Start Wirtschaft Microsoft Xbox schließt vier Bethesda-Studios

Microsoft Xbox schließt vier Bethesda-Studios

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Die Microsoft Deutschland GmbH in München-Schwabing vermarktet auch Xbox-Konsolen und -Spiele (Foto: GamesWirtschaft)
Die Microsoft Deutschland GmbH in München-Schwabing vermarktet auch Xbox-Konsolen und -Spiele (Foto: GamesWirtschaft)

Arkane Austin, Tango Gameworks und zwei weitere Bethesda-Studios fallen den jüngsten Kürzungen von Microsoft zum Opfer.

Die deprimierende Nachrichtenlage mit Blick auf Studio-Schließungen und personelle Kahlschläge reißt nicht ab: Drei Jahre nach der 7,5 Milliarden-Dollar-Übernahme von Zenimax Media samt der angeschlossenen Bethesda-Studios verkündet Microsoft-Manager Matt Booty das Aus für mehrere Standorte.

Konkret betroffen sind folgende Studios:

  • Arkane Austin, Texas / USA (Prey, Redfall)
  • Tango Gameworks, Tokio / Japan (The Evil Within, Hi-Fi Rush, Ghostwire: Tokyo)
  • Alpha Dog, Halifax / Kanada (Mighty Doom – Einstellung zum 7. August)
  • Roundhouse Games / USA (Integration in Zenimax Online)

Tango Gameworks hat die Meldungen bereits in einer separaten X-Stellungnahme bestätigt. Das preisgekrönte Rhythmus-Action-Spiel Hi-Fi Rush war im März für PlayStation 5 veröffentlicht worden. Aaron Greenberg (Vice President Games Marketing bei Microsoft) hatte noch im April 2023 verkündet: „Hi-Fi Rush war für uns und unsere Spieler in jeder Hinsicht ein absoluter Hit. Wir könnten nicht glücklicher sein mit dem Team bei Tango Gameworks, das uns diese Überraschung beschert hat.“

Darüber hinaus kommt es auch zu Kürzungen in den Vertriebs- und Vermarktungs-Teams: Dort sei allerdings nur „eine geringe Zahl“ von Jobs betroffen. Wie viele Stellen in Summe wegfallen, ist zur Stunde noch nicht bekannt. Erst Ende Januar hatte Microsoft die Entlassung von 1.900 Beschäftigten infolge der Activision-Blizzard-Übernahme angekündigt.

Weitere Bethesda-Studios bleiben von Kürzungen vorerst verschont: So arbeitet Machine Games an Indiana Jones und der Große Kreis, während die Bethesda Game Studios Zusatz-Inhalte für Marken wie Starfield, The Elder Scrolls und Fallout entwickeln.

Booty spricht in seiner E-Mail an die Belegschaft von einer „Konsolidierung“, um Kapazitäten und Investitions-Spielräume für die vielversprechendsten Marken und Projekte zu schaffen. Bethesda bleibe eine wesentliche Säule des Xbox-Geschäfts.

In den Sozialen Netzwerken lassen Bethesda-Führungskräfte ihrem Frust bereits freien Lauf. So schreibt Dinga Bakaba, Studio Director bei Arkane Lyon (Marvel’s Blade): „Das ist absolut schrecklich. Freundliche Erinnerung an alle Führungskräfte, die das lesen: Videospiele sind eine Entertainment-/Kultur-Industrie – und eure Aufgabe als Unternehmen ist es, sich um die Künstler und Entertainer zu kümmern und ihnen dabei zu helfen, Werte für euch zu erschaffen. Missbraucht uns nicht für taktische Spielchen, nutzt uns nicht als Strohmänner für Fehlkalkulationen, lasst unsere Arbeitsplätze nicht zu einem darwinistischen Dschungel verkommen. Ihr sagt, wir machen euch stolz, wenn wir ein gutes Spiel abliefern. Macht uns stolz, wenn die Zeiten hart sind. Wir wissen, dass ihr dazu in der Lage seid.“

3 Kommentare

  1. Ich kann Dinga Bakaba nur meinen Respekt zollen und stehe voll und ganz hinter der Aussage! Klatschen wenns gut läuft aber dann wieder zum tagesgeschäft übergehen – habe ich leider zu oft gesehen und selbst erlebt

  2. Ich habe von Microsoft nichts Anderes erwartet. Erst Aufkauferitis für zig Milliarden, und wenn der Aktienkurs um ein paar Dollar fällt, werden Leute entlassen. Die hässliche Fratze des Kapitalismus wieder einmal.

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