Das Krefelder Produktions-Firma TakeTV reagiert auf die anhaltende Branchen-Krise und will die derzeit üblichen Kündigungen durch Kurzarbeit vermeiden.
In einem gut achtminütigen, gleichermaßen offenen wie emotionalen Video hat sich TakeTV-Gründer Dennis Gehlen via LinkedIn zu Wort gemeldet: Mit Blick auf die aktuelle Auftragslage in der Branche und die fehlende Auslastung des Teams geht seine fast 40köpfige Belegschaft in Kurzarbeit – Entlassungen hätten dadurch vermieden werden können.
Kurzarbeit bedeutet: Die Arbeitszeit im betroffenen Betrieb wird auf Antrag des Arbeitgebers bis auf Weiteres reduziert – die Angestellten erhalten das sogenannte Kurzarbeitergeld, das von der zuständigen Agentur für Arbeit übernommen wird. Dahinter verbirgt sich in der Regel ein reduziertes Entgelt in Höhe von 60 Prozent der regulären Bezüge. Die Maßnahme ist auf maximal 12 Monate befristet und soll dazu dienen, vorübergehende Engpässe und Ausfälle zu überbrücken, ohne sich von Mitarbeitern trennen zu müssen. Zu diesem Instrument hat vor einem Jahr auch der Hamburger TaKeTV-Mitbewerber Rocket Beans Entertainment gegriffen.
Gehlen spricht von einer „schwierigen Entscheidung“, rät anderen Unternehmern aber dazu, etwaige Probleme rechtzeitig und transparent anzusprechen und die Kommunikation nicht dem Flurfunk zu überlassen. Gleichwohl ist er optimistisch, dass die Krise überwunden werden kann und dass sich die Perspektiven für Spiele-Hersteller und nachgelagert für Dienstleister mittelfristig wieder bessern.
Die TakeTV GmbH (Eigenschreibweise: TaKeTV) wurde vom einstigen E-Sport-Profi Dennis Gehlen gegründet. Seine Firma tritt seit 2010 nicht nur als Event-, TV-, Medien- und Livestream-Produzent auf, etwa bei der Werksliga, beim Red-Bull-Format Superiocity oder bei den Stream Awards. Zum Verbund gehören außerdem E-Sport-Teams und Gaming-Bars. Ab dem 15. März ist TakeTV einer der Co-Veranstalter der ersten Gamescom LAN auf dem Koelnmesse-Gelände.
