist auch separat erhältlich – derzeit in drei Ausführungen (Schwarz, Weiß, Blau).

Wer sich zum Start nicht zwingend ein neues Gamepad kaufen möchte, um etwa zu zweit FIFA 21 vor dem Fernseher zu spielen, kann auch einen vorhandenen Xbox One-Controller weiterverwenden.

Als separates Zubehör empfiehlt sich das offizielle Akkupack („Xbox Play & Charge Kit M“), das für ca. 23 Euro zu haben ist. Der Akku ist nach maximal vier Stunden wieder voll aufgeladen – dadurch entfällt die Notwendigkeit, Einweg-Batterien zu erwerben.

Geriffelte Bedienelemente und abgerundete Flächen sollen zum Komfort des neuen Xbox Series X-Controllers beitragen (Foto: Microsoft)
Geriffelte Bedienelemente und abgerundete Flächen sollen zum Komfort des neuen Xbox Series X-Controllers beitragen (Foto: Microsoft)

Xbox Series X im Test: Deutlich kürzere Ladezeiten

Die Konsole ist nach dem Einschalten binnen 20 Sekunden betriebsbereit – diesen Komfort will man künftig nicht mehr missen.

Dank SSD-Festplatte und fixem Speicher sind auch Spiele und Missionen blitzschnell geladen – so vergehen kaum mehr als weitere 20 Sekunden, bis beispielsweise Forza Horizon 4 startklar ist. Bei der Xbox One dauert es fast drei Mal so lange. Bereits bei bestehenden, unoptimierten Titeln macht das einen enormen Unterschied aus.

Im Vergleich mit der PlayStation 5 sind die Unterschiede bei den Ladezeiten allerdings bislang marginal – mal liegt die eine Konsole vorne, mal die andere. Im Lauf der kommenden Monate werden die Entwickler herausfinden, wie sich weitere Sekunden herauspressen lassen, damit der Spieler loslegen kann, während im Hintergrund noch Kulissen-Teile in den Speicher geschoben werden.

Der neue Xbox Series X-Controller im Detail (Foto: GamesWirtschaft)
Der neue Xbox Series X-Controller im Detail (Foto: GamesWirtschaft)

Wie abwärtskompatibel ist die Xbox Series X?

Auch auf der Xbox Series X muss niemand auf die Lieblinge der vorherigen Xbox-Generationen verzichten: Das Gerät ist abwärtskompatibel und spielt auch Xbox One- und sogar Xbox-360-Titel ab. Auch vorhandenes Zubehör kann weiterverwendet werden.

Welche Spiele erscheinen für Xbox Series X?

Durch die Verschiebung von Halo Infinite auf 2021 steht Microsoft zum Konsolen-Start nicht optimal da: Der Konsolenhersteller steuert kein Xbox-exklusives Spiel bei, das die unbändige Power der Spielkonsole angemessen demonstrieren könnte. Was in der Xbox Series X steckt, müssen also Dritthersteller wie Activision oder Ubisoft mit Call of Duty: Black Ops – Cold War oder Assassin’s Creed Valhalla demonstrieren.

Während PlayStation-5-Spiele durch eine weiße PS5-Banderole auf den ersten Blick als PlayStation-5-Spiele zu identifizieren sind, ist die Lage bei der Xbox Series X komplizierter. Der Kunde muss genau hinsehen: Aufgebohrte Spiele sind am „Optimiert für Xbox Series X“-Logo erkennbar – der Spieler profitiert von höheren Bildwiederholraten (FPS), geringeren Ladezeiten oder Raytracing.

Ganz grundsätzlich gilt Folgendes: Wer ein Xbox-Spiel kauft, nutzt dank Smart Delivery in vielen Fällen die bestmögliche Version. Häufig werden die dedizierten Versionen zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht – und zwar kostenlos. Dies gilt beispielsweise für Cyberpunk 2077 oder FIFA 21.

Lautstärke: Wie laut ist die Xbox Series X?

Wie Sie hören, hören Sie nichts: Wer dem Luftstrom aus dem riesigen Lüfter lauschen möchte, muss schon sehr nahe heranrücken. In der Praxis ist die Xbox Series X selbst unter Volllast nicht wahrzunehmen – eine beeindruckende Ingenieursleistung.

Xbox Serie X: Der Speicher

1 TB an SSD-Festplattenplatz stehen dem Xbox Series X-Käufer zur Verfügung – zumindest in der Theorie. Netto sind es allerdings nur etwas mehr als 800 GB, die sich rasend schnell füllen können. Hier 100 GB für NBA 2K21, dort 40 GB für Forza Horizon 4 – und schon neigt sich der Platz dem Ende entgegen.

Der Speicher lässt sich erweitern – entweder mit externen SSD-Platten oder einer USB 3.0-Festplatte. Maßgeschneidert ist die Seagate Storage Expansion, die allerdings mit 230 Euro zu Buche schlägt.

Xbox Serie X: Die Benutzeroberfläche

Das typische Xbox-Kacheldesign sorgt dafür, dass sich Xbox One-Besitzer sofort zurechtfinden. Der Haken: Es gibt wirklich viele Kacheln. Hier hätte es durchaus einer Flurbereinigung bedurft, um die wirklich essenziellen Funktionen in den Mittelpunkt zu rücken.

Einstellungen können auch während des laufenden Spiels geändert werden – wer das leuchtende X des Gamepads betätigt, landet vorübergehend im Hauptmenü. Pfiffig: Dank Quick-Resume-Funktion kann der Spieler zwischen verschiedenen Titeln nahtlos hin- und herwechseln, ohne die Spiele neu starten zu müssen.

Xbox Series X: Preise und Händler

Die unverbindliche Preisempfehlung der Xbox Series X liegt bei 499,99 Euro. Die Vorbestellungen erfolgten in mehreren Wellen – zunächst über Versender wie Amazon, MediaMarkt, GameStop und Otto, in einem zweiten Schritt dann auch über Vorbesteller-Kits, die in ausgewählten Filialen von Saturn und MediaMarkt vertrieben wurden.

Ab dem 10. November wird man die Konsole sowie Spiele und Zubehör bei führenden Online-Shops kaufen können (solange Vorrat reicht). Händler wie GameStop haben bereits angekündigt, dass die Geräte nicht in den Filialen vorrätig sind.

Xbox Series X (links) und Xbox Series S (rechts) erscheinen am 10. November 2020 (Abbildung: Microsoft)
Xbox Series X (links) und Xbox Series S (rechts) erscheinen am 10. November 2020 (Abbildung: Microsoft)

Xbox Series S – eine Alternative?

Parallel zur Xbox Series kommt X kommt die Xbox Series S auf den Markt. Die unverbindliche Preisempfehlung von 299,99 Euro macht das schneeweiße Gerät zur perfekten Einsteiger-Konsole – ideal für Menschen, die absehbar mit ihrem Full-HD-Fernseher glücklich sind.

Das extrem kompakte Gerät verfügt zwar über kein Blu-Ray-Laufwerk und hat weniger Power unter der Haube als die Xbox Series X, aber alle aktuellen und kommenden Xbox-Games können in Top-Qualität betrieben werden. Als nachteilig kann sich erweisen, dass die SSD-Festplatte mit gerade mal 512 GByte schon bei wenigen installierten Blockbustern an die Grenze gerät.

Zusammen mit dem Flatrate-Tarif Xbox Game Pass Ultimate wird der Xbox-Series-S-Besitzer auf mittlere Sicht kein neues Spiel erwerben müssen, denn alle Microsoft-Neuheiten plus das Sortiment von Electronic Arts (FIFA 20, Star Wars Jedi: Fallen Order, Die Sims 4 usw.) sind im Preis bereits inklusive.

Microsoft integriert EA Play in den Xbox Game Pass - kostenlos (Abbildung: Microsoft)
Microsoft integriert EA Play in den Xbox Game Pass – kostenlos (Abbildung: Microsoft)

Xbox Series X oder PlayStation 5?

Diese Frage ist derzeit eher eine akademische: Denn zumindest die PlayStation 5 ist bundesweit ausverkauft – weitere Kontingente werden schnell vergriffen sein. Bei der Xbox Series X ist die Lage etwas entspannter, aber auch hier ist mit vorzeitigen Ausverkäufen zu rechnen.

Xbox Series X im Test: Das Fazit

Die Xbox Series X ist eine in jeder Hinsicht verbesserte Xbox One. Microsoft verkauft eine bemerkenswerte Hochleistungs-Konsole, die von konzern-eigenen Entwicklern, Indie-Studios und Dritt-Publishern auf Jahre hinaus mit frischer Software versorgt wird.

Wer bereits eine Xbox One (X) besitzt, aber bei den aktuellen Konsolen-Verteilungskämpfen zu kurz kommt, hat wenig Anlass zur Eile: Im neuen Jahr dürfte sich die Angebots-Situation spürbar entspannen – und dank Smart Delivery ist ein späterer Wechsel zu den Next-Generation-Versionen gratis möglich.

Wer nicht 500 Euro für eine neue Konsole ausgeben will oder kann, ist mit der Xbox Series S gut bedient. Gerade in Verbindung mit dem Xbox Game Pass Ultimate bekommt der Käufer ein geradezu sensationelles Preisleistungsverhältnis.

Dass eingefleischte PlayStation-Fans mit wehenden Fahnen zur Xbox Series X überlaufen, ist allerdings wenig wahrscheinlich: Dafür liefert Microsoft derzeit wenig bis keine Argumente in Form herausragender Exklusiv-Titel. Die üblichen Verdächtigen – Call of Duty, FIFA, GTA, Assassin’s Creed, Far Cry – sind für beide Konsolen verfügbar: Zumindest die Bild- und Tonqualität wird wie schon bei der aktuellen Konsolengeneration auf Augenhöhe liegen.

Aktuelle Preise und Angebote rund um die Xbox Series X / S finden Sie hier.


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