Start Wirtschaft Sony-Ausblick: So ‚wertvoll‘ sind PS5-Spieler

Sony-Ausblick: So ‚wertvoll‘ sind PS5-Spieler

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Fliegen wie bei Marvel: Spider-Man 2 für PS5 erscheint im Herbst 2023 (Abbildung: Sony Interactive)
Fliegen wie bei Marvel: Spider-Man 2 für PS5 erscheint im Herbst 2023 (Abbildung: Sony Interactive)

Eine aktuelle Analysten-Präsentation von Sony Interactive liefert eine Fülle an Kennzahlen rund um die PlayStation 5.

Im Vorfeld des heutigen Neuheiten-Livestreams (PlayStation Showcase, ab 22 Uhr) hat der japanische Unterhaltungselektronik-Konzern Sony neue Details zur aktuellen Entwicklung und künftigen Strategie des Games-Geschäfts vorgestellt.

Die wichtigste Botschaft von PlayStation-Boss Jim Ryan: Die Logistik- und Produktions-Schwierigkeiten, die Sony, den Handel und natürlich die Kunden fast zwei Jahre nach Markteinführung der PlayStation 5 in Atem gehalten haben, sind endgültig passé. In den ersten Monaten des Jahres 2023 wurden mindestens doppelt, teils 4 Mal so viele Konsolen produziert wie noch 2022.

In der Tat ist die Spielkonsole spätestens seit Februar flächendeckend verfügbar. Zwischen Januar und März wurden mehr als 5 Millionen PS5-Konsolen verkauft – Anfang 2022 waren es 2 Millionen. Spätestens zum Jahresende soll die Zahl der ausgelieferten Konsolen die PS4-Zahlen überholen. Den Weltmarktanteil im Konsolenmarkt beziffert Sony auf 46 Prozent – demnächst soll er bei 50 Prozent liegen.

Zwangsläufige Folge: Nie zuvor hat die Game & Network Services -Abteilung mehr umgesetzt als im abgelaufenen Geschäftsjahr – trotz gestiegener Kosten für Bauteile, Transport und Entwicklung.

Bis einschließlich März 2023 hat Sony weltweit 38,4 Mio. PlayStation 5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 28.4.2023)
Bis einschließlich März 2023 hat Sony weltweit 38,4 Mio. PlayStation 5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 28.4.2023)

Spider-Man 2: Spoilert Sony Interactive den Release-Zeitraum?

Zur „beispiellosen Nachfrage“ (O-Ton) nach der Spielkonsole beigetragen haben Exklusiv-Titel wie Gran Turismo 7, das The Last of Us Part 1 Remake, Horizon: Forbidden West, Spider-Man: Miles Morales und zuletzt God of War Ragnarök. Dabei setzen die PlayStation Studios nicht alleine auf Fortsetzungen: Der Anteil komplett neuer Marken soll bis 2025 von 40 auf 50 Prozent anwachsen.

Wer sich die Charts der Sony-Präsentation genauer ansieht, registriert mehrere ‚Ausschläge‘ der erwarteten Spiele-Verkaufszahlen (‚Full Game Unit Sales‘) – einmal im Juni (mutmaßlich Final Fantasy 16), dann im September/Oktober und schließlich im November/Dezember 2023. Die prognostizierten PS5-Spiele-Zahlen für das 4. Quartal liegen deutlich über den Werten von 2022, als God of War Ragnarök erschienen ist. Im betreffenden Zeitraum soll auch die durchschnittliche Spielzeit einen vorläufigen Höhepunkt erreichen.

Wichtigster Titel für das Weihnachtsgeschäft: das Action-Abenteuer Marvel’s Spider-Man 2, das für den Herbst angekündigt ist. Anders als die bisherigen Spider-Man-Titel wird das Spiel von Insomniac Games nicht mehr für die PlayStation 4 erscheinen.

Für November und Dezember 2023 prognostiziert Sony Interactive neue Verkaufszahlen-Rekorde - ein Indiz für Marvel's Spider-Man 2 (Abbildung: Sony)
Für November und Dezember 2023 prognostiziert Sony Interactive neue Verkaufszahlen-Rekorde – ein Indiz für Marvel’s Spider-Man 2 (Abbildung: Sony)

Sony-Präsentation: Wie viel ist ein PS5-Besitzer ‚wert‘?

Bei 479 Dollar (rund 450 €) lag der durchschnittliche „Lifetime Value“ eines PlayStation-4-Besitzers – so viel hat die PS4-Kundschaft nämlich für Vollpreis-Spiele, Abos und Zubehör ausgegeben. Bei der PlayStation 5 fällt dieser Wert bereits jetzt deutlich höher aus, nämlich 622 Dollar (rund 580 €). Besonders stark gestiegen sind die Ausgaben für PlayStation Plus (+ 50 %) und Zubehör wie Controller, Wendecover, Ladestationen und Headsets (+60 %).

Den größten Sprung machen Add-ons, also Erweiterungen (DLCs) und In-Game-Käufe: Der Umsatz hat sich mehr als verdreifacht. In solchen ‚Live-Services‘ sieht Sony auch das größte Potenzial: Die Investitionen in diese Geschäftsmodelle sollen 2025 schon über jenen des klassischen Vollpreis-Spiel-Segments liegen. Ein wichtiger Mosaikstein: der Milliarden-Zukauf des Destiny-Studios Bungie. Bemerkenswert: Auch Singleplayer-Spezialisten wie Guerilla (Horizon) und Naughty Dog (Uncharted, The Last of Us) sind Teil dieser Strategie.

Für den Online-Dienst PlayStation Plus hat Sony Interactive ebenfalls ehrgeizige Ziele: Nach dem Relaunch samt neuer Tarifstufen will das Unternehmen nun den Anteil der Aboverlängerungen steigern, den durchschnittlichen Umsatz pro Spieler erhöhen und dadurch bessere Margen einfahren. Bestehende Kunden sollen insbesondere dazu motiviert werden, in höhere Preisstufen (Extra, Premium) zu wechseln: In den ersten zehn Monaten seien 70 Prozent im Basis-Tarif (Essential) geblieben – die restlichen 30 Prozent, immerhin 14 Millionen Kunden, haben sich für Extra und Premium entschieden.

Der Lieferumfang von PlayStation VR2 (Abbildung: Sony Interactive)
Der Lieferumfang von PlayStation VR2 (Abbildung: Sony Interactive)

Dünne Nachfrage nach PlayStation VR2?

Sony Interactive unternimmt auch den Versuch, jenen Medienberichten entgegen zu treten, wonach die Markteinführung von PlayStation VR2 im Februar unter den Erwartungen verlaufen sei. In den ersten sechs Wochen seien 600.000 Stück abgesetzt worden – 8 Prozent mehr als beim Vorgängermodell. Wie sich die Zahlen im April und Mai entwickelt haben, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Mittlerweile ist das PSVR2-Set auch bei Versendern und im stationären Handel auf Lager – zuvor erfolgte der Vertrieb exklusiv über PlayStation Direct.

Sony Interactive will außerdem die eingeleitete Ausweitung eigener Spielemarken abseits der Konsole vorantreiben – angefangen von Filmen und TV-Serien (siehe The Last of Us) über Merchandise-Produkte, PC-Umsetzungen und Mobilegames bis hin zu Uncharted-Achterbahnen in Freizeitparks.

Erklärtes Ziel: Die Zahl der ‚Eintrittspunkte‘ ins PlayStation-Ökosystem soll sich deutlich erhöhen.