
Trotz Call of Duty: Black Ops 6 und Game Pass-Rekord tritt das Xbox-Business auf der Stelle, wie die aktuellen Microsoft-Zahlen zeigen.
This is an Xbox – so lautet das Motto der aktuellen Xbox-Kampagne. Die Botschaft: Der Zugang ins Xbox-Universum ist von quasi überall möglich – per Smartphone, TV, Laptop, Tablet, Desktop-PC und natürlich über Xbox Series X und Series S. Anders als bei Sony und Nintendo spielt der Konsolen-Verkauf daher keine zentrale Rolle im Geschäftsmodell.
Der Fokus liegt vielmehr klar auf dem Flatrate-Dienst Xbox Game Pass. Dafür braucht es Premium-Inhalte und Premium-Marken – und die hat Microsoft via Zenimax / Bethesda und Activision Blizzard zum Premium-Preis zugekauft.
Geht diese Strategie auf? Die gestern Abend veröffentlichten Microsoft-Quartalszahlen für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2024 zeichnen ein gemischtes Bild.
Microsoft-Zahlen: Xbox-Sparte meldet schwaches Weihnachtsgeschäft
Der Umsatz der Gaming-Sparte ist im Weihnachtsgeschäft um 7 Prozent gegenüber Vorjahr zurückgegangen. Besonders schleppend gestaltet sich die Nachfrage nach Konsolen und Zubehör: Trotz neuer Facelift-Modelle sind die Einnahmen mit Xbox-Hardware gegenüber Vorjahr um 29 Prozent eingebrochen – Microsoft hatte diesen Rückgang im Vorfeld erwartet und kommuniziert. Im Unterschied zu Sonys PlayStation 5 Pro verzichtet der Konzern auf ein unterjähriges Leistungs-Upgrade.
Etwas besser läuft es bei der Software: Das magere Plus von 2 Prozent bei Games und Services begründet Microsoft mit dem Wachstum beim Game Pass – konkrete Zahlen zur Mitglieder-Entwicklung gibt es nicht. Gegenüber Analysten betonte Microsoft-CEO Satya Nadella lediglich, die Game-Pass-Erlöse hätten einen neuen Höchstwert erreicht.
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Dennoch: Dass dieser Zuwachs nicht deutlich größer ausfällt, überrascht. Schließlich kamen in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe relevanter Titel auf den Markt, die für frische Impulse und Abonnenten sorgen sollten – etwa Indiana Jones und der Große Kreis (9.12.), Call of Duty: Black Ops 6 (25.10.) und der Microsoft Flight Simulator 2024 (19.11.).
All diese Spiele sind seit Tag 1 im Game Pass inklusive – mit allen Risiken und Nebenwirkungen: Zwar verzeichnete Indiana Jones laut Nadella seit Launch mehr als 4 Millionen Spieler. Aber: Wer wollte, konnte die Neuheit des schwedischen Bethesda-Studios MachineGames in den Weihnachtsferien bequem durchspielen und im Anschluss das Monats-Abo sofort wieder kündigen. Statt der marktüblichen 70 bis 80 € für Vollpreis-Spiele blieben so nur 17,99 € in der Kasse.
Microsoft-Ausblick: Games-Umsatz wächst – Hardware rückläufig
Im Ergebnis haben selbst herausragende Blockbuster samt Call of Duty-Rekorden nicht dafür gesorgt, dass sich die Umsatz-Tacho-Nadel in spürbarem Maß bewegt. Für das laufende Quartal, das im März endet, rechnet Microsoft beim Xbox-Geschäft erneut nur mit einem dezenten Plus im unteren einstelligen Prozentbereich – bei der Hardware sind demzufolge weitere Rückgänge zu erwarten. Bleibt es beim aktuellen Xbox Series X/S-Portfolio, wird sich an diesem grundsätzlichen Trend wenig ändern.
In anderen Geschäftsbereichen boomt es unterdessen ungebrochen: Die Cloud- und KI-Dienstleistungen tragen einen wesentlichen Teil zum 69,9-Mrd.-$-Quartals-Umsatz bei. Unterm Strich blieben 24 Mrd. $ übrig – beide Kennzahlen legen zweistellig zu.
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