Start Wirtschaft Square Enix trennt sich von IO Interactive – Update

Square Enix trennt sich von IO Interactive – Update

0
In gute Hände abzugeben: Square Enix sucht einen Käufer für IO Interactive.
In gute Hände abzugeben: Square Enix sucht einen Käufer für IO Interactive.

Durch die „Hitman“-Serie wurde IO Interactive weltweit bekannt. Jetzt sucht der japanische Publisher Square Enix einen Käufer für das dänische Studio.

Seit bald 14 Jahren ist IO Interactive Teil von Eidos beziehungsweise Square Enix („Tomb Raider“, „Final Fantasy“). Überraschend hat der japanische Spielehersteller nun eingeräumt, dass man künftig ohne das Kopenhagener Studio plant: Square Enix wolle sich auf „key franchises and studios“ konzentrieren – und dazu zählt offenkundig nicht IO Interactive.

In diesem Zusammenhang meldet der börsennotierte Konzern für das abgelaufene Geschäftsjahr einen außerordentlichen Verlust von umgerechnet rund 40 Millionen Euro ausweist. Das Unternehmen verhandelt nach eigener Aussage mit Investoren, die das dänische Studio samt seiner 200 Mitarbeiter übernehmen und weiterführen.

Gleichzeitig hat Square Enix Rekord-Umsätze und -Gewinne bekannt gegeben, hauptsächlich bedingt durch exzellente Verkaufszahlen von „Final Fantasy XV“ und „Rise of the Tomb Raider“.

Square Enix sucht einen Käufer für IO Interactive

Von den potenziellen neuen Eigentümern wird auch abhängen, ob und wie es mit der „Hitman“-Serie weitergeht. Das Studio hatte sich dazu entschieden, die einzelnen Szenarien des Echtzeit-Taktikspiels nicht komplett, sondern nach und nach in Episoden-Form zu veröffentlichen – ähnlich wie bei einer TV-Serie.

Wer sich alle Folgen sichern wollte, konnte einen sogenannten „Season Pass“ erwerben. Das Experiment war in der Games-Industrie mit großem Interesse verfolgt worden. Ursprünglich war im November 2016 eine zweite Staffel angekündigt worden, deren Schicksal nun ebenso unklar ist wie das des Studios.

Im Februar hatte der langjährige Studioleiter Hannes Seifert seine Zelte in Kopenhagen abgebrochen. Seit März 2017 leitet er die Berliner Niederlassung von Riot Games („League of Legends“).

Update vom 23. Mai 2017: Square Enix senkt die Personalkosten vor einem möglichen Verkauf und baut in Summe mindestens 75 Arbeitsplätze bei IO Interactive ab, quer durch das Unternehmen. Via Twitter spricht das Studio davon, dass man „einige Änderungen“ habe vornehmen müssen, die das Unternehmen besser auf „künftige Abenteuer“ vorbereite. Man tue alles, um die von den Entlassungen betroffenen Kollegen zu unterstützen.

Update vom 16. Juni 2017: Aus IO Interactive wird ein unabhängiges Studio. In einem offiziellen Statement auf der Website teilt CEO Hakan Abrak mit, dass Square Enix einem Management Buyout zugestimmt hat. Auch die Rechte an der Marke „Hitman“ gehen von Square Enix zu IO Interactive über. Bereits in der kommenden Woche will das dänische Studio mitteilen, wie es mit der Serie weitergeht.