Die japanische Sega-Gruppe stärkt das Mobilegames-Geschäft durch die Übernahme des finnischen Angry Birds-Studios Rovio.
In den vergangenen Monaten gab es bereits eine ganze Reihe von Interessenten für Rovio – erst im Januar hatte Playtika ein Angebot abgegeben. Vor wenigen Tagen hieß es dann in übereinstimmenden Medienberichten, der japanische Videospiele-Riese Sega wolle 1 Milliarde Dollar für das Angry Birds-Imperium auf den Tisch legen.
Der Vorgang als solcher ist zutreffend, doch der Kaufpreis liegt deutlich unter der Milliarden-Marke. Am heutigen 17. Februar haben es die beteiligten Unternehmen dann offiziell gemacht: Sega bietet 706 Mio. € – die Rovio-Gremien in Helsinki wollen dem Deal zustimmen. Die Übernahme soll bereits im zweiten Quartal diesen Jahres abgeschlossen werden.
Rovio ist insbesondere bekannt für den Smartphone-Klassiker Angry Birds, der neben ungezählten Spin-Offs auch Animationsfilme und ein riesiges Fanartikel-Sortiment hervorgebracht hat. Zu den Kooperationspartnern der Finnen zählte auch das Münchener Studio Chimera Entertainment (Angry Birds: Epic, Angry Birds: Evolution).
Durch den Rovio-Kauf holt sich Sega umfangreiches Mobilegames-Knowhow ins Unternehmen, von dem auch eigene Marken wie Sonic the Hedgehog profitieren sollen.
Mit der erneuten Übernahme eines Mobilegames-Traditionsstudios hält die Konsolidierung in der Branche an: Erst im Januar 2022 hatte der US-Publisher Take-Two (Grand Theft Auto, NBA 2K) den Farmville-Hersteller Zynga übernommen. Auch der geplante und von den Kartellbehörden weiterhin intensiv geprüfte 70-Milliarden-$-Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft hat eine starke Mobile-Komponente: Im Paket enthalten ist der King-Dauerbrenner Candy Crush Saga.