Start Wirtschaft Mixtvision: Münchener Verlag gibt Games-Geschäft auf (Update)

Mixtvision: Münchener Verlag gibt Games-Geschäft auf (Update)

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Mixtvision-Gründer Sebastian Zembol und Assemble-Chef Stefan Marcinek (Fotos: Dominik Osswald / Assemble Entertainment)
Mixtvision-Gründer Sebastian Zembol und Assemble-Chef Stefan Marcinek (Fotos: Dominik Osswald / Assemble Entertainment)

Das in München ansässige Medienunternehmen Mixtvision zieht sich aus dem Games-Sektor zurück – Assemble Entertainment springt ein.

Update vom 3. Februar 2023: Mixtvision-Geschäftsführer Sebastian Zembol erläutert auf Anfrage von GamesWirtschaft die Hintergründe der Entscheidung, die Games-Abteilung des Verlages zu schließen.

Demnach habe Mixtvision schon frühzeitig begonnen, neben Büchern auch digitale Angebote für Kinder zu entwickeln und zu veröffentlichen. 2017 sei dieser Bereich um Games erweitert worden.

Die Erwartungen seien zunächst weit übertroffen worden, so Zembol: Bereits das erste Spiel – FAR: Lone Sails vom Schweizer Studio Okomotive – habe Preise abgeräumt und habe sich zu einem kommerziellen Erfolg entwickelt. Auch auf weitere Games wie Minute of Islands (Studio Fizbin), Onde (Lancestudio) oder A Juggler’s Tale (Kaleidoscube) sei man bei Mixtvision sehr stolz.

Aber: „In den vergangenen Jahren entfernten sich dabei die Zielgruppe, die Anforderungen an Produktion und Publishing, aber auch der Investitionsbedarf im Games-Bereich immer weiter von unserem Kerngeschäft des Buchverlages“, erklärt Sebastian Zembol. „Damit waren wir an einem Punkt angekommen, an dem wir entscheiden mussten, ob wir Mixtvision Games weiter zu einem eigenständigen Indie Games-Publisher ausbauen wollen, was mit einem zusätzlichen Investitionsbedarf verbunden gewesen wäre, oder uns wieder auf unseren Kernbereich, den Buchverlag, konzentrieren. Insofern war die Entscheidung, einen Vertriebspartner für unsere wirklich tollen Spiele zu suchen und keine neuen Games zu publishen, weniger eine Entscheidung gegen Games als eine Entscheidung für den Buchverlag.“

Mit Assemble Entertainment habe man den richtigen Vertriebspartner gefunden, der die Mixtivision-Philosophie teilt und bei dem man die Games „in besten Händen“ wisse.

Digitale Angebote sind weiterhin Teil des Mixtvision-Markenkerns, den man nicht aufgeben wolle. Im Portfolio bleiben beispielsweise Buch-Apps wie Die große Wörterfabrik oder Janoschs Klassiker Oh, wie schön ist Panama.

Minute of Islands (Abbildung: Studio Fizbin)
Minute of Islands (Abbildung: Studio Fizbin)

Mixtvision: Münchener Verlag gibt Games-Geschäft auf

Meldung vom 31. Januar 2023: Erst im September hatte die Mixtvision Mediengesellschaft einen „langfristigen Kooperationsvertrag“ mit dem Wiesbadener Publisher Assemble Entertainment abgeschlossen. Die Auswertung von preisgekrönten Indie-Titeln wie FAR: Lone Sails,  (Okomotive), Minute of Islands (Studio Fizbin) oder A Juggler’s Tale (Kaleidoscube) wanderte somit von Bayern nach Hessen.

Am Abend hat Mixtvision nun via Tweet bekannt gegeben, dass die Games-Abteilung geschlossen wird – auch die Social-Media-Kanäle gehen vom Netz.

Das Münchener Medienunternehmen will sich auf das Kerngeschäft mit Kinder- und Jugendbüchern fokussieren und dieses Segment neu ausrichten. Digitale Formate sollen aber Teil des Mixtvision-Markenkerns bleiben.

GamesWirtschaft hat Mixtvision um eine Stellungnahme gebeten.