Start Wirtschaft Xbox-Games auf PlayStation 5: Microsoft kündigt ‚Business Update‘ an (Update)

Xbox-Games auf PlayStation 5: Microsoft kündigt ‚Business Update‘ an (Update)

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Das Weltraum-Epos Starfield ist am 6. September 2023 für Xbox und PC erschienen (Abbildung: Bethesda / Microsoft)
Das Weltraum-Epos Starfield ist am 6. September 2023 für Xbox und PC erschienen (Abbildung: Bethesda / Microsoft)

Laut übereinstimmender Meldungen steht Microsoft vor einem richtungsweisen Strategiewechsel: Xbox-Exklusivtitel wie Starfield könnten schneller und häufiger auf Konkurrenz-Plattformen stattfinden.

Update vom 13. Februar 2024: Für ein eher ungewöhnliches Format hat sich Microsoft entschieden, um Kundschaft, Medien und Investoren über die künftige Ausrichtung der Xbox- und Games-Sparte zu informieren: Denn anstelle einer klassischen Präsentation ist ein Podcast geplant. Am Donnerstag dieser Woche (15. Februar) schaltet das Unternehmen um 21 Uhr deutscher Zeit eine „Sonderausgabe“ frei, die auf den gängigen Plattformen (Spotifiy, YouTube, Apple etc.) abgerufen werden kann.

An der Plauder-Runde teil nehmen werden Phil Spencer (CEO Microsoft Gaming), Xbox-President Sarah Bond und Matt Booty (Head of Xbox Game Studios).

Details zum Inhalt dieses „Business Updates“ wurden zunächst nicht bekannt. Erwartet werden konkrete Festlegungen, inwieweit Microsoft das Motto „Play Anywhere“ auch auf Konkurrenz-Plattformen wie PlayStation 5 und Nintendo Switch ausweitet. Als mögliche Kandidaten gelten Hi-Fi- Rush, Hellblade 2, Sea of Thieves, Indiana Jones und der Große Kreis und Starfield.

Laut US-Medien hat Spencer gegenüber der Belegschaft bereits Spekulationen zurückgewiesen, wonach Microsoft das chronisch defizitäre Konsolen-Geschäft aufgeben und sich ausschließlich der Spiele-Software und dem Abo-Dienst Xbox Game Pass widmen könnte.


Update vom 9. Februar 2024: Mit der Games-Strategie von Microsoft beschäftigt sich auch die heutige Freitags-Kolumne.


Update vom 6. Februar 2024: Xbox-Boss Phil Spencer hätte es sich leicht machen und die Meldungen vom Wochenende hart dementieren können. Stattdessen schreibt er auf X: „Wir hören zu – und wir hören euch. Wir planen ein Business Update Event für nächste Woche, bei dem wir weitere Details über unsere Vision zur Zukunft von Xbox teilen möchten. Seid gespannt.“

Mit dieser Ankündigung befeuert Spencer die Spekulationen um einen deutlich ‚liberaleren‘ Umgang mit der Exklusivität von Eigenproduktionen: Xbox-Neuheiten könnten parallel oder mit minimaler Verzögerung auch den Kunden der direkten Mitbewerber Sony (PlayStation) und Nintendo (Switch) zugänglich gemacht werden.


Medienberichte: Kippt Microsoft die Exklusivität von Xbox-Titeln?

Meldung vom 5. Februar 2024: Bislang handelt es sich überwiegend um Hinweise aus unternehmensnahen Kreisen, auf die sich mehrere US-Medien beziehen. Doch am Wochenende haben sich Meldungen verdichtet, wonach das Microsoft-Management die Veröffentlichung mehrerer Exklusiv-Spiele auf Plattformen von Mitbewerbern anpeilt – sprich: auf Sonys PlayStation 5 und auf der Nintendo Switch (beziehungsweise dessen Nachfolger).

Konkret soll es sich um Bethesdas Weltraum-Rollenspiel Starfield handeln, das seit September 2023 für PC und Xbox Series X/S angeboten wird. Ähnliche Überlegungen soll es auch für einen der wichtigsten Xbox-Blockbuster des Jahres geben: Indiana Jones und der große Kreis. Das Action-Abenteuer entsteht derzeit beim schwedischen Microsoft-Studio MachineGames und soll Ende 2024 erscheinen – bislang offiziell ’nur‘ für PC und Xbox. Daneben sollen Titel wie Sea of Thieves oder Hi-Fi Rush auf der Liste möglicher Portierungen stehen.

Im Falle des Indiana-Jones-Spiels könnte die PlayStation-5-Version nach einer kurzen Xbox-‚Exklusiv-Phase erscheinen. Die PlayStation-Fassung von Starfield ist dem Vernehmen nach parallel zur Veröffentlichung der geplanten Erweiterung (Shattered Space) denkbar.

Sofern dieses kolportierte Szenario tatsächlich eintrifft, käme dies einem bemerkenswerten Strategiewechsel gleich – wenngleich Microsoft-Gaming-CEO Phil Spencer bereits darauf hingewiesen hatte, über die Exklusivität von Spielen würde von Einzelfall zu Einzelfall entschieden.

Dem Vernehmen nach würden die Vor- und Nachteile einer eng ausgelegten Exklusivität bei Microsoft intensiv diskutiert: Mit ohnehin vorhandenen Inhalten ließen sich zusätzliche Zielgruppen erschließen und Einnahmen generieren – doch dieser Pfad birgt auch Risiken und Nebenwirkungen.

Denn üblicherweise gelten Exklusiv-Titel konzerneigener Studios als eines der wichtigsten Argumente bei Vertrieb und Vermarktung von Konsolen. Die Botschaft: Wer The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom spielen will, braucht zwingend eine Nintendo Switch. Doch dieser Zustand wird zunehmend aufgeweicht: So hat Sony Interactive zuletzt mehrere PlayStation-Titel mit Zeitverzug auch für PC veröffentlicht, darunter The Last of Us und mehrere Spider-Man-Titel.

Im Vergleich zu Sony und Nintendo könnte Microsoft deutlich einfacher die Exklusivität kippen, weil der Fokus weniger auf dem Konsolen-Absatz liegt, sondern auf der Ausweitung des Xbox-Ökosystems und der Gewinnung von Abonnenten für den Bezahldienst Xbox Game Pass. Microsoft-Marken wie Minecraft sind traditionell sowieso für alle wichtigen Systeme verfügbar, um möglichst viele Kunden zu erreichen. Und: Selbst zugekaufte Marken wie Call of Duty finden perspektivisch auf PlayStation-Konsolen statt – dazu hat sich das Unternehmen im Zuge der Activision-Blizzard-Übernahme verpflichtet.

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