Auch Ubisoft profitiert von steigender Games-Nachfrage inmitten der Corona-Pandemie: Der börsennotierte Publisher weist Rekordzahlen aus – und das ohne echte Neuheit.
Signifikant höhere Umsätze als erhofft meldet Europas größter Publisher für den Zeitraum April bis Juni 2020: Ursprünglich wurden für das erste Finanz-Quartal 335 Millionen Euro erwartet – am Ende sind es 410 Millionen Euro geworden. Insbesondere das Bestands-Sortiment („Back Catalogue“) und das Digitalgeschäft bereiten dem Konzern Freude.
Von „Assassin’s Creed“ bis „Rainbow Six Siege“ – gleich mehrere Ubisoft-Marken verzeichneten in der Corona-Hochphase bemerkenswerte Zuwächse bei Einkünften und Spielerzahlen. Glatt verfünffacht hat sich zum Beispiel der „Just Dance“-Umsatz: Offenkundig haben überdurchschnittlich viele Neu- und Altkunden die Quarantäne-Phase zur Einübung von Choreographien genutzt.
Besonders zufrieden ist Ubisoft mit der Resonanz auf „Ubisoft Forward“ am 12. Juli: Das einstündige Livestream-Format hat die Zuschauer-Zahlen der traditionellen E3-Pressekonferenz deutlich übertroffen – was für die E3 2021 oder Gamescom 2021 nur eine mittelgute Nachricht darstellt.
Während die Geschäftszahlen also besser denn je ausfallen, sieht sich der Konzern „sehr ernsthaften Herausforderungen“ mit Blick auf die jüngsten Missbrauchs-Vorwürfe innerhalb der Firmengruppe konfrontiert. Mehrere Top-Manager mussten das Unternehmen bereits verlassen. Er sei entschlossen, tiefgreifende Änderungen zur Verbesserung der Unternehmenskultur vorzunehmen, kündigt Ubisoft-Gründer und -Vorstands-Chef Yves Guillemot an. So würden die Boni von Führungskräften daran gekoppelt, inwieweit es ihnen gelingt, eine „positive und inklusive Arbeits-Umgebung“ sicherzustellen.
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Für das zweite Quartal von Juli bis September sind ausschließlich Mobilegames und digitale Erweiterungen vorgesehen, darunter ein inhaltliches Update für das in Deutschland entwickelte Aufbauspiel „Anno 1800“. Erst im Weihnachtsgeschäft, also ab Oktober, folgen Ubisoft-Blockbuster mit hoher Taktfrequenz: „Watch Dogs: Legion“ (29.10.), „Assassin’s Creed Valhalla“ (17.11.) und schließlich „Far Cry 6“ im Februar 2021.
Für das Gesamtjahr 2020/21 rechnet Ubisoft trotz Corona-Unsicherheiten weiterhin mit einem Umsatz von bis zu 2,6 Milliarden Euro und einem Überschuss jenseits von 400 Millionen Euro.
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